Cheikhou Dieng (WAC) jubelt mit Teamkollegen
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Bundesliga

WAC übertrumpft Rapid in Nachspielzeit

Der RZ Pellets WAC hat Red Bull Salzburg zum Abschluss der 29. Runde der tipico-Bundesliga ein weiteres Stück Richtung neuerlichen Meistertitel gehoben. Die Wolfsberger gewannen am Sonntag dank eines Treffers in der Nachspielzeit gegen Rapid in Wien mit 2:1 (0:0) und leisteten den „Bullen“ wertvolle Schützenhilfe. Ein umstrittener Elfmeter und ein Ausschluss auf Hütteldorfer Seite halfen dem WAC dabei.

Marcel Rietzmair hatte die Wiener nach torloser erster Hälfte per sehenswerten Freistoß zwar in Führung gebracht (57.), doch WAC-Kapitän Michael Liendl vom Elfmeterpunkt (68.) und der erst in der 79. Minute eingewechselte Cheikhou Dieng (90.+1) drehten die Partie noch zugunsten der Kärntner Gäste um. Rapid beendete die Partie allerdings nur zu zehnt, nachdem Mateo Barac in der 77. Minute nach einer Tätlichkeit vom Platz geflogen war.

Durch die Niederlage der Hütteldorfer gehen die Salzburger nun mit neun Punkten Vorsprung in die ausstehenden drei Partien. Der Serienmeister kann sich bereits in der nächsten Runde seinen achten Titel in Serie und das nächste Double sichern – und das im direkten Duell mit Rapid. Gelingt den Wienern in Wals-Siezenheim kein Sieg, geht der Meisterteller erneut vorzeitig an die „Bullen“.

WAC besiegt Rapid in Nachspielzeit

Einen Last-Minute-Sieg hat der Wolfsberger AC bei Rapid gefeiert. Die Kärntner siegen dank eines Treffers von Cheikhou Dieng in der 91. Minute 2:1.

Immerhin ist Rapids zweiter Platz auch nach der Niederlage gegen den WAC – die erste nach drei Siegen in den bisherigen drei Saisonduellen – weiterhin komfortabel abgesichert. Der Vorsprung auf Sturm Graz und den LASK beträgt jeweils sechs Zähler. Endrang zwei berechtigt zur Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation, der Dritte tritt im Europa-League-Play-off an.

Kuriose Situation bringt Rapid-Führung

Von Champions-League-Niveau war Rapid gegen den WAC allerdings weit entfernt. Zwar erarbeiteten sich die Hausherren von Beginn an eine klare Feldüberlegenheit, zwingende Chancen blieben jedoch aus. Ercan Kara schoss weit über das Tor (7.), ein Versuch von Ritzmaier, der wohl im Tor gelandet wäre, wurde von Michael Novak abgeblockt (17.). Auch Dejan Ljubicic hatte sein Visier schlecht eingestellt (34.). Die Kärntner verzeichneten vor dem Seitenwechsel hingegen nur eine nennenswerte Offensivaktion: In der 13. Minute flog ein Volley von Christopher Wernitznig deutlich über die Latte.

Rapid ging schließlich mit einer kuriosen Situation in Führung. Ritzmaier foulte Matthäus Taferner, den dafür verhängten Freistoß führte Dejan Joveljic schnell aus und traf dabei den noch am Boden sitzenden Taferner an den Arm. Daraufhin pfiff Schiedsrichter Christopher Jäger Freistoß für Rapid, den der frühere WAC-Profi Ritzmaier aus gut 20 Metern verwandelte (57.).

WAC nutzt umstrittene Entscheidung

Wenig später stand Jäger neuerlich im Mittelpunkt: Der Referee gab nach einem Zweikampf zwischen Wernitznig und Mateo Barac Strafstoß, obwohl TV-Wiederholungen relativ klar darauf hindeuteten, dass der WAC-Akteur den Regelverstoß begangen hatte. Rapids Proteste verhallten ungehört, Liendl stellte vom Punkt auf 1:1 (68.). Barac ärgerte die Elfmeterentscheidung offenbar derart, dass ihm in der 77. Minute die Sicherungen durchbrannten. Der Kroate trat auf die Schulter des am Boden liegenden Dario Vizinger und sah dafür die Rote Karte.

Schiedsrichter Christopher Jäger zeigt Mateo Barac (Rapid) die Rote Karte
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Barac (l.) wurde nach seinem Aussetzer von Schiedsrichter Jäger zu Recht in die Kabine geschickt

Im Finish entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Rapid schien dem Sieg in Unterzahl sogar näher, allerdings sprang ein Volley von Christoph Knasmüllner von der Lattenunterkante wieder zurück ins Feld (84.). Das Goldtor gelang dem WAC – Dieng war nach Fehlpass von Knasmüllner und Querpass von Vizinger aus kurzer Distanz zur Stelle (91.).

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): "Der Gegner war in der ersten Hälfte kaum vorhanden, hat sein Heil in der Defensive gesucht, was legitim ist. Mit dem 1:0 hat man gedacht, dass es durch ist und ich bin auch jetzt der Meinung, dass es durch gewesen wäre, wenn nicht diese Geschichte gewesen wäre (Elfmeter-Entscheidung, Anm.). Der Elfer hat das Spiel gedreht.

Alles wäre nicht passiert, wenn diese krasse Fehlentscheidung – und das ist milde ausgedrückt – nicht passiert wäre. Es steckt viel Arbeit dahinter, die Spieler bereiten sich gut vor und werden mit einer unglaublichen Entscheidung bestraft, das ärgert mich maßlos. Ich bin heilfroh, wenn nächste Saison der VAR in Kraft tritt."

Roman Stary (WAC-Trainer): "Der Sieg fühlt sich sehr gut an. Es war ehrlich zugegeben ein glücklicher Sieg, Rapid war speziell in der ersten Hälfte klar feldüberlegen. In der zweiten Hälfte war es um einiges besser, mit dem Elfer und der Roten Karte sind wir zurück ins Spiel gekommen und nehmen die Punkte sehr gern mit.

Ich bin überzeugt, dass wir Dritter werden können oder dass wir es werden. Mit dem Selbstvertrauen bin ich voll überzeugt, dass wir das machen. Wir haben Glück gehabt, aber ich werde mich nicht entschuldigen, dass wir drei Punkte mitnehmen. Natürlich kann man darüber (den Elfmeter, Anm.) diskutieren, aber Rapid hatte viele Chancen und hätte es früher entscheiden können."

Tipico-Bundesliga, Meistergruppe, siebente Runde

Sonntag:

Rapid – WAC 1:2 (0:0)

Wien, Allianz Stadion, SR Jäger

Tore:
1:0 Ritzmaier (57.)
1:1 Liendl (68./Elfmeter)
1:2 Dieng (91.)

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Hofmann, Barac, Ullmann – Petrovic, D. Ljubicic (80./Grahovac) – Arase (75./Schick), Fountas (63./Knasmüllner), Ritzmaier (80./Greiml) – Kara

WAC: Kuttin – Novak, Baumgartner, Muharemovic, Giorbelidze – Wernitznig, Stratznig (70./Vielgut), Liendl, Taferner (87./Jasic) – Röcher (79./Dieng), Joveljic (70./Vizinger)

Rote Karte: Barac (77./Tätlichkeit)

Gelbe Karten: Stojkovic, Petrovic bzw. Baumgartner, Muharemovic, Vizinger

Die Besten: Ritzmaier bzw. Giorbelidze