ÖFB-Spieler während eines Trainings
GEPA/Philipp Brem
Fußball

UEFA stockt EM-Kader auf 26 Spieler auf

Der Europäische Fußballverband (UEFA) hat auf die außergewöhnlichen Anforderungen wegen der Coronavirus-Pandemie reagiert und das Limit der Kader für die EM-Endrunde wie erwartet angehoben. Wie die UEFA am Dienstag in einer Aussendung mitteilte, dürfen die Verbände nun 26 statt 23 Spieler in das finale EM-Aufgebot einberufen.

Nennfrist für die Turnierkader ist der 1. Juni. Laut der UEFA ist das Austauschkontingent im Falle einer schweren Verletzung oder Krankheit vor dem ersten EM-Spiel jedoch unlimitiert. Das gilt auch für positiv auf das Coronavirus getestete Akteure und enge Kontakte.

Torhüter dürfen, selbst wenn einer oder zwei von der ursprünglichen Kaderliste verfügbar sind, vor jedem Match ersetzt werden. Ein Spieler, der auf der Kaderliste ersetzt wurde, darf nicht wieder ins Turnier zurückkehren. Im Matchkader dürfen weiter nur 23 Spieler stehen.

13 einsatzfähige Spieler Pflicht

Die UEFA legte zudem weitere Coronavirus-Regularien fest. Ein Team braucht zumindest 13 einsatzfähige Spieler, darunter ein Tormann, damit eine Partie gestartet wird. Sollte eine Mannschaft dieses Kontingent nicht erreichen, kann ein Spiel um bis zu 48 Stunden – auch an einen alternativen Spielort – verschoben werden, falls es im Turnierkalender eingeplant werden kann.

Wenn eine Verlegung unmöglich ist, trifft die Disziplinarkommission der UEFA eine Entscheidung. Das Team, das verantwortlich für die Absage ist, wird mit 0:3 als Verlierer gewertet.

ÖFB-Teamchef Franco Foda hatte ein Aufstockung „aus Trainersicht“ begrüßt. „Die Spieler waren aufgrund der außergewöhnlichen Umstände noch höheren Belastungen ausgesetzt, als das ohnehin bereits der Fall gewesen wäre“, erklärte Foda zuletzt. Zudem könnte man bei Bedarf – etwa durch Verletzungen – auf mehr Akteure zugreifen, die bereits beim Team und dadurch regelmäßig getestet sind. Foda: „Es wäre sehr wichtig, einen größeren Pool an Spielern in der Blase bei sich zu haben.“

Kein Länderspiel mehr vor Stichtag

Vor der Bekanntgabe des EM-Kaders absolviert Österreich kein Länderspiel mehr. Die abschließenden EM-Tests der Foda-Auswahl folgen am 2. Juni in Middlesbrough gegen England und am 6. Juni in Wien gegen die Slowakei. Seine EM-Gruppenspiele bestreitet das ÖFB-Team am 13. Juni in Bukarest gegen Nordmazedonien, am 17. Juni in Amsterdam gegen die Niederlande und am 21. Juni erneut in Bukarest gegen die Ukraine.

Eine Aufstockung des EM-Kaders hatte unter anderen Italiens Teamchef Roberto Mancini angeregt. Mit dieser können die 24 teilnehmenden Teams beim Turnier von 11. Juni bis 11. Juli in elf Ländern die höheren Belastungen der Spieler in der Coronavirus-Zeit bis zu einem gewissen Grad ausgleichen. Die UEFA hatte bereits beschlossen, dass die Mannschaften in der regulären Spielzeit fünf statt drei Ersatzspieler einwechseln können.