Max Verstappen und Lewis Hamilton schlagen ein
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Formel 1

Hamilton zeigt Verstappen, wer der Chef ist

Lewis Hamilton hat am Sonntag beim Grand Prix von Portugal im Zweikampf mit Max Verstappen auf 2:1 an Siegen gestellt. Während damit natürlich noch lange keine WM-Entscheidung gefallen ist, hat das Rennen in Portimao etwas anderes bewiesen: Der britische Titelverteidiger ist im Generationenduell mit dem Niederländer weiterhin der Chef. „Racing wie dieses ist mein Lebenselixier“, nannte Hamilton sein Siegesrezept.

Herausgefordert von der neuen Stärke des Red Bull und Verstappens beeindruckender Frühform erzwang Hamilton mit messerscharfen Manövern den zweiten Sieg im dritten Saisonrennen. „Wenn man Dritter ist und zwei fantastische Fahrer (neben Verstappen auch seinen bis zur 20. Runden führenden Teamkollegen Valtteri Bottas, Anm.) überholen muss, ist das einfach klasse“, freute sich der 36-Jährige über die Leistung bei seinem insgesamt 97. Grand-Prix-Triumph.

Der siebenfache Weltmeister verharrt allerdings nicht im Moment, sondern richtete seinen Blick gleich wieder nach vorn. „Wir liegen alle unheimlich eng zusammen, in diesem Jahr kommt es auf jeden einzelnen Zähler an. Ich liebe diesen Kampf, schon seit meiner Zeit im Kartsport. Jetzt müssen wir als Team jeden Stein umdrehen und das Auto weiter ans Limit pushen, um alles herauszuquetschen.“

Hamilton gewinnt GP von Portugal

Lewis Hamilton hat sich beim Großen Preis von Portugal in Portimao den zweiten Saisonsieg gesichert. Platz zwei ging an Max Verstappen im Red Bull, Dritter wurde Teamkollege Valtteri Bottas

Verstappen muss fehlerlos fahren

Der 13 Jahre jüngere Rivale des Rekordchampions gestand indes nach seinem zweiten Platz: „Ich habe alles versucht. Ich wünschte, es wäre noch enger. Die Saison ist lang, wir können uns keine Ausfälle oder dummen Fehler leisten.“ Acht Punkte liegt Verstappen nun vor dem Spanien-Grand-Prix am kommenden Sonntag in Montmelo bei Barcelona zurück. Das ist nicht viel, aber wenn Hamilton weiter auf diesem Niveau fährt, ist ihm kaum beizukommen.

Zumal Verstappen bei ungestümen Aktionen schon einige kleine Fehler unterliefen, die sich am Ende schmerzhaft summieren könnten. „Diese Meisterschaft wird ein Marathon und kein Sprint. Es ist so eng, es wird um Kleinigkeiten gehen“, meinte Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Sein Mercedes-Pendant Toto Wolff sieht beide Rennställe auf Augenhöhe und wünscht sich einen WM-Kampf bis zum Finale – natürlich mit dem besseren Ende für Hamilton.

Konkurrenz belebt das Geschäft

Diese Botschaft aus dem Mercedes-Lager gehört vermutlich auch zum Psychospiel, das in diesem Jahr ziemlich früh begonnen hat. Immer wieder betonen Hamilton und Wolff, wie sehr sie sich durch die harte Attacke von Red Bull motiviert und erfrischt fühlen, nachdem es zuletzt so einsam an der Spitze war. Konkurrenz belebt das Geschäft, soll das wohl heißen.

Verstappen und Red Bull müssen darauf eine Antwort finden, am besten durch Siege auf der Rennstrecke. „Ich denke, das wollen alle sehen. Ich hoffe, es bleibt für den Rest der Saison so, denn das begeistert alle“, sagte der 23-jährige Niederländer.

Vor dem Spanien-Grand-Prix kündigte Hamilton eine dreitägige Pflegekur mit seiner Physiotherapeutin an. Bei noch 20 ausstehenden WM-Läufen ist die Fitness wichtig. „Am Ende werden wir uns wahrscheinlich ziemlich satthaben und das Rennfahren auch, weil es so viele Rennen sind“, erklärte der Weltmeister. In Portimao war bei Hamilton von einem „Burn-out“ aber nichts zu sehen.

Grand Prix von Portugal in Portimao

Endstand nach 66 Runden (306,826 km):
1. Lewis Hamilton GBR Mercedes 1:34:31,421
2. Max Verstappen NED Red Bull + 29,148
3. Valtteri Bottas FIN Mercedes 33,530
4. Sergio Perez MEX Red Bull 39,745
5. Lando Norris GBR McLaren 51,369
6. Charles Leclerc MON Ferrari 55,781
7. Esteban Ocon FRA Alpine 1:03,749
8. Fernando Alonso ESP Alpine 1:04,808
9. Daniel Ricciardo AUS McLaren 1:15,369
10. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri 1:16,463
11. Carlos Sainz ESP Ferrari 1:18,955
12. Antonio Giovinazzi ITA Alfa Romeo 1 Runde
13. Sebastian Vettel GER Aston Martin 1 Runde
14. Lance Stroll CAN Aston Martin 1 Runde
15. Yuki Tsunoda JPN Alpha Tauri 1 Runde
16. George Russell GBR Williams 1 Runde
17. Mick Schumacher GER Haas 2 Runden
18. Nicolas Latifi CAN Williams 2 Runden
19. Nikita Mazepin RUS Haas 2 Runden

Out: Räikkönen (FIN/Alfa Romeo)

Schnellste Runde: Bottas 1:19,865 (65.)