Fabian Posch
GEPA/Christian Walgram
Handball

Schwieriges EM-Los für Österreichs Herren

Österreichs Herren haben ein schwieriges Los für die EM-Endrunde 2022 erwischt: Das Team von Coach Ales Pajovic bekommt es in der slowakischen Hauptstadt Bratislava mit Polen (14. Jänner), Deutschland (16. Jänner) und Weißrussland (18. Jänner) zu tun.

Das ergab die Auslosung am Donnerstag in Budapest. Die besten zwei Mannschaften erreichen die Zwischenrunde. Österreich beginnt die Vorrunde am 14. Jänner gegen Polen, zwei Tage später geht es gegen Deutschland, ehe am 18. Jänner zum Abschluss Weißrussland wartet. Die Top Zwei der Gruppe steigen in die Hauptrunde auf. Auch diese wird in Bratislava gespielt.

Titelverteidiger Spanien trifft in Bratislava auf Schweden, Tschechien und Bosnien-Herzegowina, Vizeeuropameister Kroatien spielt in Szeged gegen Serbien, Frankreich und die Ukraine. Weltmeister Dänemark tritt in Debrecen gegen Slowenien, Nordmazedonien und Montenegro an. Für die ÖHB-Auswahl ist es das neunte Männer-Großereignis seit 2010.

Ales Pajovic mit Spielern
APA/Erwin Scheriau
Erst am Sonntag durfte Teamchef Pajovic mit seinen Spielern das gelöste EM-Ticket bejubeln

Spiele gegen Deutschland fast schon Routine

Spiele gegen Deutschland werden fast zur Routine. Zum fünften Mal binnen zwei Jahren werden sich die beiden Mannschaften im Jänner gegenüberstehen. In der EM-Qualifikation behielt Deutschland zu Jahresbeginn mit 36:24 und 34:20 zweimal deutlich die Oberhand. Die Rollenverteilung ist klar: Deutschland geht als klarer Favorit in die Vorrunde, Bundestrainer Alfred Gislason will die Aufgaben „akkurat lösen, um sauber und sicher in die Hauptrunde zu kommen.“ Dahinter können Nikola Bilyk und Co. aber durchaus mit Rang zwei spekulieren.

„Bei einer Euro gibt es keine leichten Gegner und keine leichten Gruppen. Insgesamt können wir mit dieser Gruppe zufrieden sein. Deutschland zählt zu den Medaillenkandidaten, ist damit der große Favorit. Gegen Weißrussland und gegen Polen sehe ich unsere Chancen“, sagte Teamchef Ales Pajovic in einem ersten Statement. Weißrussland und Polen seien starke Nationen. „Aber wenn wir komplett sind, mit Nikola Bilyk, Alexander Hermann etc. haben wir unsere Chancen“, meinte der Slowene.

Weißrussland rang Österreich bei der Heim-EM im Jänner 2020 in sprichwörtlich letzter Sekunde ein Unentschieden ab und verbuchte am Ende den historischen achten Platz. Polen verpasste die EM-Turniere 2018 und 2020, auch bei der WM 2019 waren die Osteuropäer nur Zuschauer. Die Qualifikation für das Turnier 2022 schaffte Polen als Gruppendritter hinter Slowenien und den Niederlanden.

Gegner genau analysieren

Für Sportdirektor Patrick Fölser waren die Polen der stärkste Gegner aus Topf vier. „Insgesamt eine interessante Gruppe. Unser großes Ziel war, uns erfolgreich zu qualifizieren. Jetzt werden wir die Gegner analysieren, werden uns bestmöglich vorbereiten und bei der Euro selbst alles reinhauen“, sagte der ehemalige Teamspieler.

Der Europäische Handballverband (EHF) hofft jedenfalls nach Abklingen der Coronavirus-Pandemie auf viele Zuschauer. „Zu den Fans kann ich nur sagen, dass ich hoffe, dass wir so viele wie möglich in den fünf Hallen begrüßen dürfen“, sagte EHF-Präsident Michael Wiederer in Budapest.