Michael Walchhofer
GEPA/Harald Steiner
Skisport

ÖSV-Wahl: Walchhofer zurück in Poleposition

Im Rennen um die Nachfolge von Peter Schröcksnadel als Präsident des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) hat sich der Wind laut diversen Medienberichten wieder gedreht. Galt in den Wochen nach Bekanntgabe ihrer Kandidatur Renate Götschl als Favoritin auf den Posten, dürfte nach mehreren Sitzungen nun plötzlich wieder Michael Walchhofer als Ergebnis einer Kompromisslösung die Nase vorn haben. Noch ist es aber nicht ausgeschlossen, dass aus dem Zwei- ein Dreikampf wird.

Im Prozess um die Nachfolge des 79-jährigen Schröcksnadel der seine Funktion als ÖSV-Präsident mit der Länderkonferenz am 19. Juni zurücklegen wird, jagt vorläufig eine Sitzung die nächste. Am kommenden Dienstag geht aber eine der wichtigeren über die Bühne. Dann sollen die Namen der Kandidaten feststehen. Derzeit sind nur die beiden ehemaligen Abfahrtsgrößen Götschl und Walchhofer im Rennen. Letzterer soll laut Berichten von Ö3 bis zur „Tiroler Tageszeitung“ seit Dienstag wieder in der Poleposition sein.

„Die Tendenz der Stimmberechtigten geht mittlerweile klar in Richtung Michael Walchhofer, war zu hören“, hieß es etwa in der „Tiroler Tageszeitung“. Auch in Ö3 und der „Kleinen Zeitung“ wurde Walchhofers Kür als wahrscheinlich vermeldet. Der Abfahrtsweltmeister von 2003 soll dabei in einer mittlerweile als möglich geltenden Konstellation Götschl – ihres Zeichens Weltmeisterin von 1999 – als Vizepräsidentin zur Seite gestellt bekommen. Weitere Schlüsselfragen wie die Leitungspositionen in der ÖSV-Holding oder die künftige Ausrichtung seien aber weiter ungelöst.

Walchhofer hatte seine Kandidatur schon vor Monaten bekanntgegeben. Nach dem Rückzug von Kitzbühel-Präsident Michael Huber war Walchhofer einziger Kandidat für das Präsidentenamt. Das überraschende Antreten Götschls hatte die Karten aber neu gemischt. Das Gerücht, Schröcksnadel wolle über die frühere „Speed-Queen“ und nunmehrige Vizepräsidentin des steirischen Verbandes weiter die Zügel in der Hand haben, machte die Runde. Ein Vorwurf, den der scheidende ÖSV-Präsident etwa in einem „Standard“-Interview vehement bestritt.

Schröcksnadel-Sohn winkt bei Thema ÖSV ab

Auch das Gerücht, dass Schröcksnadels Sohn Markus dem künftigen Präsidenten in wirtschaftlichen Führungspositionen in der Holding zur Seite gestellt werden könnte, löste sich hingegen schnell wieder auf. Markus Schröcksnadel teilte am Dienstagvormittag mit, dass er keine weiteren Funktionen im Tiroler Landes- und auch nicht im Bundesverband anstrebe. Schröcksnadel junior ist einer der Stellvertreter des Präsidenten des Tiroler Skiverbandes, Karl Janovsky.

Eine dritte Person, die sich um die Präsidentschaft bewirbt, zeichnet sich zumindest momentan nicht ab. Martha Schultz, Seilbahnunternehmerin und Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer, sowie die ehemalige Vizekanzlerin und Managerin Susanne Riess, deren Namen immer wieder genannt wurden, dürften eine Kandidatur nicht ernsthaft in Erwägung ziehen. Schultz hatte in der Vorwoche dem „Standard“ erklärt, sie müsse sich um ihr Unternehmen kümmern und habe daneben keine Zeit für den fordernden ÖSV-Job. Riess wollte zuletzt keine Stellungnahme abgeben.