Robert Lewandowski (Bayern München)
AP/Matthias Schrader
Fußball

Bayern feiert Titel mit Feuerwerk

Bayern München hat das vorzeitige Feststehen des neuerlichen Gewinns der deutschen Bundesliga am Samstag standesgemäß mit einem Feuerwerk gefeiert. David Alaba und Co., die am 32. Spieltag dank Schützenhilfe aus Dortmund bereits als Meister festgestanden waren, krönten ihren neunten Titel in Folge mit einem 6:0-Schützenfest über Borussia Mönchengladbach. Bereits nach 45 Minuten war das Debakel für die Gäste Gewissheit.

Vom insgesamt 31. Meistertitel ihrer Clubgeschichte beflügelt, brachte Torjäger Robert Lewandowski nach Vorarbeit von Alaba den Champion bereits nach 1:52 Minuten in Führung. Nach dem 2:0 von Thomas Müller (23.) ließen abermals Lewandowski (34.) und Kingsley Coman (44.) vor der Pause noch zwei weitere Treffer folgen. Lewandowski per Elfmeter (66.) mit seinem dritten Treffer und Leroy Sane (85.) sorgten für den Endstand. Die Gladbacher, bei denen Stefan Lainer durchspielte und Hannes Wolf zur Pause Valentino Lazaro ersetzte, kamen über Statistenrollen nicht hinaus.

Lewandowski rückte mit seinem Triplepack dem 50 Jahre alten Bundesliga-Rekord von Gerd Müller ganz nahe. Dem Weltfußballer fehlt nach seinen Toren 37, 38 und 39 in der laufenden Saison nur noch ein Treffer auf die Bestmarke des „Bombers“. Zwei Spieltage hat Lewandowski noch Gelegenheit, Müller nicht nur ein-, sondern zu überholen. Einzig der Ausschluss des erst kurz davor eingewechselten 18-jährigen Tanguy Nianzou (75.) nach Videobeweis wegen einer Notbremse gegen Breel Embolo trübte etwas die Münchner Jubelstimmung an diesem Abend.

Meistertitel „ein Genuss“

Denn bereits vor der Gala gegen Mönchengladbach hatte der scheidende Bayern-Coach Hansi Flick die Mentalität seiner Mannschaft hervorgehoben. Es sei „ein Genuss“ gewesen, mit der Mannschaft arbeiten zu dürfen, sagte Flick, der als heißer Kandidat als neuer deutscher Teamschef gehandelt wird. Der künftige Vorstandsvorsitzende der Bayern, Oliver Kahn, sprach von einer „unglaublichen Leistung“. Noch-Bundestrainer Joachim Löw war auch einer der ersten Gratulanten seines ehemaligen Assistenten Flick. Er und seine Spieler hätten „als verschworene Gemeinschaft in dieser schwierigen Saison enorm viele Widerstände überwunden“, so Löw.

Borussia Dortmund hatte die Münchner bereits mit einem 3:2-Sieg über deren ersten Verfolger RB Leipzig vorzeitig zu Meistern gekrönt. Die zumindest bis Sonntag viertplatzierten Dortmunder liegen damit im Rennen um die Plätze für die kommende Saison der Champions League weiterhin zwei Punkte hinter dem drittplatzierten VfL Wolfsburg, der einen 3:0-Heimsieg gegen Union Berlin feierte. TSG 1899 Hoffenheim gewann im eigenen Stadion gegen Schalke mit 4:2, Werder Bremen und Bayer Leverkusen trennten sich mit 0:0.

Hochspannung in Dortmund

In Dortmund vergab der ehemalige Salzburger Hwang Hee Chan die erste Chance der Leipziger und scheiterte an BVB-Goalie Marwin Hitz (4.). Drei Minuten später schloss Marco Reus einen sehenswerten Angriff nach Vorlage von Thorgan Hazard zum 1:0 für Dortmund ab. Nach der Pause sorgte Jadon Sancho mit einem Flachschuss ins lange Eck für die vermeintliche Vorentscheidung (51.), doch Leipzig schlug dank Lukas Klostermann (63.) und Dani Olmo (77.) zurück. Als die Leipziger auf die erfolgreiche Vollendung ihres Comebacks drängten, gelang Sancho aus einem Konter doch noch der Siegestreffer für die Gastgeber (87.).

Jadon Sancho (Dortmund) schießt ein Tor gegen Leipzig
AP/dpa/Bernd Thissen
Dortmunds Sancho (l.) wurde mit zwei Treffern letztendlich zum Meistermacher für die Bayern

Marcel Sabitzer spielte bei Leipzig durch, Konrad Laimer gab ab der 75. Minute sein Comeback nach mehrmonatiger Pause. Dortmund musste neuerlich auf den an Oberschenkelproblemen laborierenden Erling Haaland verzichten. Der norwegische Goalgetter sollte aber schon demnächst – vor allem schon beim Pokalfinale im Berliner Olympiastadion – wieder fit sein.

Triplepack festigt Wolfsburgs dritten Platz

Zwei Punkte vor Dortmund liegen die Wolfsburger, die sich gegen Union Berlin mit 3:0 durchsetzten. Matchwinner war Josip Brekalo mit einem Tiplepack (12., 63., 89.). Xaver Schlager spielte bei der Mannschaft von Coach Oliver Glasner durch, auf der Gegenseite wurde Christopher Trimmel in der 75. Minute ausgetauscht.

Dessen ÖFB-Teamkollege Christoph Baumgartner erzielte beim 4:2 von Hoffenheim gegen Schalke das zwischenzeitliche 3:2. Dem in der 89. Minute ausgetauschten Niederösterreicher gelang nach einer Freistoßflanke von Andrej Kramaric per Kopf sein sechstes Saisontor. Florian Grillitsch lieferte die Vorlage zum 4:2 und spielte so wie Stefan Posch durch. Die bereits fix abgestiegenen Gäste hatten mit 2:0 geführt, Alessandro Schöpf leitete das erste Schalke-Tor durch Mark Uth ein (12.) und wurde in der 73. Minute ausgetauscht.

Ohne den verletzten Marco Friedl und den auf der Bank sitzenden Romano Schmid holte Werder Bremen im Weserstadion ein torloses Unentschieden gegen Bayer Leverkusen mit Aleksandar Dragovic und liegt damit vorerst einen Punkt vor dem Relegationsplatz.

Deutsche Bundesliga, 32. Runde

Sonntag:

Köln – Freiburg 1:4 (0:2)

Tore: Andersson (49.) bzw. Petersen (18.), Demirovic (20.), Grifo (93.), Schmid (95.)

Köln: Kainz bis zur 65. Minute
Freiburg: Lienhart spielte durch

Frankfurt – Mainz 1:1 (0:1)

Tore: Hrustic (85.) bzw. Onisiwo (11.)

Frankfurt: Hinteregger spielte durch, Ilsanker ab 64. Minute
Mainz: Mwene spielte durch, Onisiwo bis zur 78.

Hertha – Bielefeld 0:0

Bielefeld: Prietl spielte durch, Gebauer ab 84. Minute

Samstag:

Bayern – Mönchengladbach 6:0 (4:0)

Tore: Lewandowski (2., 34., 66./Elfmeter), Müller (23.), Coman (44.), Sane (85.)

Bayern: Alaba bis zur 62. Minute
Mönchengladbach: Lainer spielte durch, Lazaro bis 45., Wolf ab 46. Minute

Rote Karte: Nianzou (75./Bayern)

Dortmund – Leipzig 3:2 (1:0)

Tore: Reus (7.), Sancho (51., 87.) bzw. Klostermann (64.), Olmo (77.)

Leipzig: Sabitzer spielte durch, Laimer aber der 75. Minute

Hoffenheim – Schalke 4:2 (0:2)

Tore: Kramaric (47.), Akpoguma (52.), Baumgartner (60.), Bebou (64.) bzw. Uth (12.), Mustafi (42.)

Hoffenheim: Posch und Grillitsch spielten durch, Baumgartner bis 89.
Schalke: Schöpf bis zur 73. Minute

Wolfsburg – Union Berlin 3:0 (1:0)

Tore: Brekalo (12., 63., 90.)

Wolfsburg: Schlager spielte durch
Union: Trimmel spielte durch

Bremen – Leverkusen 0:0

Rote Karte: Dinkci (90.+4/Bremen)

Bremen: Schmid auf der Bank
Leverkusen: Dragovic spielte durch

Freitag:

Stuttgart – Augsburg 2:1 (1:0)

Tore: Förster (11.), Kalajdzic (74.) bzw. Niederlechner (59.)

Stuttgart: Kalajdzic spielte durch
Augsburg: Gregoritsch ab 83. Minute

Tabelle: