Zlatko Junuzovic (RBS) und Srdjan Grahovac (Rapid)
GEPA/Mario Kneisl
Bundesliga

Salzburg steht gegen Rapid vor Meisterstück

Red Bull Salzburg möchte am Mittwoch (20.30 Uhr) im Gipfeltreffen der tipico-Bundesliga gegen Rapid den Meistertitel endgültig fixieren. Zum achten Triumph in Serie reicht bereits ein Punkt, und in Anbetracht der jüngsten Ergebnisse gegen die Wiener ist das zu machen. „Gegen Rapid ist es immer ein Kampf, aber wir hatten viel Erfolg in der Vergangenheit“, betonte Salzburg-Coach Jesse Marsch. „Mitfeiern werden wir garantiert nicht“, versprach Rapids Dietmar Kühbauer.

Neun Punkte trennen die beiden Rivalen vor den letzten drei in der Meistergruppe zu absolvierenden Runden. Rapid müsste alle restlichen Spiele gewinnen, Salzburg dürfte hingegen nicht mehr siegen, damit es sich für die Wiener noch ausgeht. Von den bisher vier Saisonduellen – inklusive Uniqa ÖFB Cup – haben die „Bullen“ aber drei gewonnen, dabei immer zumindest zwei Tore mehr geschossen als der Gegner. Einzig in der siebenten Runde am 8. November gab es im Allianz Stadion ein 1:1. In der Vorsaison bezwang Salzburg Rapid in allen vier Begegnungen.

Es spricht also alles dafür, dass die Salzburger bereits am Mittwochabend feiern dürfen. Zumal Marsch betonte, dass die Motivation gegen Rapid stets besonders hoch sei und solche Schlager das Beste aus seinen Spielern herauskitzelten. „Man muss in diesem Geschäft die Momente gegen die besten Gegner genießen und bereit sein für die beste Leistung gegen die besten Gegner. Das ist für mich ein großer Teil des Erfolgs im Fußball und im Profisport“, erklärte der US-Amerikaner. „Ich habe oft gesagt, dass ich gegen die besten Gegner weniger Sorgen habe als gegen die Gegner, die nicht ganz die besten sind.“

Salzburg vor nächstem Double

Am Mittwoch hat Salzburg die Chance, sich erneut das Double in der Fußball-Bundesliga zu sichern. Im Heimspiel gegen Verfolger Rapid reicht ein Punkt, um den achten Meistertitel in Serie zu fixieren.

„Werden Meistertitel einpacken“

Die Stimmung bei den „Bullen“ sei super, versicherte Innenverteidiger Maximilian Wöber. Den Titel werde man sich nicht mehr nehmen lassen. „Wir haben immer sehr, sehr gute Spiele gegen Rapid abgeliefert, die Ergebnisse haben auch immer gepasst“, sagte der ehemalige Grün-Weiße. „Wir wissen auch, was wir in diesem Spiel erreichen können. Von dem her bin ich sicher, dass wir da mit hundert Prozent von der ersten bis zur letzten Minute auftreten werden und den Meistertitel einpacken werden.“

Tipico-Bundesliga, 30. Runde

Mittwoch, 20.30 Uhr:

Salzburg – Rapid Wien

Wals-Siezenheim, Red Bull Arena

Mögliche Aufstellungen:
Salzburg: Stankovic – Kristensen, Ramalho, Wöber, Ulmer – E. Mwepu, Bernede, Junuzovic, Aaronson – Berisha, Daka
Rapid: Strebinger – Stojkovic, Hofmann, Greiml, Ullmann – Grahovac, D. Ljubicic – Schick, Fountas, Ritzmaier – Kara

Kühbauer meinte, dass die Salzburger „das morgen wahrscheinlich vollenden wollen, wobei es ja grundsätzlich schon vorbei ist“. Unabhängig vom Ausgang des Matchs stehe der Meister „nicht mit dem Spiel fest“. Salzburg habe einfach die größte Qualität in Österreich. „Wir haben auch eine sehr gute Truppe, aber wenn du sie schlagen willst, brauchst du eine außergewöhnliche Leistung. Ich vergleiche es mit Bayern in Deutschland.“ Dennoch werde sein Team in der Red Bull Arena alles versuchen. „Die Trauben hängen dort sehr hoch, das ist uns bewusst. Vom Resultat wäre es einmal schön, wenn wir anschreiben könnten.“

Rapid fehlen im Schlager Optionen

In der Vergangenheit hat Kühbauer mitunter speziell gegen Salzburg an System und taktischer Ausrichtung etwas verändert, „aber es hat leider nie gereicht“. Diesmal fehlen dem Burgenländer dafür wohl die Optionen, weil nach der 1:2-Niederlage gegen RZ Pellets Wolfsberg einerseits Mateo Barac und Dejan Petrovic gesperrt, andererseits einige Spieler angeschlagen sind. In Hinblick auf die verbleibenden Partien beim SK Puntigamer Sturm Graz und in der letzten Runde – vor Zuschauern im Allianz Stadion – gegen den LASK werde er genau auf den körperlichen Zustand seiner Profis achten. „Wir müssen da größer denken“, meinte Kühbauer.

Auch Salzburg-Coach Marsch mahnte ob der klaren Ausgangsposition im Titelkampf zur Vorsicht. „Ich habe nur gesagt, dass es nicht die Zeit ist, eine Feier zu planen, dass wir jubeln oder dass wir im Kopf haben, wir brauchen nur einen Punkt“, betonte der US-Amerikaner, der Salzburg nach der Saison verlässt und Trainer von RB Leipzig in der deutschen Bundesliga wird. „Wir müssen bereit sein für eine richtig gute Leistung, für unser bestes Spiel in der ganzen Saison, um unser Ziel zu erreichen. Das ist, Meister zu werden.“

Meisterfeier vor Zuschauern

Für Salzburg wäre es inklusive der Titel des Vorgängerclubs Austria Salzburg die 15. österreichische Meisterschaft. Feiern könnte man diese am letzten Spieltag am 22. Mai im Heimspiel gegen die WSG Swarovski Tirol auch mit Fans, die dann nach derzeitigem Stand wieder im Stadion erlaubt sein werden. Konkrete Ideen, wie man mit den Anhängern den Pandemieregeln entsprechend in Kontakt treten kann, gibt es aber noch nicht.

Jubel über den siebenten Meistertitel des FC Red Bull Salzburg
APA/Barbara Gindl
Im Vorjahr fand die Salzburger Meisterfeier coronavirusbedingt im kleinen Rahmen ohne Fans statt

Nichtsdestoweniger freut sich Wöber schon auf ihre Rückkehr. „Es wäre die Kirsche auf dem Eis, wenn wir das letzte Spiel vor einer Zuschauerkulisse bestreiten können“, meinte der Wiener. „Es ist richtig beschissen für uns, genauso ist es für jeden Fußballfan im Moment.“ Marsch sagte: „Hoffentlich haben wir viele Fans im Stadion, draußen vor dem Stadion hoffentlich eine Feier. Aber erst müssen wir das am Mittwochabend erreichen.“