Gernot Trauner (LASK) gegen Kelvin Yeboah (Sturm)
GEPA/Christian Moser
Bundesliga

Hinter Rapid tobt der Kampf ums Stockerl

Rapid ist in der Meistergruppe der tipico-Bundesliga mit dem 3:2-Erfolg bei WSG Tirol am Mittwoch in Innsbruck weiter auf Kurs in Richtung Vizemeister hinter Red Bull Salzburg und dem damit verbundenen Startplatz in der Champions-League-Qualifikation. Der Kampf um Platz drei und damit ein Europa-League-Ticket ist nach dem torlosen Remis zwischen dem LASK und Puntigamer Sturm Graz weiter völlig offen.

Die Steirer behaupteten mit dem 0:0 in Pasching den erst am Sonntag mit dem 3:1-Heimsieg gegen die Linzer eroberten dritten Tabellenrang und hielten den LASK um einen Punkt auf Distanz. Der fünftplatzierte RZ Pellets WAC hat nach dem in Salzburg eroberten 1:1-Remis unverändert vier Zähler Rückstand auf Sturm und könnte bei vier noch ausstehenden Runden noch ein Wörtchen im Kampf um den Stockerlplatz mitreden.

Von Sturm war vor allem in der ersten Halbzeit offensiv nichts zu sehen, nach Seitenwechsel haderten die Grazer dann mit einem nicht gegebenen Tor von Stefan Hierländer. Der Mittelfeldspieler stand dabei eher nicht im Abseits. „Aber jetzt dazusitzen und von Pech zu jammern, wäre heute fatal“, gab Trainer Christian Ilzer mit Blick auf den Spielverlauf zu.

LASK – Sturm endet torlos

Keinen Sieger gab es beim 0:0 zwischen dem LASK und Sturm Graz. Im Kampf um Tabellenplatz zwei sind beide Teams Verlierer, da der Rückstand auf Rapid weiter anwuchs.

Sturm bejubelt „Big Point“

Ilzer sprach von einem „Big Point“. Es bleibt aber spannend. „Der LASK hat Klasse. Für mich ist es eine Überraschung, dass wir schon dabei sind. Favorit sind wir nicht, aber wir trauen uns zu, am Ende am Stockerl zu stehen“, betonte Ilzer. Den sechs Punkte entfernten Zweiten sah er diesbezüglich außer Reichweite. „Rapid ist jetzt ein bisschen weg, wie es ausschaut.“ Für Sturm gebe es trotzdem nur ein Motto: „Jetzt regenerieren und danach voller Angriff in die letzte Phase.“

Der LASK war am Mittwoch bemüht, die schwache Vorstellung in Graz vergessen zu machen. Trotz mehrerer guter Möglichkeiten versäumten es die Oberösterreicher aber, ein Tor zu erzielen. Mit Marvin Potzmann und Philipp Wiesinger verloren die Athletiker drei Tage vor dem ÖFB-Cupfinale gegen Salzburg auch zwei Spieler mit Verletzungen. Vor allem bei Wiesinger deutete seine Knöchelblessur auf eine längere Pause hin.

LASK tankt Moral für Cupfinale

Dominik Thalhammer war bemüht, die positiven Dinge hervorzustreichen. Er habe wieder „Herz, Feuer und Energie“ bei seinem Team gespürt, meinte der LASK-Coach. Er sprach von einer „fantastischen Leistung“. Zuversichtlich stimmte Thalhammer auch, dass seine Rotationen mit fünf neuen Spielern in der Startelf aufgingen.

Nach dem Frust am Sonntag sei nun die Stimmung „so, dass wir sagen: Wir können es. Wir schauen voller Vorfreude auf das kommende Spiel.“ Am Samstag (20.30 Uhr, live in ORF1) wird der LASK im Endspiel von Klagenfurt gegen Titelverteidiger Salzburg dennoch der Außenseiter sein. Die Zuversicht sollte nach den vorangegangenen Tiefschlägen in der Bundesliga aber gestiegen sein.

WAC jubelt erneut in Salzburg

Beim WAC jubelte man mit dem 1:1 nach dem 3:2-Erfolg im Dezember schon wieder in Wals-Siezenheim. „Glück gehört vor allem gegen Salzburg dazu, sonst kann es bitter enden“, meinte Kapitän Liendl nach dem Match, in dem sich die Wolfsberger kaum nennenswerte Chancen erspielt hatten. „Es war ein glücklicher Punkt, aber nicht ganz unverdient, weil wir alles reingeschmissen haben.“ Ihm war auch klar, dass der Zähler „für uns noch wichtig sein kann“, schließlich haben die Kärntner nach wie vor Platz drei im Visier.

Salzburg lässt Punkte gegen WAC liegen

Beinahe gelang dem WAC die große Überraschung gegen Tabellenführer Salzburg. Durch den späten Ausgleichstreffer von Karim Adeyemi zum 1:1-Endstand mussten sich die Kärntner mit einem Punkt begnügen.

WAC-Interimstrainer Roman Stary glaubt jedenfalls an die Chance. „Ich habe ein sehr gutes Gefühl, weil ich um die Qualität der Mannschaft Bescheid weiß. Unsere direkten Gegner müssen alle noch gegen Salzburg spielen. Wir haben jetzt vier Endspiele, da werden wir alles reinhauen. Ich bin überzeugt, dass wir es schaffen können.“

Keine Kampfansage von Rapid an Salzburg

Rapid war zwar einziger Sieger der 28. Runde in der Meistergruppe, eines wollte Dietmar Kühbauer aber ganz und gar nicht hören: Kampfansagen an Salzburg. Dass man dem Serienchampion wieder auf sechs Punkte nahe rückte, habe keine Bedeutung, ließ der Trainer der Hütteldorfer klar erkennen. „Dass Salzburg Meister wird, darüber muss man nicht diskutieren. Wir sind näher rangerückt, aber unser Ziel ist, die Abstände auf die hinteren Clubs zu vergrößern.“

Rapid gewinnt erneut gegen WSG Tirol

Rapid feierte auch im zweiten Spiel gegen WSG Tirol in Folge einen Sieg. Beim 3:2-Auswärtserfolg hatten die Hütteldorfer jedoch deutlich mehr Mühe als am Wochenende zuvor.

Angesichts der guten Ausgangslage will Kühbauer alles versuchen, um einen Schlendrian zu vermeiden. „Sich zurückzulehnen wäre der falsche Ansatz. Wir würden falsch liegen, wenn wir sagen, wir sind schon durch“, betonte er. Weiter geht es für die Wiener nach eineinhalb Wochen Ligapause daheim gegen den WAC. Danach warten noch Salzburg und Sturm (jeweils auswärts) sowie der LASK (daheim).