Als Schlüssel zum Erfolg gegen Bosnien-Herzegowina stellte sich eine bravouröse Deckungsarbeit heraus. Österreich war von Beginn an konzentriert bei der Sache, ging in Führung und gab diese auch nicht mehr her. Im Angriff war indes Geduld gefragt, die Tore fielen nicht leicht, Chancen, die sich eröffneten, wurden aber gut genützt.
Der gegnerische Tormann Benjamin Buric von Flensburg-Handewitt hielt nicht ganz, was er versprach, und wurde zwischenzeitlich auch ausgetauscht. Mit einem Viertorevorsprung in die Pause gegangen, legte Österreich gleich nach Wiederbeginn nach.
ÖHB-Männer qualifizieren sich für EM
Österreichs Handballnationalteam hat den entscheidenden Sieg in der EM-Qualifikation gegen Bosnien-Herzegowina eingefahren. Die ÖHB-Männer gewannen mit 27:23 und fahren damit zur EM 2022.
Verdienter Lohn für starkes Qualifinish
Ausgeglichen ging es zunächst weiter. Eine Schwächephase der Gastgeber Mitte der zweiten Halbzeit war nur von kurzer Dauer, in der 50. Minute führte Österreich erstmals mit sechs Toren Vorsprung. Es war klar, dass ein Sieg nötig war, Bosnien-Herzegowina indes musste die Niederlage eng halten, um als einer der besten Gruppendritten weiterzukommen.
Die Gastgeber, nach wie vor ohne den verletzten Kapitän Nikola Bilyk, standen diese Woche in den letzten beiden EM-Qualifikationsspielen unter Druck, sie mussten beide Partien gewinnen, um sich hinter Gruppensieger Deutschland das Ticket zu holen. Am Donnerstag wurde Estland in Tallinn mit 31:27 (18:13) besiegt, der zweite Erfolg innerhalb von vier Tagen bedeutete den Eintritt zu den Kontinentaltitelkämpfen.
Jubel und Stolz in ÖHB-Auswahl
„Die Jungs haben wirklich unglaublich gespielt, die Abwehrleistung war richtig gut. Unglaublich, wie sie 60 Minuten gekämpft haben. Ich bin sehr zufrieden, aber ich hatte das Gefühl, das Spiel dauert drei Stunden“, sagte der sichtlich erleichterte Teamchef Pajovic im ersten ORF-Interview nach Schlusspfiff.
Dazu, dass Österreich in der Schlusswoche der Quali alle Kräfte mobilisierte, meinte Fabian Posch: „Wir haben gewusst, es hängt alles von diesem Spiel ab. Wir waren durch die Bank von der ersten Minute an da und haben das überragend gelöst. Manchmal ist es leichter, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht.“
Der sechsfache Torschütze Robert Weber gestand, dass er zwischenzeitlich – nach den Niederlagen im Jänner gegen Deutschland und im März bei Bosnien-Herzegowina – schon „ein bisserl ein schlechtes Gefühl“ gehabt habe, was die erfolgreiche Qualifikation betrifft. „Ein Riesenkompliment an die Jungs, Wahnsinn. Es ist wichtig für Handball in Österreich, dass wir wieder an der EM teilnehmen können.“ Die Auslosung der Endrunde findet bereits am Donnerstag statt.