Jubel der Austria-Spieler
GEPA/Johannes Friedl
Bundesliga

Austria holt Hartberg von der Spitze

Die Wiener Austria hat am Dienstag die Tabellenführung in der Qualifikationsgruppe der tipico-Bundesliga zurückerobert. Die „Veilchen“ gewannen am 30. Spieltag daheim gegen den TSV Prolactal Hartberg mit 3:1 (2:0) und holten die Steirer damit von der Spitze. Für die Wiener war es im vierten Anlauf der erste Saisonsieg gegen die Hartberger.

Bei der Rückkehr von Trainer Peter Stöger nach überstandener Coronavirus-Infektion brachte Patrick Wimmer die Gastgeber verdient in Führung (27.). Dominik Fitz erhöhte per Freistoß (43.). Davor kam es zum Zwist mit Routinier Markus Suttner, der den ruhenden Ball ebenfalls treten wollte. Der 21-Jährige gab das Leder nicht her und traf.

Auch nach der Pause schien die Austria alles im Griff zu haben, doch Rajko Rep verkürzte für die Gäste (73.). Während Seifedin Chabbi und Rep Ausgleichschancen vergaben, besorgte Manprit Sarkaria die Entscheidung zugunsten der Hausherren (92.). Die Austria liegt dank des besseren Torverhältnisses vor Hartberg, beide haben 26 Punkte. Auch Ried (22) hat noch Chancen auf Platz eins oder zwei, die jeweils ein Ticket für das Play-off in der Europacup-Qualifikation bedeuten.

Austria besiegt Hartberg

Im direkten Duell mit Konkurrent Hartberg feierten die Wiener einen 3:1-Heimsieg.

Hartberg musste sich nach sechs Spielen ohne Niederlage wieder einmal geschlagen geben. Weiter geht es für die Favoritner erneut zu Hause gegen St. Pölten, Hartberg trifft daheim auf die Admira.

Rückkehr für Stöger und Suttner

Durch Rieds 0:0 hatte die Austria vor Anpfiff Gewissheit, zumindest Platz zwei in der Qualigruppe vorerst halten zu können. Doch die Wiener wollten mit zwei Rückkehrern mehr. Ein genesener Peter Stöger nahm wieder auf der Trainerbank Platz, Markus Suttner stand erstmal seit Anfang Februar wieder in der Startelf.

Die geforderte Reaktion nach den schwachen Vorstellungen gegen die Admira und Altach war sichtbar. Hartberg war vollauf damit beschäftigt, die Räume vor dem eigenen Strafraum eng zu machen. Trainer Markus Schopp war an der Seitenlinie sichtlich unzufrieden.

Disput folgt Traumtor

Christoph Monschein ließ zunächst eine große Chance aus, sein Schuss zischte am langen Eck vorbei (19.). Nach einem Defensivpatzer der Hartberger war der Stürmer dann zu unentschlossen. Die Austria belohnte sich aber. Vesel Demaku fand Wimmer per Lochpass, der 19-Jährige scheiterte zunächst an TSV-Goalie Rene Swete, war im zweiten Versuch aber per Kopf erfolgreich.

Hartberg musste reagieren und tat das. Dario Tadic wurde von einem Nimaga-Querschläger jedoch überrascht (29.), Christian Klem zwang Patrick Pentz per Fernschuss zu einer ersten Parade (31.). Die Steirer konnten in dieser Phase dagegenhalten, rannten aber kurz vor der Pause einem Zweitorerückstand hinterher. Fitz diskutierte zunächst mit Suttner, wer ausführen sollte, zimmerte den Ball aber dann aus 17 Metern ins Torhütereck.

Dominik Fitz, Manprit Sarkaria, Vesel Demaku und Markus Suttner (FK Austria Wien) jubeln
APA/Georg Hochmuth
Routinier Suttner hatte für Jungspund Fitz nach dem Freistoßtor noch eine Botschaft

Hartberg kommt auf

Schopp hatte genug gesehen und reagierte auf die Vorstellung seiner Elf in der Pause mit einem Dreifachwechsel. Die Wirkung blieb vorerst aus. Vor allem der schnelle Wimmer bereitete den Hartbergern große Probleme. Deren Chance auf ein Comeback vereitelte Pentz, der einen Schuss des eingewechselten Julius Ertlthaler auf der Linie klärte (61.).

Die Austria hätte sich ein Zittern ersparen können. Sarkaria scheiterte in einer Minute zweimal alleine vor Swete an Hartbergs Kapitän (70.). Es sollte sich rächen: Seifedin Chabbi passte ideal auf Rep, der Slowene blieb vor Pentz eiskalt. Chabbi war dem Ausgleich im Finish per Flugkopfball nahe (81.), Rep schoss über die Latte (87.). Die Austria hatte da schon eine Fünferkette in der Abwehr aufgezogen. Erst in der Nachspielzeit gelang Sarkaria aus einem Konter die violette Erlösung.

Stimmen zum Spiel:

Peter Stöger (Austria-Trainer): „Wir haben das Spiel verdient gewonnen, haben das Spiel über einen langen Zeitraum dominiert, hatten gute Chancen, haben es uns aber selbst schwer gemacht. Wie es so oft ist, ist Hartberg mit einer Superaktion retour gekommen. Dann hast du ein wenig Angst im Spiel drin, und Angst ist ein schlechter Begleiter. Alles in allem sind wir mit dem Auftritt sehr zufrieden, weil vieles, was wir machen wollten, haben wir sehr gut gemacht. Jetzt ist es wichtig zu zeigen, dass diese Gruppe, mit all diesen Fragezeichen rundherum, alles unternimmt, um in den Europacup zu kommen.“

Markus Schopp (Hartberg-Trainer): „Wenn man die letzten Minuten hernimmt, könnte man meinen, dass es ein enges Spiel war. Aber das war über weite Strecken nicht der Fall. Wir haben in der ersten Halbzeit nicht auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen haben, waren zu hektisch, zu unklug in gewissen Momenten, mit individuellen Fehlern. Dass wir im Spiel geblieben sind, war unserem Torhüter zu verdanken. Mit dem 2:1 hat das Spiel neuen Schwung bekommen. Unter Umständen hätten wir das 2:2 gemacht, aber für mich wäre das überhaupt nicht verdient gewesen. Wir haben eine Riesenchance liegen gelassen, das ist ärgerlich.“

Tipico-Bundesliga, 30. Runde

Dienstag:

Austria – Hartberg 3:1 (2:0)

Wien, Generali Arena, SR Heiss

Torfolge:
1:0 Wimmer (27.)
2:0 Fitz (43.)
2:1 Rep (73.)
3:1 Sarkaria (92.)

Austria: Pentz – Teigl (84./Handl), Madl, Palmer-Brown, Suttner (71./Poulsen) – Martel, Demaku – Sarkaria, Fitz, Wimmer (71./Zwierschitz) – Monschein (81./Djuricin)

Hartberg: Swete – Lienhart (46./Ertlthaler), Gollner (75./Rotter), Luckeneder, Klem – Horvat (46./Tijani), Nimaga – Flecker, Rep, Ried (65./Schmerböck) – Tadic (46./Chabbi)

Gelbe Karten: Palmer-Brown bzw. Nimaga, Tijani

Die Besten: Wimmer, Demaku, Martel bzw. Swete, Nimaga