Jesse Marsch und Matthias Jaissle reichen sich die Hand
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Bundesliga

„Riesenchance“ für Jaissle in Salzburg

Nach dem Abgang von Jesse Marsch nach Leipzig wird künftig Matthias Jaissle die Zügel bei Red Bull Salzburg in der Hand halten. Der 33-jährige Deutsche, bis Saisonende noch Trainer vom Kooperationsclub und Zweitligisten FC Liefering, übernimmt laut Marsch „eine super Mannschaft“ und werde „viel Spaß haben“. Jaissle freut sich schon auf diese „tolle Aufgabe und Riesenchance“ und dankte für die „unglaubliche Wertschätzung“.

Jaissle war Spieler beim deutschen Bundesligisten TSG Hoffenheim (65 Einsätze), ehe er aufgrund einer schweren Knieverletzung Mitte Februar 2014 seine Karriere als 25-Jähriger beenden musste und ins Trainergeschäft einstieg. Zunächst war er Assistenztrainer bei Nachwuchsmannschaften von RB Leipzig (2014 bis 2016) unter Sebastian Hoeneß, ehe er diese Funktion beim dänischen Spitzenclub Bröndby IF (2017 bis 2019) unter Alexander Zorniger ausübte.

Seit dem Sommer 2019 ist Jaissle Betreuer in Salzburg. Zunächst trainierte der 33-Jährige die U18 der Red-Bull-Fußball-Akademie und seit Jahresbeginn nach dem Wechsel des Dänen Bo Svensson zum deutschen Bundesligisten Mainz den Zweiten der 2. Liga, Liefering. „Der Weg und die Ausrichtung des Clubs entsprechen meinem Zugang als Trainer sehr genau“, betonte Jaissle. Trotz seines jungen Alters für einen Trainer in dieser Position sei er „gut vorbereitet“ für diese Aufgabe.

Matthias Jaissle wird Salzburg-Trainer

Matthias Jaissle folgt Jesse Marsch als Salzburg-Trainer. Der 33-jährige Schwabe musste seine Spielerkarriere bei Hoffenheim früh wegen einer schweren Knieverletzung beenden. Seither hat er mehrere Red-Bull-Nachwuchsmannschaften betreut.

Jaissle seit langem „Plan A“ als Nachfolger

Ein Hauruck-Aktion sei die Beförderung zum Cheftrainer der „Bullen“ jedenfalls nicht. „Ich habe stets gesagt, dass mein Austausch mit Jesse sehr offen und klar war. In diesen Gesprächen hat er immer wieder durchklingen lassen, dass ihn eine Rückkehr in die deutsche Bundesliga sehr reizen würde“, erklärte Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund. „Wir wussten, dass er im Sommer geht.“

Jaissle sei deshalb auch schon länger „Plan A“ für die Nachfolge gewesen. Beim Club sei man überzeugt, „einen richtig guten Mann“ zu haben, „der dieser Aufgabe gewachsen ist“. Marsch sprach von einem „guten Austausch“ mit Jaissle und prophezeite ihm eine „unglaubliche Zukunft“ in Salzburg. „Er ist ein schlauer, intelligenter Trainer, sicher ein Red-Bull-Trainer“, bekräftigte der US-Amerikaner, dass sein Nachfolger gerade „für die Entwicklung von jungen Spielern super“ passe.

Was diesen in Salzburg erwarten wird, umriss er so. „Dieser Verein ist ein Platz, der Träume wahr macht, nicht nur für Spieler, auch für Trainer“, war der US-Amerikaner für seinen baldigen Ex-Verein voll des Lobes. „Meine fernere berufliche Zukunft als Trainer ist hiermit geklärt. Aber jetzt gilt mein ganzer Fokus zu 100 Prozent den letzten drei Wochen mit Salzburg. Und dabei werde ich unseren großen Zielen – der Titelverteidigung in Cup und Meisterschaft – alles unterordnen und wirklich alles dafür tun“, versprach Marsch für seine verbleibende Zeit in Wals-Siezenheim.

Froh über schnelle Einigung

Laut Freund ist erst Mittwochmittag bei den Verhandlungen um den Wechsel von Marsch nach Leipzig „richtig Schwung reingekommen“, wobei „es nicht so geplant war, dass das in dieser sehr, sehr wichtigen Woche passiert“, beteuerte der 43-Jährige mit Blick auf das Finale im Uniqa ÖFB Cup am Samstag (20.30 Uhr, live in ORF1) in Klagenfurt gegen den LASK an. „Die Entscheidung über seinen Wechsel zu Leipzig ist letztlich sehr kurzfristig passiert.“

Jesse Marsch, Christoph Freund und Matthias Jaissle
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Die Weichen für den Wechsel auf der Trainerbank waren laut Sportdirektor Christoph Freund längst gestellt

Gleichzeitig war Freund „froh, dass wir die Trainerfrage so rasch klären konnten. Mit Matthias Jaissle geben wir wieder einem jungen Trainer die Chance und gehen damit unseren Weg konsequent weiter. Für uns ist er die Wunschlösung als kommender Cheftrainer, weil er zu 100 Prozent zu unserer Clubphilosophie und der Art und Weise passt, wie wir Fußball spielen“, betonte Freund, dass es „eine Entscheidung für Jaissle und nicht gegen (Kotrainer Rene) Aufhauser war“.

Wie Marsch will auch Jaissle seinen aktuellen Job bestmöglich zu Ende bringen. „Jetzt gilt es, meine Arbeit beim FC Liefering noch möglichst erfolgreich abzuschließen, ehe ich mich mit meiner neuen Aufgabe beschäftigen werde“, sagte der Mann, dessen großes Vorbild als Spieler Chelsea-Kapitän John Terry war. Wer Jaissle bei Liefering als Trainer nachfolgt, ist noch nicht entschieden.