Leipzig-Trainer Julian Nagelsmann geht am Pokal für den deutschen Cupsieger vorbei
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DFB-Pokal

Nagelsmann verlässt Leipzig ungekrönt

Es hätte ein großer Abschluss werden sollen. Doch nach der 1:4-Niederlage gegen Borussia Dortmund im DFB-Pokal-Endspiel wird Julian Nagelsmann Leipzig ohne Titel Richtung Bayern verlassen. „Es tut weh, es ist ein schmerzhafter Moment. Ich hätte den Titel gern gewonnen, auch wenn ich hier noch 28 Jahre Trainer geblieben wäre. Das hat nichts mit meinem Weggehen zu tun“, sagte der 33-Jährige nach der deutlichen Angelegenheit.

Auch im zweiten Endspiel war es Leipzig nicht gelungen, den ersten Titel der kurzen Clubgeschichte zu gewinnen. Wieder war es deutlich, ähnlich dem 0:3 gegen die Bayern vor zwei Jahren. „Wir hatten sehr viele gute Situationen. Dortmund hatte drei und schießt drei Tore“, sagte Nagelsmann über die erste Halbzeit.

Durch grobe individuelle Fehler war die Partie früh entschieden. Zweimal Jadon Sancho (5./45.+1 Minute) und zweimal Erling Haaland (28./87.) sorgten für den fünften Cupsieg der Dortmunder, den ersten seit 2017. Dani Olmos (71.) Traumtor war tatsächlich nur Kosmetik.

BVB triumphiert im DFB-Pokal

Nach einem 4:1-Sieg gegen RB Leipzig ist Borussia Dortmund zum fünften Mal der deutsche Cupsieger. Die Österreich-Legionäre Sabitzer und Laimer verpassten den Titelgewinn ihrer Mannschaft.

Auch Nagelsmann musste sich Kritik gefallen lassen. Dass er Alexander Sörloth und Hwang Hee Chan im Sturm brachte, ging schlicht nicht auf. Der frühere Salzburg-Stürmer Hwang, der in Sachsen einen schweren Stand hat, leitete mit einem Fehlpass sogar das zweite Gegentor ein. Als die technisch stärkeren Emil Forsberg und Christopher Nkunku nach der Pause kamen, war deutlich mehr Zielstrebigkeit im Leipziger Spiel. Beide Spieler trafen je einmal das Aluminium.

Sabitzers Zukunft offen

„Wir haben guten Ballbesitz gehabt, waren im letzten Drittel aber nicht entschlossen genug“, sagte Kapitän Marcel Sabitzer. „Es darf einfach nicht passieren, dass man sich viermal so auskontern lässt.“ Der ÖFB-Teamspieler verpasste seinen dritten Titel, nachdem er 2014/15 mit den Salzburgern das Double geholt hatte.

Die enttäuschten Leipziger Yussuf Poulsen und Marcel Sabitzer im Finalspiel des DFB-Pokals
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Marcel Sabitzer verlor auch sein zweites DFB-Pokalfinale mit Leipzig, dieses Mal gegen Dortmund

Nicht ausgeschlossen ist, dass es auch für Sabitzer die letzte Gelegenheit mit Leipzig war. Während Trainer Nagelsmann zum FC Bayern geht, deutet bei dem Grazer viel auf einen Abschied im Sommer in eine andere Liga hin. Fragen zu seiner Zukunft wich der 27-Jährige aus: „Ich habe noch ein Jahr Vertrag in Leipzig, deshalb weiß ich nicht, was ich darauf antworten soll.“

Leipzig richtet Blick nach vorne

Vorerst gilt es einmal, die Saison zu Ende zu bringen, da wartet am Sonntag zum Abschluss der 33. Ligarunde der Heimschlager gegen den von Oliver Glasner gecoachten VfL Wolfsburg. Den „Bullen“ reicht bereits ein Remis, um den vier Punkte dahinter liegenden Dritten, bei dem Xaver Schlager eine tragende Rolle spielt, auf Distanz zu halten. Die Wolfsburger (60) spüren den Atem von Dortmund (58) und Eintracht Frankfurt (57). Ein Team wird dabei im Kampf um die vier Champions-League-Startplätze durch die Finger schauen.

Dortmund ist ebenfalls erst am Sonntag beim Zwölften Mainz zu Gast. Die noch von Adi Hütter betreuten Frankfurter, bei denen Martin Hinteregger und Stefan Ilsanker im Kader stehen, können am Samstag mit einem Auswärtssieg bei Absteiger Schalke 04 vorlegen.