Ballannahme von Ole Gunnar Solskjaer (Manchester United) beim Match gegen AS Roma im Jahr 2007
Reuters/Jason Cairnduff
Europa League

Solskjaer vor Duell mit Roma nostalgisch

Im Semifinal-Hinspiel der UEFA Europa League empfängt Manchester United am Donnerstagabend (21.00 Uhr) AS Roma. Dieses Duell weckt bei United-Trainer Ole Gunnar Solskjaer besondere Erinnerungen an das Viertelfinale der Champions League 2007.

Das damalige Match gegen die Römer markierte den Schlusspunkt in der internationalen Spielerkarriere des Norwegers. Nach einem 1:2 im Hinspiel stiegen die „Red Devils“ im April 2007 mit einer 7:1-Gala im Old Trafford ins Halbfinale der Königsklasse auf. Solskjaer, der eingewechselt wurde, sprach am Mittwoch von einer „magischen Nacht“. „Wir waren ‚on fire‘ und haben gezeigt, wozu United imstande ist.“

Nur Liverpool (19) stand unter englischen Teams öfter in einem Europacup-Halbfinale als Manchester United (18), das nach 2017 den zweiten Europa-League-Sieg nachlegen könnte. Trainer Solskjaer hofft auf Weiterentwicklung durch Erfolg. „Ich habe es bereits erlebt, dass ein Titel wie ein Katalysator für ein Team sein kann. Das streben wir an“, sagte der 48-Jährige nach dem ungefährdeten Aufstieg gegen Granada (4:0).

ManUnited-Coach Ole Gunnar Solskjaer und Mason Greenwood
Reuters/Gareth Copley
Für Manchester United läuft es derzeit in der Liga und im Europacup gut

Dass der Gewinner ein Fixticket für die kommende Champions League erhält, ist dem englischen Tabellenzweiten in diesem Jahr einerlei. Die von Paulo Fonseca betreuten Italiener hingegen sind nach vier sieglosen Spielen in Folge auf Rang sieben der Serie A abgerutscht und stehen unter dem akuten Verdacht, die internationalen Startplätze zu verpassen.

Emery mit Villarreal gegen Ex-Club Arsenal

Im zweiten Halbfinale kommt es parallel dazu zum Wiedersehen von Villarreal-Coach Unai Emery und seinem früheren Arbeitgeber Arsenal. Der Spanier schickt sich an, wie Jose Mourinho, Bob Paisley und Giovanni Trapattoni zum vierten Mal eine der beiden großen UEFA-Club-Trophäen als Trainer zu holen. Anders als Emery, der die Europa League dreimal in Folge mit den Sevilla (2014 bis 2016) gewann, hat das „Gelbe U-Boot“ bisher keinen relevanten Titel im Portfolio.

Mit Arsenal haben die Spanier zudem schlechte Erfahrungen gemacht. 2005/06 im Champions-League-Halbfinale (0:1) und drei Jahre später im Viertelfinale (1:4) kam das Aus. „Arsenal ist auf der ganzen Welt bekannt, und ich darf mich glücklich schätzen, dort Trainer gewesen zu sein, auch wenn es ein ungewolltes Ende gab“, erklärte Emery. Der Baske wollte nicht nachtragend sein, dabei ging die Zeit in London für ihn mit einem ziemlichen Reputationsschaden zu Ende.

„Der Club ließ mich allein“

Zwar bescherte Emery dem Club den besten Saisonstart in der Geschichte und führte die „Gunners“ ins EL-Finale 2019 (1:4-Niederlage gegen Chelsea). In seine Amtszeit fällt aber auch der schlechteste Arsenal-Lauf seit 30 Jahren. Emery sollte den Verein aus dem riesigen Schatten von Arsene Wenger lenken, doch stattdessen wurde es finster: Ende November 2019 wurde er beurlaubt, gekränkt zog er von dannen. „Der Club ließ mich allein.“

Die Kragenweite eines Clubs wie Villarreal scheint auf den Trainer maßgeschneidert. In der Liga allerdings liegen die Spanier als Tabellensiebente wie Arsenal (10.) hinter den Erwartungen. Nur international ist man mit elf Siegen in zwölf Partien auf Genießertour. Auch Österreichs Serienmeister Salzburg steht auf der Abschussliste. „Keiner verschwendet einen Gedanken an das Endspiel oder die Zukunft. Es geht darum, den Moment zu genießen“, sagte Stürmer Paco Alcacer vor dem Halbfinale.