Zweikampf zwischen Sturm Spieler Otar Kiteishvili und Tobias Anselm von Wattens Tirol.
GEPA/Daniel Schoenherr
Bundesliga

Sturm beendet in Tirol Auswärtsflaute

Mit dem ersten Auswärtssieg in diesem Kalenderjahr hat der SK Puntigamer Sturm Graz in der tipico-Bundesliga in der Meistergruppe Platz drei verteidigt. Die Steirer bezwangen die WSG Swarovski Tirol am Mittwoch mit 3:2 (2:1). David Nemeth (31.), Kelvin Yeboah (38.) und Stefan Hierländer (55.) steuerten die Tore zum Grazer Erfolg bei. Ein Doppelpack von Nikolai Baden Frederiksen (39., 72.) war für die Hausherren zu wenig.

Sturm bleibt für die Tiroler damit weiter der „Angstgegner“, gelang doch in sechs Partien noch kein Sieg. Die Grazer halten zwei Runden vor Schluss ebenso wie der unmittelbare Verfolger LASK bei 30 Zählern. Die Tiroler Chancen auf das Europacup-Play-off, für das Platz fünf nötig ist, sind mit weiterhin vier Punkten Rückstand auf RZ Pellets Wolfsberg eher theoretischer Natur.

Während die Wattener im Vergleich zur vergangenen Runde keine personellen und taktischen Änderungen in der Anfangsformationen vornahmen, kehrte bei Sturm Gregory Wüthrich in der Innenverteidigung zurück. Auch der zuletzt zur Halbzeit eingewechselte Kapitän Hierländer rückte wieder in die Startelf.

Erster Auswärtssieg für Sturm im Jahr 2021

Sturm gewinnt gegen WSG Tirol mit 3:2 und feiert den ersten Auswärtssieg im Jahr 2021.

Munterer Beginn im Tivoli-Stadion

Von den Hausherren ging zu Beginn der Partie mehr Gefahr aus. Bei einem Fernschuss von Thanos Petsos, dessen Vertragsverlängerung um zwei Jahre am Mittwoch bekanntwurde, musste Sturm-Tormann Jörg Siebenhandl eingreifen (9.). Ein von Fabian Koch verlängerter Eckball ging in der 22. Minute nur knapp am langen Eck vorbei.

Auf der Gegenseite war ein Abschluss von Andreas Kuen nach Zuspiel von Jakob Jantscher zu ungefährlich (28.). Dennoch waren es die Schwarz-Weißen, die den Führungstreffer erzielten. Yeboah brachte einen Eckball in der 31. Minute auf das Tor und lockte damit WSG-Goalie Ferdinand Oswald aus der Reserve. Nach dessen Fußabwehr brauchte Nemeth nur mehr abzustauben.

Dem 2:0 nur sieben Minuten später ging ein weiter Ball auf den Torschützen Yeboah voraus. Der Ex-Wattens-Kicker hatte im Zweikampf mit David Gugganig Ballglück und spielte den Ball anschließend abgebrüht an Oswald vorbei. Im unmittelbaren Gegenzug schafften die Tiroler bereits wieder den Anschlusstreffer. Ausgangspunkt dessen war ein präziser weiter Pass von David Schnegg an die Strafraumgrenze zu Baden Frederiksen, der einen zu weit vor dem Tor stehenden Siebenhandl per Kopfball überspielte (39.).

WSG-Goalie Oswald glänzt und patzt

Zu Beginn der zweiten Hälfte waren die Grazer in der Offensive aktiver. Bei einem Weitschuss von Amadou Dante zeichnete sich Oswald aus (49.). Beim 1:3 stand der WSG-Kapitän dann aber negativ im Mittelpunkt. Der Goalie machte bei der Faustabwehr eines Jantscher-Freistoßes keine gute Figur, faustete den Ball dabei direkt vor die Beine von Hierländer, der das Leder mit einem Heber ins Netz beförderte (55.).

Gegen Ende der Partie keimte bei den Hausherren nochmals Hoffnung auf: Benjamin Pranter legte eine Flanke von Koch mit dem Kopf auf Baden Frederiksen ab, der den Anschlusstreffer erzielte (72.). Sturm brachte den Vorsprung dennoch über die Zeit, hatte in der 76. Minute selbst in Person von Jantscher noch eine Chance auf die Vorentscheidung, die ungenutzt blieb.

Stimmen zum Spiel:

Thomas Silberberger (WSG-Trainer): „Ich glaube, wir haben einen guten Auftritt meiner Mannschaft gesehen. Sturm war halt einfach um diese Tore cleverer, da haben wir sie eingeladen. Wir hatten bis zum 1:0 das Spiel super in der Hand, haben nichts zugelassen. Dann kommt ein blödes Foul und ein blöder Standard. Nach dem Tor waren wir zehn Minuten paralysiert, kriegen das zweite Tor. Danach hatten wir eigentlich immer eine Antwort. Zum Schluss haben wir dann schon Sturm an die Wand gespielt, die waren platt.“

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Das ist kein schlechter Zeitpunkt für den ersten Auswärtssieg (2021, Anm.). Er bringt uns in eine sehr gute Ausgangslage für die zwei verbleibenden Spiele in dieser Bundesliga-Saison. Wir waren am Anfang zu wenig aggressiv, das hat uns gefehlt. Ein Schlüssel war heute, dass wir aus dieser Standardsituation die Führung gemacht haben, danach hat unser Spiel viel mehr Sicherheit bekommen. Nach dem 2:3 ist es eine richtige Zitterei geworden. Aber wir haben dann relativ wenig zugelassen, und so denke ich, dass trotz mehr Spielanteilen für die WSG wir am Ende effizienter und der verdiente Sieger waren.“

Tipico-Bundesliga, 30. Runde

Mittwoch:

WSG Tirol – Sturm 2:3 (1:2)

Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, SR Gishamer

Torfolge:
0:1 Nemeth (31.)
0:2 Yeboah (38.)
1:2 Baden Frederiksen (39.)
1:3 Hierländer (55.)
2:3 Baden Frederiksen (72.)

WSG Tirol: Oswald – Koch, Behounek, Gugganig (84./Hager), Schnegg (84./Buchacher) – Rogelj (65./Naschberger), Petsos, Celic, Rieder (58./Dedic) – Baden Frederiksen, Anselm (65./Pranter)

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Nemeth, Wüthrich (73./Geyrhofer), Dante – Hierländer, Kiteishvili (83./Jäger), Gorenc-Stankovic, Kuen – Yeboah (83./Friesenbichler), Jantscher (79./Ljubic)

Gelbe Karten: Koch, Baden Frederiksen, Celic bzw. keine

Die Besten: Rogelj, Schnegg, Petsos bzw. Dante, Nemeth, Yeboah