Admira-Spieler jubeln
GEPA/Johannes Friedl
Bundesliga

Admira hängt St. Pölten im Derby ab

Der FC Flyeralarm Admira hat sich mit einem 2:0-Sieg im direkten Duell gegen spusu SKN St. Pölten im Abstiegskampf gehörig Luft verschafft. Die Südstädter vergrößerten am Samstag in der siebenten Runde der Qualifikationsgruppe im niederösterreichischen Derby den Abstand zum Schlusslicht auf fünf Punkte und verpatzten dazu Gerald Baumgartner sein Debüt auf der St. Pöltner Trainerbank.

David Atanga in der 32. Minute und Roman Kerschbaum kurz vor Schluss (87.) sorgten dafür, dass die Admira die St. Pöltner im Kampf gegen den Abstieg deutlich abhängte. Die Südstädter blieben zudem Altach (2:1-Sieg gegen Austria Wien) auf den Fersen und liegen nach dem vierten Punkt im zweiten Spiel unter Neo-Trainer Klaus Schmidt weiter nur einen Punkt hinter den Vorarlbergern.

Bei St. Pölten ging das Debüt von Baumgartner, der Robert Ibertsberger abgelöst hatte, auf der Trainerbank hingegen gehörig daneben. Die Mannschaft aus der niederösterreichischen Haupststadt benötigt in den ausstehenden drei Runden neben Siegen auch bereits gehörige Schützenhilfe, um den Klassenerhalt noch zu schaffen.

Admira gewinnt Niederösterreich-Derby

Im Abstiegskampf ist eine kleine Vorentscheidung gefallen. Die Admira setzte sich im Niederösterreich-Derby gegen St. Pölten mit 2:0 durch und hält nun bei fünf Punkten Vorsprung auf das Tabellenschlusslicht.

Atanga nutzt Zusammenstoß

Baumgartner setzte zum Einstand taktisch auf eine Dreierkette, in den Tagen zuvor hatte er versucht, „Selbstvertrauen aufzubauen“. Eine sichtlich motivierte Admira tat zu Beginn an alles, um selbiges im Spiel zu verhindern, das Geschehen spielte sich vorerst nur in der Hälfte der Gäste ab. Offensiv Nennenswertes ging allerdings auch von den Hausherren kaum aus, abgesehen von einem gefährlichen Strafraumgewusel (19.) und einem Schuss von Lukas Malicsek über das Tor (20.). Der SKN fand erst danach in die Partie, verzeichnete durch einen Flachschuss von Ahmet Muhamedbegovic (23., vorbei) und einen harmlosen Versuch Dor Hugis (26.) immerhin zwei Abschlüsse.

Ein unpräziser hoher Ball wurde den „Wölfen“ dann aber aufgrund eines Kommunikationsproblems zum Verhängnis. Der herauslaufende Goalie Christoph Riegler und Michael Steinwender krachten beim Klärungsversuch schwer zusammen, Nutznießer Atanga schob schließlich völlig unbehelligt ein. Für Steinwender war die Partie vorbei, die Dreier- mutierte zur Viererkette. Dass Daniel Luxbacher noch vor der Pause angeschlagen vom Platz musste, machte die Aufgabe für die Gäste in der zweiten Hälfte noch schwerer.

St. Pölten mit einem Torschuss

Nach dem Seitenwechsel blieb es beim intensiven, wenig ansehnlichen Schlagabtausch. Mit besseren Möglichkeiten für die Admira. Riegler verhinderte vorerst mit einem Reflex das zweite Gegentor St. Pöltens (55.), wenig später konnte Maximilian Breunig von einem Defensivschnitzer nicht profitieren, wurde in letzter Sekunde von Luan gestoppt (57.). Der SKN kam durch einen Weitschuss von Taylor Booth neben das Tor in der 63. Minute zum ersten und einzigen Torschuss.

Jubel von David Atanga (Admira)
APA/Herbert Neubauer
Atanga (r.) nutzte ein schmerzhaftes Abstimmungsproblem in der St. Pöltner Abwehr zur Führung

Es war eine Art Weckruf für St. Pölten, das fortan klar dominierte, ohne aber zu Chancen zu kommen. Vielmehr musste Riegler vor Erwin Hoffer retten (77.). Und auch ein Dreierwechsel in der Offensive brachte nicht mehr den erhofften Umschwung. Ganz im Gegenteil: Im Finish machte Kerschbaum nach Konter und schöner Vorarbeit von Andrew Wooten den Sack zu.

Stimmen zum Spiel:

Klaus Schmidt (Admira-Trainer): „Es war ein hartes Stück Arbeit vor allem bis zum ersten Tor, danach hat St. Pölten keine zwingenden Chancen mehr gehabt. Wir haben nach der Pause zu viele Großchancen vergeben. Großes Kompliment an die Abwehr, Leckerbissen kann man in der Qualirunde generell keinen erwarten. Wir haben verdient 2:0 gewonnen, ich habe eine Riesenfreude damit. Der Sieg tut gut, wir dürfen aber nicht euphorisch werden. Wenn wir noch einen Dreier schaffen, schaut es sehr gut aus. Wir müssen aber noch auf der Hut sein.“

Gerald Baumgartner (St.-Pölten-Trainer): „Die entscheidende Szene war das 0:1. Das hat der Admira in die Karten gespielt, es war ein unglückliches Tor. Es war ein sehr kampfbetontes Spiel. Ansätze waren da, aber wir haben keine wirklich gefährlichen Situationen kreieren können. Das war auch der guten Defensive der Admira geschuldet. Es ist eine bittere Niederlage, aber wir müssen trotz allem positiv bleiben und versuchen, das Heimspiel gegen Altach am Dienstag zu gewinnen.“

Tipico-Bundesliga, 29. Runde

Samstag:

Admira – St. Pölten 2:0 (1:0)

Maria Enzersdorf, BSFZ Arena, SR Lechner

Tore:
1:0 Atanga (32.)
2:0 Kerschbaum (87.)

Admira: Leitner – Aiwu, Datkovic, Bauer – Maier (90./Gartner), Kerschbaum, Lukacevic, Malicsek (90./Stachel) – Vorsager (70./Kadlec) – Atanga (57./Hoffer), Breunig (70./Wooten)

St. Pölten: Riegler – Steinwender (37./Davies), Luan, Muhamedbegovic – Blauensteiner, Pokorny, Luxbacher (43./Booth), Schulz – Tetteh (73./Tanzmayr), R. Ljubicic (73./Schütz), Hugi (73./Halper)

Gelbe Karten: Bauer, Breunig, Datkovic, Aiwu, Hoffer bzw. Hugi

Die Besten: Aiwu, Kerschbaum bzw. Luan, Pokorny