Brandon Servana (St. Pölten), Luca Kronberger (Admira) und Samuel Tetteh (St. Pölten)
GEPA/Manuel Binder
Bundesliga

Baumgartner gibt Debüt in Schlüsselspiel

Die neue Amtszeit von Gerald Baumgartner als Trainer von spusu SKN St. Pölten beginnt mit einem Schlüsselspiel. Der 56-Jährige tritt mit dem Schlusslicht der tipico-Bundesliga am Samstag auswärts gegen den Vorletzten Flyeralarm Admira an. Der Rückstand auf die Südstädter beträgt zwei Punkte, eine Niederlage in der BSFZ Arena sollte also dringend vermieden werden. Am anderen Ende der Tabelle kämpfen Prolactal Hartberg und die Austria im Fernduell um die Führung in der Qualigruppe.

„Verlieren ist verboten, das ist klar“, erklärte Baumgartner vor dem Spiel gegen die Admira. Mit einem Sieg könnte St. Pölten drei Runden vor Schluss im Idealfall sogar von Platz sechs auf Platz vier vorstoßen, doch mit diesen Rechenspielen beschäftigt sich Baumgartner nicht.

„Wir wollen einfach einen soliden, guten Auftritt hinlegen. Wenn wir das hinkriegen, werden wir uns belohnen“, meinte der Salzburger. Zuletzt sei die Mannschaft oft unter Wert geschlagen worden. „Die Ergebnisse haben nicht gepasst, aber die Leistungen schon. Es steckt viel Qualität im Team, die Jungs haben was drauf.“

Niederösterreich-Derby im Abstiegskampf

In der Qualifikationsgruppe kommt es am Samstag zum Niederösterreich-Derby zwischen der Admira und St. Pölten. Im Kampf um den Klassenerhalt geht es für beide Teams um wichtige Punkte.

Die Eindrücke in den ersten Tagen seien durchwegs positiv gewesen, erklärte Baumgartner. „Alle ziehen voll mit und wollen alles für den Klassenerhalt geben. Wir haben versucht, das eine oder andere taktisch zu verändern, viel Energie reinzubringen und Selbstvertrauen aufzubauen.“ Außerdem wurde auf Teambuilding gesetzt. „Wir müssen als Mannschaft auftreten und uns pushen“, sagte der Neo-Coach und kündigte „Mut zum Risiko, aber auch kontrollierte Offensive“ an.

Tipico-Bundesliga, 29. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Admira – St. Pölten

Maria Enzersdorf, BSFZ Arena

Mögliche Aufstellungen:

Admira: Leitner – Aiwu, Datkovic, Bauer – Maier, Kerschbaum, Malicsek, Vorsager, Lukacevic – Atanga, Wooten

St. Pölten: Riegler – Steinwender, Luan, Drescher, Muhamedbegovic – Luxbacher, Servania – Schütz, Tetteh, Booth- Hugi

Admira-Coach tappt im Dunkeln

Durch den Trainerwechsel bei St. Pölten tappt Admira-Coach Klaus Schmidt im Dunkeln, was die Spielanlage des Gegners betrifft. „Man schaut, wie er zuletzt in Ried hat spielen lassen, wie St. Pölten zuletzt gespielt hat und was der Kader hergibt, und dann reimt man sich was zusammen. Aber da kommen viele Reime heraus“, erklärte der Steirer. Daher werde man sich umso mehr auf die eigenen Stärken konzentrieren, betonte Schmidt.

Der 53-Jährige wollte die Bedeutung des Spiels nicht überbewerten. „Ich möchte es nicht hochstilisieren. Es ist eine der letzten vier Partien, die haben alle Brisanz. Ich will keinen unnötigen Druck aufbauen“, erklärte Schmidt, der auch mit einem Remis gut leben könnte. „Wir wissen, dass es um Klassen besser ausschauen würde, wenn wir gewinnen. Aber auch wenn wir ungeschlagen bleiben, haben wir die bessere Ausgangsposition als St. Pölten.“

Hartberg will ersten Sieg gegen Ried

Auch Hartberg will die Position gegenüber der Austria halten, seine Führung in der Qualifikationsgruppe behaupten und sich damit den Startplatz im Europacup-Play-off sichern. Als Sieger dürften die Hartberger dann mit Heimvorteil – und Zuschauern auf den Rängen – ins Duell mit dem Zweiten der unteren Gruppe gehen. Auf dem Weg dorthin wäre am Samstag ein Erfolg gegen Guntamatic Ried wichtig.

Die Innviertler sind jedoch kein Lieblingsgegner. In dieser Saison setzte es für Hartberg zwei Niederlagen, einmal trennten sich die Teams mit einem Remis. Zuletzt siegten die Rieder Anfang April mit 3:2. „Ried haben wir leider nie besiegt. Wir werden im nächsten Spiel Dinge anders machen müssen“, sagte Hartberg-Trainer Markus Schopp. Er warnte vor allem vor Stürmer Marco Grüll. „Er ist überragend“, erklärte Schopp über den künftigen Rapid-Spieler.

Tipico-Bundesliga, 29. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Hartberg – Ried

Hartberg, Profertil Arena

Mögliche Aufstellungen:

Hartberg: Swete – Lienhart, Rotter, Luckeneder, Klem – Horvat, Nimaga – Flecker, Rep, Horvath – Tadic

Ried: Sahin-Radlinger – Reiner, Reifeltshammer, Boateng – Wießmeier, Ziegl, Nutz, Offenbacher, Lercher – Bajic, Grüll

Ried hat Klassenerhalt vor Augen

Die Gäste können selbstbewusst antreten. Zwölf Zähler hat Ried unter Andreas Heraf in der Qualifikationsgruppe angeschrieben. Mehr als jede andere Mannschaft der unteren sechs. Heraf bemühte eine alte Fußballweisheit. „Wir werden weiter von Spiel zu Spiel schauen und versuchen, so viele Punkte wie möglich einzuheimsen“, sagte der Coach. „Sicher wollen wir in Hartberg gewinnen oder zumindest einen Punkt mitnehmen.“

Ried könnte sich nach der 29. Runde aller Abstiegssorgen entledigt haben. Acht Zähler beträgt derzeit der Vorsprung auf St. Pölten. Gewinnt der Letzte bei der Admira nicht und holt Ried in Hartberg einen Dreier, ist die Spielvereinigung gerettet – und könnte gleichzeitig das Europacup-Play-off ins Auge fassen. Heraf wollte sich mit diesen Überlegungen noch nicht beschäftigen. Zum Thema Klassenerhalt sagte er nur: „Es schaut gut aus, aber noch ist nichts vollbracht.“

Austria mit Aushilfscoach in Altach

Die Austria ist unterdessen mit Jochen Fallmann als Vertreter des erkrankten Peter Stöger und frischen Kräften nach Altach aufgebrochen. Für die Wiener zählt nur ein Sieg, um an Hartberg dran zu bleiben und Ried nicht im Nacken zu haben. Zum Auftakt der Qualigruppe gewann die Austria das Duell mit Altach in Wien nach späten Toren mit 2:0. Den drei Zähler vor Schlusslicht St. Pölten liegenden Tabellenzehnten erwartete Fallmann auch im Schnabelholz abwartend.

Fallmann springt bei Austria ein

Die Austria will mit einem Sieg in Altach die Chance auf Platz eins in der Qualifikationsgruppe wahren. Betreut werden die Wiener von Kotrainer Jochen Fallmann, der für den an Covid-19 erkrankten Peter Stöger einspringt.

„Altach steckt noch voll im Abstiegskampf. Sie werden versuchen, sich über Konter in Szene zu setzen und über Standardsituationen. Wir müssen ballsicher sein und die richtigen Entscheidungen treffen. Wenn wir in Führung gehen, muss Altach etwas machen“, meinte Fallmann.

Tipico-Bundesliga, 29. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Altach – Austria

Altach, Cashpoint-Arena

Mögliche Aufstellungen:

Altach: Kobras – Dabanli, Zwischenbrugger, Bumberger – Thurnwald, Casar, Haudum, Wiss, Edokpolor – Maderner, Fischer

Austria: Pentz – Teigl, Schösswendter, Palmer-Brown, Poulsen – Martel, Ebner – Sarkaria, Fitz, Wimmer – Monschein

Für den 42-Jährigen ist es das Comeback an der Linie, nachdem er bis September 2017 beim SKN St. Pölten in der Bundesliga gearbeitet hatte. „Ich habe natürlich nicht damit gerechnet. Es wäre mir lieber, wenn alle an Bord wären, aber ich nehme die Situation an“, sagte Fallmann. Neben Stöger fallen auch Assistenzcoach Gerhard Fellner und Athletiktrainer Gerald Linshalm aus. Vom regulären Betreuerstab ist noch Torhütertrainer Alex Bade fit.

Altach will Zählbares mitnehmen

Während sich die Austria hinter den Kulissen weiter mit personellen Zukunftsplanungen befassen muss, wurde der Kurs in Altach für kommende Saison bereits eingeschlagen. Der Vertrag von Damir Canadi ist vorerst nur bis Saisonende angesetzt, im Fall des Klassenverbleibs sollte eine Verlängerung aber Formsache sein. Als sportlicher Leiter wird der zurückgeholte Werner Grabherr ab Juni tätig sein.

Gegen die Austria will Canadi Zählbares mitnehmen. „Die anderen wollen uns jagen, wir müssen unsere Position absichern. Am Ende zählt nur, dass wir nächstes Jahr in der Liga sind. Es kann auch bis zum letzten Spieltag dauern, darauf sind wir vorbereitet“, sagte der Wiener. Er forderte defensiv eine Steigerung, nachdem sein Team zuletzt gegen Hartberg zweimal vermeidbare Gegentore hinnehmen musste. Dass beim Gegner der Chefcoach nicht dabei ist, macht laut Canadi keinen Unterschied: „Ich glaube nicht, dass das Fehlen von Peter Stöger einen großen Einfluss auf das Spiel hat.“