Enock Mwepu (Salzburg) gegen Rene Renner (LASK)
GEPA/Thomas Bachun
ÖFB-Cup

Titelsammler Salzburg im Finale gegen LASK

13 von 14 möglichen nationalen Titeln hat Salzburg in den jüngsten sieben Jahren gewonnen. Am Samstag (20.30 Uhr, live in ORF eins) geht es für Österreichs Fußballaushängeschild im ÖFB-Cup-Finale in Klagenfurt gegen den LASK darum, diese imposante Serie auszubauen. Einzig Sturm Graz im Cup 2018 konnte den „Bullen“ in dieser Zeit einen Strich durch die Rechnung machen. Sollte dem LASK auch so ein Kunststück gelingen, wäre es der erste Titelgewinn der Linzer seit dem Double 1965.

Die Rollen könnten vor dem neuerlich im Wörthersee Stadion ausgetragenen Endspiel also nicht klarer verteilt sein. „Die Ausgangslage ist ganz klar: Salzburg ist der Favorit, wir sind der Außenseiter. Salzburg hat viel mehr zu verlieren“, sagte LASK-Trainer Dominik Thalhammer. Das unterstrich auch sein Kapitän Gernot Trauner: „Natürlich wissen wir um die Lage, Salzburg war gefühlt die letzten zehn-, 15-mal im Finale und hat immer gewonnen.“

Seit Salzburgs Cuptitel 2012 konnte nur der FC Pasching 2013 und eben Sturm die Trophäe als Nicht-Salzburg-Club in die Höhe stemmen. Bei den jüngsten beiden Finalanläufen scheiterten Rapid (0:2/2019) und Zweitligist Austria Lustenau (0:5/2020). „Egal ob es mein letztes Jahr ist oder nicht, ein Finale ist immer was ganz Besonderes“, betonte Salzburg-Trainer Jesse Marsch, der sich mit dem zweiten Double in Folge im Sommer in Richtung Leipzig verabschieden möchte.

Salzburg-Trainer Jesse Marsch
GEPA/Jasmin Walter
Jesse Marsch will die Titelsammlung in Salzburg weiter vergrößern

Rollen und Ziele klar verteilt

Der Gewinn von Meisterschaft – als Tabellenführer ist man voll auf Kurs – und Cup ist in Salzburg jedes Jahr das Ziel. Gelingen könnte es zum achten Mal. Immer dabei war Kapitän Andreas Ulmer, dessen Titelhunger nicht gestillt ist. „Mir macht es immer noch Spaß mit den Jungs am Platz zu stehen und Titel zu gewinnen. Die Spieler wollen unbedingt Titel, das merkt man“, so der 35-jährige Linksverteidiger.

Uniqa-ÖFB-Cup, Finale

Samstag, 20.30 Uhr, live in ORF1 und im Livestream

LASK – Salzburg

Klagenfurt, Wörthersee-Stadion, SR Altmann

LASK: Schlager – Andrade, Trauner, Filipovic – Ranftl, Holland, Michorl, Renner – Goiginger, Eggestein, Balic

Salzburg: Stankovic – Kristensen, Ramalho, Wöber, Ulmer – E. Mwepu, Bernede, Junuzovic, Aaronson – Berisha, Daka

Der Titel wäre Belohnung für ein hartes Programm in dieser Saison, in der man mit St. Pölten (3:0/a), Rapid (6:2/h), Austria (2:0/h) und Sturm (4:0/in Klagenfurt) schon vier Bundesligisten ausschalten musste. Die Linzer hatten erst im Halbfinale mit dem WAC mit einem Oberhausclub das Vergnügen und dort (1:0 n.V.) genauso große Mühe wie im Viertelfinale gegen Zweitligist Austria Klagenfurt (5:3 n.V.).

Seit ihrem bisher einzigen und mit einem 1:0 gegen den 1. SC Wiener Neustadt fixierten Cuperfolg 1965 standen sie dreimal im Endspiel und zogen dabei gegen die Austria (0:1/1967), Innsbruck (0:1/1970) und Sturm (2:4 i.E./1999) jeweils den Kürzeren. „Ich glaube, dass wir das Potenzial und die Werkzeuge haben, um für Salzburg eine Bedrohung zu sein. Dafür müssen wir aber in allen Phasen des Spiels perfekt agieren“, verlautete Thalhammer.

Den Titel würde man „nicht hoch genug“ einschätzen können. Für ihn wäre es auch ein Befreiungsschlag. Zuletzt konnte in der Liga nur eines der jüngsten sieben Spiele gewonnen werden, vier Partien ist man sieglos. Dass da auch Kritik am Trainer aufkommt, ist klar. „Es ist unser Job den hundertprozentigen Fokus auf das zu haben, was wir beeinflussen können, unsere Leistung. Darauf habe ich die Mannschaft eingeschworen“, gab der ehemalige ÖFB-Frauen-Teamchef zu Protokoll.

LASK-Trainer Dominik Thalhammer
GEPA/David Geieregger
Dominik Thalhammer führt den Herausforderer in den Finalkampf gegen den Serienchampion

Harte Gegenwehr des LASK wird erwartet

Der LASK bezwang Salzburg zuletzt am 14. Februar 2020 (3:2 in Wals-Siezenheim). Danach blieben die „Bullen“ in fünf Ligaduellen – diese Saison 3:1, 1:0, 2:0 – und auch im Cuphalbfinale 2020 in den direkten Duellen siegreich. „Das Finale ist ein großer Moment für den LASK. Wir wissen auch, dass sie mit Qualität, Intensität und Aggressivität kommen und über eine gute Organisation im Spiel verfügen. Wenn wir einen Tick weniger machen, bekommen wir sicher Ärger“, rechnete Marsch mit harter Gegenwehr.

Auch Ulmer rechnet nicht mit einem Selbstläufer. „Wir wissen, wo der LASK gefährlich werden kann, wissen aber auch um unsere Stärken. Und die wollen wir unbedingt auf den Platz bringen“, gab der Routinier die Marschroute vor. Die Linzer sind sich der Schwere der Aufgabe bewusst. „Salzburg hat große Finalerfahrung und eine unglaubliche Qualität. Salzburg darf nicht den besten Tag erwischen und wenn wir ein bisschen Glück haben, ist es möglich, dass wir den Titel nach Linz holen“, sagte Trauner. Nicht nur die Fans würden sich nach dem Titel sehnen. „Wir würden uns auch gerne belohnen“, so der Verteidiger.

ÖFB-Cup: LASK fordert Salzburg

Im Finale des ÖFB-Cups treffen die „Bullen“ aus Salzburg, die Gewinner von beinahe allen Titeln in den letzten sieben Jahren, auf den LASK. Während die Salzburger an die Serienerfolge anknüpfen wollen, würde der Sieg für die Linzer einen historischen Triumph bedeuten.

Interessant wird, wer sich die Torjägerkrone des Bewerbes sichert. Da matchen sich LASK-Stürmer Johannes Eggestein, der gemeinsam mit Blau-Weiß-Linz-Goalgetter Fabian Schubert mit sechs Toren voranliegt, und Salzburgs Patson Daka (5). Während die Linzer ohne der verletzten Abwehrstammkraft Philipp Wiesinger am Freitagabend ihr Abschlusstraining in Klagenfurt abhielten, verzichteten die Salzburger auf eine Einheit am Finalschauplatz und trainierten in Taxham. Schiedsrichter Walter Altmann kommt zu seiner Cupfinalpremiere.