Trainer Horst Hrubesch
APA/dpa/Marcel Kusch
Fußball

Hrubesch übernimmt im Finish HSV-Ruder

Der Hamburger SV hat im Aufstiegskampf der zweiten deutschen Bundesliga nach fünf sieglosen Spielen die Reißleine gezogen und sich von Trainer Daniel Thioune getrennt. Wie der Club am Montag mitteilte, übernimmt Nachwuchsdirektor Horst Hrubesch den Posten bis zum Saisonende. „Ich werde viele Gespräche führen, reinhören und versuchen, ein paar Akzente zu setzen“, sagte der 70-Jährige.

Drei Spieltage vor Schluss rangiert der HSV zwar mit 52 Punkten und zwei Zählern Vorsprung auf Holstein Kiel noch auf dem dritten Tabellenrang und damit auf dem Relegationsplatz. Die Kieler haben jedoch wegen ihres Auftritts im Halbfinale des DFB-Pokals gegen Borussia Dortmund (0:5) sowie einer coronvirusbedingten Quarantäne drei Spiele weniger auf dem Konto. Auf Spitzenreiter VfL Bochum fehlen den Hamburgern acht Punkte, auf die zweitplatzierte SpVgg Greuther Fürth fünf.

„Wir hatten am Wochenende viele interne Gespräche. Und irgendwann haben wir dann auch über Traineralternativen gesprochen“, sagte Hrubesch zur Trainerrochade. „Bei nur drei oder maximal fünf verbleibenden Spielen machen andere Lösungen nicht viel Sinn. Ich brauche keine Kennenlernphase. Und – bevor Sie nachfragen oder Gerüchte die Runde machen – ich bin nur für die letzten Spiele in dieser Saison Trainer. Danach kehre ich auf meinen Posten im Nachwuchsleistungszentrum zurück.“

Aufstiegstraum droht abermals zu platzen

Wie in den letzten beiden Jahren scheint der Zug Richtung Aufstieg aber wieder ohne den HSV abzufahren. Und wieder scheinen die Hamburger das Ticket für die Bundesliga im Frühjahr aus der Hand zu geben. Nur drei Siege gab es in der Rückrunde. So viele hat auch der Vorletzte Würzburger Kickers. Drei Runden vor Saisonende scheint der Traum von der Rückkehr in das Oberhaus nach dem bitteren Abstieg vor drei Jahren wieder einmal geplatzt.

Dem Erfolgsdruck beim Traditionsclub nicht gewachsen war offensichtlich Thioune, der erst zu Saisonbeginn vom VfL Osnabrück gekommen war. Sein Vertrag war bis Sommer 2022 datiert. „Zuletzt hat die Mannschaft leider oft unter Wert gespielt. Sie verfügt über eine andere Qualität, die wir jetzt in den verbleibenden Spielen auf den Platz bringen müssen“, betonte Hrubesch.