Jublender Patson Daka (RBS)
GEPA/David Geieregger
Bundesliga

Salzburg verlängert meisterliche Serie

Red Bull Salzburg hat am Mittwoch seinen achten Meistertitel in Folge eingefahren. Zum Abschluss der 30. Runde der tipico-Bundesliga gewann der Titelverteidiger gegen Verfolger Rapid mit 2:0 (1:0) und ist damit zwei Runden vor Ende nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. Mann des Meisterstücks war Salzburgs sambischer Stürmer Patson Daka.

Der Angreifer schraubte mit einem Doppelpack (33., 56.) sein Torkonto auf 26 Treffer. Die Gastgeber taten sich in der ersten Hälfte trotz Bestbesetzung gegen eine durchrotierte Rapid-Elf schwer, gingen aber durch einen abgefälschten Schuss in Führung. In Hälfte zwei erhöhten die „Bullen“ den Druck, Daka besorgte bald die Vorentscheidung. Rapids Maximilian Hofmann sah im Finish noch die Gelb-Rote Karte.

Der Verteidiger fehlt den Wienern damit wie auch der in Salzburg gesperrte Mateo Barac beim Gastspiel am Sonntag gegen Sturm. Die Grazer liegen wie der LASK nur noch drei Punkte hinter Rapid.

„Bullen“ fixieren nächsten Meistertitel

Salzburg gewinnt gegen Rapid mit 2:0. Der achte Meistertitel in Serie ist perfekt, das achte Double ist fixiert.

Zwölfte Meisterschaft für „Bullen“

Für Salzburg ist es die zwölfte Meisterschaft in der Red-Bull-Ära. Zum achten Mal holten sich die „Bullen“ das nationale Double, zum dritten Mal in Folge. Seit 2014 ging nur ein Titel nicht an Salzburg, Sturm Graz erwies sich im Cup 2018 als Spielverderber. Wie schon im Vorjahr war letztlich ein bärenstarkes Frühjahr ausschlaggebend, dieses Jahr gewannen die Salzburger 15 der bisherigen 18 Partien. Der Lohn ist ein Platz im Play-off der UEFA Champions League im kommenden Sommer.

Jubelnde RedBull Salzburg Spieler.
GEPA/Jasmin Walter
Salzburg bejubelt den achten Meistertitel in Folge, Kapitän Ulmer (M.) seinen insgesamt zwölften

Damit verabschiedet sich Trainer Jesse Marsch im Sommer mit dem zweiten Double in Folge aus Salzburg Richtung RB Leipzig. Das gelang zuvor nur Oscar Garcia. Der US-Amerikaner hat dem Spanier allerdings voraus, die „Bullen“ über zwei volle Saisonen trainiert zu haben. Garcia kam 2015/16 während der Saison nach der Trennung von Peter Zeidler.

In seinem drittletzten Spiel als Salzburg-Trainer konnte Marsch seine Bestformation aufbieten, gegenüber dem 3:1 bei Sturm Graz gab es somit auch keine Änderung in der Startelf. Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer musste Barac und Dejan Petrovic gesperrt vorgeben, zudem gönnte er wohl auch im Hinblick auf die Duelle mit Sturm und dem LASK einigen Akteuren eine Pause.

Ercan Kara saß etwa zunächst auf der Bank, Kelvin Arase stand nicht im Kader. Dafür durfte Toptalent Yusuf Demir erstmals seit März wieder von Beginn an ran.

Daka besorgt glückliche Führung

Die umgemodelte Rapid-Elf, insgesamt waren es sechs Änderungen gegenüber dem 1:2 gegen den WAC, machte ihre Sache zu Beginn gut und hielt die Partie offen.

Salzburg hatte mehr vom Spiel, aber im leeren Stadion konnten auch die Gäste Akzente setzen. Erstmals gefährlich wurden aber die Gastgeber durch Andreas Ulmer, der Rapid-Goalie Richard Strebinger mit einem abgerissenen Querpass in dieser Partie prüfte (15.).

Die Salzburger präsentierten sich nicht so dominant wie in den anderen Saisonduellen, das lag auch am defensiv gut organisierten Gegner aus Wien. Beide Mannschaften blieben offensiv blass – trotzdem ging Salzburg noch vor der Pause in Führung. Mergim Berisha behauptete im Mittelfeld den Ball und zog das Tempo an, sein Zuspiel fand Daka. Der 22-Jährige vollendete im Strafraum mit links, der Abschluss wurde von Leo Greiml unhaltbar abgefälscht.

Patson Daka beim erzielen des 1:0
APA/Krugfoto
Salzburg-Stürmer Daka zog ab, von Greimls Fuß ging das Leder letztlich in die Maschen

Auch nach der Pause konnte Rapid zunächst die Partie noch für einige Minuten offenhalten, war aber in seinen Offensivbemühungen zu inkonsequent. Nach einem Salzburger Ballverlust verlief etwa das Zusammenspiel von Demir und Taxiarchis Fountas schließlich im Sand.

Doppelpack für Daka

Salzburg erhöhte den Druck und näherte sich der Vorentscheidung. Zunächst zwang Antoine Bernede Strebinger zu einer weiteren Parade (50.), sechs Minuten später war Rapids Schlussmann machtlos. Zlatko Junuzovic traf zunächst die Stange, der Ball blieb in den Reihen der Salzburger, und Daka vollendete staubtrocken ins lange Eck (56.).

Damit war die Messe in Wals-Siezenheim gelesen. Daka vergab kurz nach seinem zweiten Treffer noch eine weitere Chance (59.) und scheiterte auch ebenso kurz vor Schluss an Strebinger (92.). Im Finish kam Rapid durch „Joker“ Christoph Knasmüllner und Maximilian Hofmann noch zu Chancen, doch Salzburgs Schlussmann Cican Stankovic hielt die Null beim Meisterstück in der Red-Bull-Arena. Hofmann schwächte kurz vor Schluss noch seine Mannschaft mit einem unnötigen Ellbogenkontakt ins Gesicht von Rasmus Kristensen.

Meisterteller wird vor Zuschauern übergeben

Während Rapid nur noch drei Punkte vor Sturm und dem LASK liegt , bekommt Salzburg dann am 32. Spieltag einmal mehr den Meisterteller überreicht. Als Belohnung dürfen nach den Lockerungen 3.000 Fans der Meisterparty beiwohnen, wenn Salzburg die WSG Tirol empfängt. Kapitän Andreas Ulmer wird den Teller als Erster in die Höhe stemmen, Österreichs Rekordmeister wird das insgesamt zum zwölften Mal tun.

Stimmen zum Spiel:

Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): „Wir haben vielleicht in der ersten Halbzeit nicht unsere beste Leistung abgeliefert, ich glaube, wir waren ein bisschen nervös. Wir haben in der Halbzeit gesagt, wir können ein bisschen mutiger und ruhiger spielen, und haben ein paar Dinge auch taktisch geändert. Zum Schluss war es wichtig, dass wir unsere Qualität zeigen können, und wir haben das geschafft.“

Über seine zwei Jahre in Salzburg: „Mein Ziel ist immer, dass wir eine starke Gruppe haben, die füreinander arbeitet. Ich habe von Anfang an gesehen, dass wir das hier hatten. Der Zusammenhalt und die Stimmung sind überragend. Die Möglichkeiten mit so einer Mannschaft sind großartig. Ich glaube, dass diese Gruppe in den zwei Jahren viel gezeigt hat, oft super gespielt hat – sogar gegen die besten Teams der Welt. Ich bin sehr glücklich, ein Teil dieser Gruppe zu sein.“

Zlatko Junuzovic (Salzburg-Spieler): „Ich glaube, dass wir generell eine souveräne Saison gespielt haben. Es war nicht immer einfach, und wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert. Wir haben die Meisterrunde sehr fokussiert und konzentriert gespielt und sind somit auch verdient Meister geworden. Aber es war nicht so einfach, wie es ausschaut, wir haben uns das alles erarbeitet. Wir haben alle Spaß in der Mannschaft, ich glaube, das sieht man auch. Wir sind froh, glücklich, und die nächsten zwei Spiele gehen wir genauso an.“

Andreas Ulmer (Salzburg-Kapitän): „Es macht Spaß in der Mannschaft, in dem Club dabei sein zu dürfen. Es wird nie langweilig. Es ist immer viel Arbeit dahinter über das ganze Jahr gesehen, und ich glaube, wir sind verdient Meister geworden. Ich möchte unbedingt mit den Jungen mithalten können und investiere da auch viel. Wenn es sich so auszahlt, ist es eine Genugtuung.“

Patson Daka (Salzburg-Spieler): „Wir haben so viel individuelle Qualität und arbeiteten als Team so gut zusammen. Ich bin unglaublich dankbar und froh, hier zu sein.“ Über seine Zukunft: „Ich bin noch nicht sicher, wir haben ja noch zwei Spiele vor uns.“

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Wir haben trotz der Niederlage sehr gut gespielt. Ich glaube, dass wir in ersten Halbzeit sogar besser im Spiel waren als Red Bull. Aber es passt halt dazu, dass wir durch einen abgefälschten Schuss in Rückstand geraten. Vom Spiel her war das die beste Leistung gegen Salzburg, wenn man die anderen Spiele hernimmt. Eine gute bis sehr gute Leistung hat leider auch nicht gereicht gegen Salzburg, und auf diesem Wege will ich ihnen natürlich auch zum Meistertitel gratulieren.“

Christian Ebenbauer (Ligavorstand): „Herzlichen Glückwunsch an den FC Red Bull Salzburg zum Meistertitel 2020/21! Wie verdient der Titel ist, zeigt schon allein die Tatsache, dass die Salzburger nur nach dem ersten und nach dem zehnten Spieltag nicht an der Tabellenspitze gestanden sind. Ich freue mich vor allem, dass bei der heurigen Meisterfeier im Gegensatz zur letzten Saison zumindest 3.000 Fans dabei sein können.“

Tipico-Bundesliga, 30. Runde

Mittwoch:

Salzburg – Rapid 2:0 (1:0)

Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus), SR Hameter

Tore:
1:0 Daka (33.)
2:0 Daka (56.)

Salzburg: Stankovic – Kristensen (91./Farkas), Ramalho, Wöber, Ulmer – E. Mwepu (77./Seiwald), Bernede (77./Bernardo), Junuzovic, Aaronson (91./Okafor) – Berisha (66./Adeyemi), Daka

Rapid: Strebinger – Greiml (70./Sonnleitner), D. Ljubicic, Hofmann – Schick (65./Stojkovic), Grahovac, Schuster, Ullmann (78./Sulzbacher) – Demir, Fountas (65./Kara) – Kitagawa (70./Knasmüllner)

Gelb-Rote Karte: Hofmann (87./Foulspiel)

Gelbe Karten: Grahovac, Greiml