Matthias Jaissle
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Bundesliga

Jaissle übernimmt Traineramt in Salzburg

Das Trainerkarrusell hat sich bei Red Bull Salzburg und bei RB Leipzig in den letzten Tagen flott gedreht. Nach dem millionenschweren Wechsel von Julian Nagelsmann zu Bayern München wurde am Donnerstag der Wechsel von Salzburg-Trainer Jesse Marsch nach Leipzig mit Saisonende offiziell. Sein Nachfolger beim heimischen Serienmeister steht auch schon fest: Es ist Liefering-Coach Matthias Jaissle.

Der 47-jährige US-Amerikaner Marsch, der am Samstag mit den „Bullen“ im Finale des ÖFB-Cups (20.30 Uhr, live in ORF1) in Klagenfurt gegen den LASK antritt, erhält ab Sommer einen Zweijahresvertrag in Leipzig. Ab Sommer wird dann Jaissle das Amt des Cheftrainers in Salzburg übernehmen, der einen Vertrag über drei Jahre unterschreibt.

Der 33-jährige Deutsche bestritt in der deutschen Bundesliga 65 Spiele für Hoffenheim, ehe er aufgrund einer schweren Knieverletzung früh ins Trainergeschäft wechselte.

Zunächst war er Assistenztrainer bei Nachwuchsmannschaften von RB Leipzig (2014 bis 2016) unter Sebastian Hoeneß, ehe er diese Funktion beim dänischen Spitzenclub Bröndby IF (2017 bis 2019) unter Alexander Zorniger ausübte. Seit dem Sommer 2019 ist Jaissle Betreuer in Salzburg. Zunächst trainierte er die U18 der Red-Bull-Fußball-Akademie und seit Jahresbeginn nach dem Wechsel des Dänen Bo Svensson zum deutschen Bundesligisten Mainz den Zweiten der 2. Liga, Liefering.

Jaissle passt zu Salzburg

Jaissle, der am Nachmittag in einer Videokonferenz vorgestellt wurde, war in einer ersten Stellungnahme über die „Chance und große Aufgabe" erfreut. „Der Weg und die Ausrichtung des Clubs entsprechen meinem Zugang als Trainer sehr genau, und ich bedanke mich für das Vertrauen. Jetzt gilt es, meine Arbeit beim FC Liefering noch möglichst erfolgreich abzuschließen, ehe ich mich mit meiner neuen Aufgabe beschäftigen werde.“

Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund bezeichnete Jaissle als „Wunschlösung“ nach dem kurzfristigen Wechsel von Marsch zu Leipzig: "Mit Matthias Jaissle geben wir wieder einem jungen Trainer die Chance und gehen damit unseren Weg konsequent weiter. Für uns ist er die Wunschlösung als kommender Cheftrainer, weil er zu 100 Prozent zu unserer Clubphilosophie und der Art und Weise passt, wie wir Fußball spielen.“

Erfolgsbilanz von Marsch

Das wusste auch Marsch. Er kam im Sommer 2019 aus Leipzig nach Salzburg und trat im Juni das Amt als Cheftrainer an. Unter dem Amerikaner gewannen die „Bullen“ 59 von 89 Spielen (13 Unentschieden, 17 Niederlagen).

Daraus resultierten der Double-Gewinn in der Saison 2019/20 und die zweimalige Teilnahme in der Gruppenphase der UEFA Champions League. Auch in dieser Saison ist Salzburg der Titel so gut wie nicht mehr zu nehmen, und die Chance auf das Double ergibt sich am Samstag im Cupfinale gegen den LASK.

Leipzig bekommt seinen „Wunschkandidaten“

Marsch, der am Mittwoch nach dem 1:1 in der heimischen Liga gegen den RZ Pellets WAC zum anstehenden Wechsel nach Leipzig zu Journalisten noch meinte: „Lasst uns in ein paar Tagen darüber reden“, war jedenfalls auch froh über die schnelle Entscheidung.: „Meine fernere berufliche Zukunft als Trainer ist hiermit geklärt. Aber jetzt gilt mein ganzer Fokus zu 100 Prozent den letzten drei Wochen mit dem FC Red Bull Salzburg. Und dabei werde ich unseren großen Zielen – der Titelverteidigung in Cup und Meisterschaft – alles unterordnen und wirklich alles dafür tun.“

Jesse Marsch, Leipzig-Trainer im Juli 2018 mit Nordi Mukiele
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Jesse Marsch (l.) war bereits in der Saison 2018/19 als Assistent von Ralf Rangnick in Leipzig tätig

Die Leipziger zeigten sich erfreut, dass sie ihren „Wunschkandidaten“ und „Toptrainer“ verpflichten konnten. „Jesse hat bei all seinen bisherigen Stationen hervorragende Arbeit geleistet und sich Schritt für Schritt weiterentwickelt“, meinte Leipzig-Vorstand Oliver Mintzlaff.

„Positiv ehrgeiziger“ Marsch als Motor für RB

Marsch war nach seiner Aufbauarbeit bei New York Red Bulls (2015 und 2018), wo er 2015 auf Anhieb zum „Coach of the Year“ in der Major League Soccer gewählt worden war, als Assistent von Trainer Ralf Rangnick in der Saison 2018/2019 maßgeblich in die Trainingsarbeit in Leipzig eingebunden.

„Es ist natürlich ein großer Vorteil, dass er bereits ein Jahr für RB Leipzig gearbeitet hat. Jesse kennt den Club, die Stadt Leipzig und vor allem unsere Vereins- und Spielphilosophie. Neben seinen Qualitäten als Coach zeichnen Jesse vor allem seine positiv-ehrgeizige Art aus, durch die er Menschen im und um den Verein extrem begeistern und mitnehmen kann“, betonte Mintzlaff.