Jubel von Andreas Ulmer, Noah Okafor und Zlatko Junuzovic (RBS)
GEPA/Jasmin Walter
Bundesliga

Salzburg feiert Titel wie den ersten

Selbst wenn seit Wochen keine ernsthaften Zweifel am neuerlichen Gewinn der Meisterschaft bestanden haben – als der achte Ligatitel in Folge nach einem 2:0 über Rapid endgültig fixiert war, zeigten auch die „Bullen“, dass Gewinnen für sie nicht zur Routine wird. „Es wird nie langweilig. Es steckt immer viel Arbeit dahinter, und wir sind absolut verdient Meister geworden“, sagte Kapitän und Titelhamster Andreas Ulmer.

Nach dem Schlusspfiff zogen sich die Titelverteidiger T-Shirts mit einem großen Achter auf der Vorderseite über und posierten zu den Klängen von „Sweet Caroline“ hinter einem Transparent mit der Aufschrift „Serienmeister 2020/21“ für die ersten Schnappschüsse. Mit den obligaten Bierduschen wurde nicht gespart, und dass Salzburg ausgerechnet mit einem Prestigesieg gegen Rapid den zwölften Meistertitel im 16. Jahr der Red-Bull-Ära fixierte, dürfte vor allem die durch die Pandemie neuerlich ausgesperrten Fans gefreut haben.

„REKORDMEISTER hin oder her, der Teller bleibt unserer! Serienmeister im neuen Jahrtausend“, stand auf einem Transparent. „Wir haben die Meisterrunde sehr fokussiert und konzentriert gespielt und sind somit auch verdient Meister geworden“, sagte Zlatko Junuzovic, mit seinen 33 Jahren längst ein Leithammel im Team. „Aber es war nicht so einfach, wie es ausschaut, wir haben uns das alles erarbeitet. Wir haben alle Spaß in der Mannschaft, ich glaube, das sieht man auch.“

„Bullen“ fixieren nächsten Meistertitel

Salzburg gewinnt gegen Rapid mit 2:0. Der achte Meistertitel in Serie ist perfekt, das achte Double ist fixiert.

Große Emotionen nach großer Saison

Ulmer baute seinen Status als Rekordsieger aus, der Verteidiger hält mit Salzburg bereits bei elf Meistertiteln. „Es ist nicht selbstverständlich, dass man so oft hintereinander Meister wird“, sagte der 35-Jährige auf den Club und vielleicht auch auf sich selbst bezogen. Die Erfolgsfaktoren sieht er neben der Transferpolitik und der Spielidee auch in der „Einstellung, der Mentalität – die macht es aus“.

Das Lieblingswort des Trainers war trotz aller qualitativen Überlegenheit in der Liga stets präsent. „Mentalität im Leben und Fußball ist alles. Wir haben eine Gruppe, die so viel füreinander und für den Verein und die Stadt will“, sagte Marsch, der Salzburg mit dem Maximum an nationalen Titeln am Saisonende in Richtung des Schwesternclubs RB Leipzig verlässt.

Zweimal das begehrte nationale Double aus Meisterschaft und Cup hatte zuvor nur der Spanier Oscar Garcia (2016, 2017) mit den Salzburgern geholt. „Die Geschichte wird sagen, was wir gemacht und nicht gemacht haben“, wollte Marsch das eben Erreichte nicht werten. „Aber für mich entscheidend ist, dass die Jungs alles für den Erfolg gegeben haben. Dass sie sich weiterentwickelt haben. Gute Spieler machen gute Trainer“, sagte der US-Amerikaner Marsch.

Jubel von Salzburg-Trainer Jesse Marsch
APA/Krugfoto
Jesse Marsch führte Salzburg vor seinem Abschied abermals zum Double

Übergabe des Meistertellers nach letztem Heimspiel

„Wir haben den Verein auf einem großen, starken Weg repräsentiert.“ Und: „Diese Truppe hat in zwei Jahren viel gezeigt und sogar gegen die besten Gegner auf der ganzen Welt gut gespielt.“ Emotional wie kein anderer Salzburg-Coach zuvor gab sich Marsch auf der obligatorischen Pressekonferenz. „Ich gebe immer mein Herz“, sagte der 47-Jährige mit Tränen in den Augen. „Nach diesen zwei Jahren auf Wiedersehen zu sagen fällt unglaublich schwer, denn die Zeit war so schön.“

Dafür gibt es als Lohn im Heimspiel in der letzten Runde am 22. Mai gegen die WSG Tirol die Überreichung des Meistertitels. 3.000 Zuschauer dürfen dann wieder dabei sein. „Es ist so schade, dass unsere Fans heute nicht dabei sein können“, sagte Marsch. „Umso schöner ist es, dass wir nächste Woche mit Fans feiern dürfen. Wir alle als Menschen brauchen soziale Bindung.“

Jubel der Salzburg-Spieler
GEPA/David Geieregger
Der achte Meistertitel in Folge für Salzburg, der zwölfte in der Red-Bull-Ära

Ligavorstand Christian Ebenbauer gratulierte dem Meister schon via Aussendung: „Wie verdient der Titel ist, zeigt schon allein die Tatsache, dass die Salzburger nur nach dem ersten und nach dem 10. Spieltag nicht an der Tabellenspitze gestanden sind.“