Karim Benzema (Real Madrid)
AP/Bernat Armangue
Champions League

Real gegen Chelsea als pikantes Duell

Am Dienstag steigt das erste Halbfinal-Hinspiel der UEFA Champions League. Dabei kommt es zum pikanten Duell zwischen Real Madrid und dem FC Chelsea. Während die Spanier um Präsident und Mitinitiator Florentino Perez offiziell noch keine Absichten zum Ausstieg aus der „Super League“ verkündet haben, zählten die Londoner zu jenen Clubs, die als Erstes die Reißleine gezogen hatten. Während Perez auf Chelsea nicht gut zu sprechen ist, wollen sich die Trainer Zinedine Zidane und Thomas Tuchel lieber mit dem Sportlichen beschäftigen.

„Es wurde vieles gesagt, aber wir können uns nur auf das Spiel konzentrieren. Über das andere haben wir keine Kontrolle. Für mich kann ich nur sagen, dass ich Madrid auch in der kommenden Saison in der Champions League sehen möchte“, sagte Zinedine Zidane auch auf mögliche Sanktionen für seinen Club vonseiten der UEFA angesprochen. Perez wisse, wie er „im Herzen“ über die „Super League“ denke, meinte Reals Trainer weiter.

Gespielt wird in Ermangelung von Fans nicht im Bernabeu-Stadion, sondern im nur 6.000 Zuschauer fassenden Estadio Alfredo Di Stefano. Für Tuchel macht das keinen Unterschied. „Es könnte nicht schwieriger sein, gegen ein Team zu spielen, das die Champions League in den vergangenen Jahren regiert hat“, sagte der Chelsea-Coach. 13-mal gewannen die Königlichen bereits den Pokal, allein viermal in den vergangenen sieben Saisonen. Für Chelsea ist es dagegen das erste Halbfinale in sieben Jahren.

Chelsea-Trainer Thomas Tuchel
Reuters/Andy Rain
Thomas Tuchel gelang innerhalb von wenigen Wochen der Turnaround mit Chelsea

Geringe Chancen auf Offensivspektakel

Die „Blues“ sehen aber durchaus Chancen, das Endspiel am 29. Mai in Istanbul zu erreichen. Seit der Deutsche Ende Jänner die Nachfolge von Frank Lampard angetreten hat, ist das Team wesentlich konstanter geworden. In der Premier League verbesserte sich Chelsea auf Platz vier und im FA Cup-Halbfinale wurde Manchester City ausgeschaltet.

Vor allem die Defensive baute Tuchel zu einem Bollwerk um. In 16 von 21 Spielen blieb Chelsea ohne Gegentor. „Wenn es nicht möglich ist, unser bestes Spiel zu spielen, dann sind wir immer noch in der Lage zu verhindern, dass unser Gegner sein bestes Spiel spielt. Das ist auch eine Definition von Leistung“, erklärte Tuchel seine Philosophie.

Geht man nach den Statistiken darf man zwischen den beiden Teams kein Offensivspektakel erwarten, denn auch Real ist defensiv auch ohne den verletzten Kapitän Sergio Ramos nur schwer auszuspielen. Seit 17 Pflichtspielen sind die Madrilenen ohne Niederlage, nur acht Gegentreffer gab es in dieser Zeit. Real-Goalie Thibaut Courtois ist seit vier Partien bzw. 390 Minuten unbezwungen. Der Belgier soll auch gegen seinen Ex-Club Chelsea eine unüberwindbare Hürde sein.

„Das schwierigste Spiel der Saison“

In der Offensive lief es zuletzt aber nicht wie gewünscht. Beim 0:0 gegen Betis Sevilla gab es die zweite Nullnummer innerhalb von sieben Tagen und den nächsten Rückschlag im Titelrennen. Fast alles hängt im Angriff von Torjäger Karim Benzema ab. Immerhin stand der verletzungsanfällige Eden Hazard am Wochenende wieder eine Viertelstunde auf dem Spielfeld. Für die Startelf wird der Belgier noch kein Thema sein. Zidane hoffte aber auf die Rückkehr von Toni Kroos.

„Wir sind in Form. Jetzt müssen wir uns nur erholen und an Dienstag denken. Das wird sicher das schwierigste Spiel der Saison sein“, so Zidane. „Wir werden in diesem Spiel 90 Minuten kämpfen. Vom Rest werden wir uns nicht beeinflussen lassen.“