Timo Werner und Eder Militao
AP/Bernat Armangue
Champions League

Chelsea kündigt Real „großen Kampf“ an

Neun Jahre nach dem Triumph in der Champions League nimmt Chelsea wieder den Einzug ins Endspiel um den begehrten Henkelpokal in Angriff. Nach dem 1:1 bei Real Madrid im Hinspiel reicht den „Blues“ am Mittwoch an der heimischen Stamford Bridge ein torloses Remis zum Aufstieg. „Wir sind auf einen großen Kampf vorbereitet“, kündigte Trainer Thomas Tuchel, der letztes Jahr mit PSG im Finale gestanden war, Richtung Real an.

Chelsea fügte dem FC Bayern 2012 in dessen „Finale dahoam“ in München eine Niederlage zu. Die Londoner setzen nun vor allem auf ihre deutsche Abteilung. Trainer Tuchel hat die Mannschaft zu einer kompakten Einheit geformt. In den 23 Partien unter dem seit Jänner in England arbeitenden Tuchel hat das Team nur zehn Gegentreffer kassiert. Chelsea schoss jedoch auch nur 30 Tore. Spektakulär ist es nicht, wie nun gespielt wird, effektiv aber allemal.

Das Selbstvertrauen ist jedenfalls hoch im Lager der „Blues“. „Wir werden eine großartige Leistung benötigen, weil Real es uns schwer machen wird“, sagte Tuchel, der offensiv auf seine Landsmänner setzt. Timo Werner zeigte aufsteigende Form, Kai Havertz schoss beim 2:0 gegen Abstiegskandidaten Fulham beide Treffer. Ebenfalls stark agiert seit Monaten Mason Mount. Der englische Internationale verletzte sich gegen Fulham am Rücken, soll aber fit werden.

Thomas Tuchel
Reuters/Sergio Perez
Thomas Tuchel könnte nach PSG auch Chelsea ins Finale dirigieren

Real braucht Tore von Benzema

Bei den Gästen aus Spanien hofft man vor allem auf Karim Benzema. Den Franzosen unter Kontrolle zu bringen, dürfte für Chelsea die halbe Miete zum Finaleinzug sein. 71 Tore hat der Franzose in der Champions League bisher erzielt. Der 33-jährige Angreifer hielt die Hoffnungen auf den 14. Titelgewinn Reals im höchsten Europacup-Bewerb auch dieses Mal am Leben.

Beim Remis in der Vorwoche traf Benzema wunderschön zum Ausgleich. 28 Tore in 41 Pflichtspielen hat der seit bald zwölf Jahren für die Madrilenen spielende Angreifer in dieser Saison erzielt. Clubintern am nächsten kommt Benzema ein defensiver Mittelfeldspieler: Casemiro durfte bisher sechsmal über seine Tore jubeln.

Karim Benzema
APA/AFP/Javier Soriano
Karim Benzema müssen die Chelsea-Spieler im Griff haben

Routiniers sollen es für Real richten

Einer, der sein Können in den vergangenen Monaten kaum zeigen konnte, ist ein weiterer Hoffnungsträger von Real. Eden Hazard stand beim 2:0 gegen Osasuna am Wochenende 70 Minuten auf dem Rasen. Der Belgier spielt in London an einer alten Wirkungsstätte. Um eine Ablösesumme von 100 Millionen Euro ging Hazard 2019 nach Madrid. Dort konnte der 30-Jährige aufgrund diverser Blessuren bisher kaum seine Qualitäten zeigen.

Zinedine Zidane ließ durchblicken, dass er in London auch auf weitere zuletzt angeschlagene Akteure mit Erfahrung auf großen Bühnen setzen wird. Luka Modric und Toni Kroos wurden gegen Osasuna geschont. Sergio Ramos kehrte nach langer Verletzungspause und einer Coronavirus-Erkrankung in die Mannschaft zurück und könnte den verletzten Raphael Varane ersetzen.

Real wird „alles versuchen“

Auf Real wartet nach der Partie gegen Chelsea ein weiteres Spiel, in dem es womöglich schon um einen Titel geht. Bei einem Ausrutscher gegen den FC Sevilla am Sonntag könnte Real im spanischen Ligafinale wichtige Zähler liegen lassen.

„Wir müssen weiter um alles kämpfen. Wir wissen, dass wir gewinnen können“, meinte Zidane mit Blick auf Liga und Champions League. „Ich werde nicht so weit gehen zu sagen, dass wir gewinnen werden. Aber wir werden alles versuchen“, sagte er. Real stand zuletzt 2018 im Endspiel, damals gewann die Mannschaft unter Zidane in der Königsklasse zum dritten Mal in Folge.