Lewis Hamilton (Mercedes) und Max Verstappen (Red Bull)
Reuters/Hamad I Mohammed
Formel 1

Sprint-Qualifying beschlossene Sache

Die Formel 1 fährt in dieser Saison bei drei Grands Prix zusätzliche Sprintrennen am Samstag der Rennwochenenden. Diese Läufe über die Distanz von jeweils 100 Kilometern werden anstelle der Qualifikation die Startaufstellung für die Grands Prix am Sonntag ermitteln.

Der Sieger eines Sprintrennens erhält drei WM-Punkte, der Zweite zwei und der Dritte einen Zähler. Das gab der Motorsportweltverband (FIA) am Montag nach einem einstimmigen Votum der Formel-1-Kommission bekannt.

Noch ist nicht endgültig klar, bei welchen Grands Prix diese Sprintrennen ins Programm rücken. Zwei sollen bei Europagastspielen gefahren werden, eines bei einem Überseerennen. Im Gespräch sind bereits Silverstone (18. Juli), Monza (12. September) und Interlagos (7. November). Nach dem ersten Training am Freitag wird es dann anstatt einer weiteren Übungseinheit eine Qualifikation für das Sprintspektakel geben.

Domenicali hofft auf „tolles Schauspiel“

Die Änderung des Grand-Prix-Formats soll für mehr Action auf der Rennstrecke sorgen und zusätzliche Fans anlocken. „Zu sehen, wie die Fahrer es über drei Tage hinweg auskämpfen, wird ein tolles Schauspiel sein. Ich bin sicher, die Fahrer werden diese Fights genießen“, sagte Formel-1-Chef Stefano Domenicali. Alle Teams hätten die Pläne unterstützt. „Ich freue mich, dass die Formel 1 neue Wege sucht, Fans einzubeziehen und das Spektakel an einem Rennwochenende zu erhöhen“, meinte FIA-Chef Jean Todt.

Das nächste WM-Rennen steht am Wochenende in Portimao in Portugal auf dem Programm. „Es ist nicht die Absicht, das Rennevent zu beeinflussen. Der Grand Prix ist immer noch das wesentliche Event des Wochenendes“, erklärte Formel-1-Sportdirektor Ross Brawn über die beschlossenen Änderungen. „Ein Grand Prix am Sonntag ist fantastisch, das wollen wir nicht kannibalisieren, aber wir wollen die Aktivität am Freitag und Samstag erhöhen.“ Freitage mit ausschließlich Freien Trainings seien „für die Aficionados“, meinte der Engländer.

Neues Format in Monaco unwahrscheinlich

Laut Brawn könnte das neue Format künftig auf verschiedenen Strecken zur Anwendung kommen. Auf dem engen Stadtkurs in Monaco sei das aber eher unwahrscheinlich. Die Fahrer seien den Änderungen offen gegenüber. „Wenn es nicht funktioniert, gehen wir wieder an die Arbeit und denken weiter nach.“

Die Teams hatten zuletzt Bedenken geäußert, ob sich die Pläne innerhalb der Budgetobergrenze von 145 Millionen Dollar (ca. 120 Mio. Euro) ausgehen würden. Zweimal waren Vorschläge für Samstag-Rennen, deren Ausgang die umgedrehte Startaufstellung für Sonntag bedeuten hätte sollen, von den Rennställen bereits abgelehnt worden.