Spieler von Austria Wien feiern den Treffer von Patrick Wimmer
APA/EXPA/Florian Schroetter
Bundesliga

Play-off-Platz lässt Austria aufatmen

Die Austria und Prolactal Hartberg stehen wie im letzten Jahr im Play-off um das letzte Europacup-Ticket in der tipico-Bundesliga. Trafen sich die beiden Mannschaften vor zwölf Monaten im Play-off-Finale mit besserem Ende für die Steirer, wird das Duell heuer schon im Halbfinale in einer Partie am 24. Mai entschieden. Davor geht es im Fernkampf noch um das Heimrecht. Vor allem in Wien-Favoriten war die Erleichterung aber schon einmal groß.

Der Sprung in den Europacup war trotz aller Probleme immer Ziel der Austria. Mit dem 2:1 gegen spusu St. Pölten wurde Hartberg in Schach gehalten. Peter Stöger möchte nun einmal „Dampf rausnehmen“, wie er anmerkte. „Es ist erfreulich, nicht jeden Tag unter Strom zu stehen“, sagte der Austria-Coach. „Wir haben es jetzt einmal geschafft, dass wir unser Ziel über die zweite Chance noch erreichen können.“

Die Austria dürfte durch die neue Coronavirus-Verordnung der Regierung bis zu 3.000 Fans in der Generali Arena begrüßen. Alexander Grünwald sah in einem Spiel vor den eigenen Anhängern jedenfalls Motivation genug: „Wir hoffen alle, dass wir uns noch ein Spiel oder hoffentlich auch zwei vor Fans verschaffen können.“

Austria besiegt St. Pölten

Austria Wien konnte sich mit dem Sieg gegen St. Pölten einen Europacup-Play-off-Platz sichern. Die Niederösterreicher stehen indes als Tabellenletzter fest.

Austria-Kader wieder „voller und fitter“

Der eingewechselte Grünwald erzielte auch den Siegestreffer gegen St. Pölten (68.). Für den Kapitän war es erst der zweite Saisontreffer, nachdem er im Frühjahr nur noch als Wechselspieler auf der Bank gesessen war. Dem Mittelfeldspieler machte wie einigen anderen im Kader auch eine CoV-Infektion zu schaffen. Körperlich sind einige Akteure der Austria nicht auf der vollen Höhe. „Es dauert ein paar Wochen, bis du wieder im Saft bist, das ist klar. Mittlerweile fühle ich mich aber wieder ganz gut“, meinte Grünwald über die Nachwirkungen seiner Erkrankung.

Der ebenfalls bis vor Kurzem in Quarantäne weilende Stöger merkte an, dass sein Kader nun wieder „voller und fitter“ werde. Das ergebe schon mit Blick auf das Ried-Spiel neue Möglichkeiten. Es könnten Spieler zum Einsatz kommen, die zuletzt weniger Spielpraxis hatten, merkte der Trainer an. Leichtfertig herschenken wolle man die Punkte jedoch keinesfalls. „Wir wollen das Heimrecht, wollen zu Hause spielen. Das ist schon noch wichtig und steht über allem“, sagte Stöger.

Schopp sieht schon jetzt „sehr gute Saison“

In Hartberg war Coach Markus Schopp schon über die Chance, wieder um einen internationalen Startplatz zu spielen, erfreut. Auch im Falle eines vorzeitigen Aus im Rennen um den Platz in der Qualifikation zur neuen Europa Conference League würde die Welt nicht untergehen, hielt der Hartberg-Trainer fest. „Man muss von außen schon den Blick so auf die Sache haben, dass wir eine sehr gute Saison gespielt haben. Ich sehe es kritisch, wenn man Dinge schlechter macht, als sie sind“, so Schopp.

Hartberg bucht Europacup-Play-off-Ticket

Mit dem Sieg gegen die Admira konnte Hartberg am Samstag aus eigener Kraft ein Europacup-Play-off-Ticket buchen. Die Steirer gewannen damit bereits sieben Duelle gegen die Mödlinger in Folge.

Die Steirer rehabilitierten sich mit dem 2:0-Sieg gegen Flyeralarm Admira für die bittere 1:3-Pleite bei der Austria. „Wir wollten ein Zeichen setzen, das ist uns, glaube ich, gut gelungen. Jetzt werden wir noch den ersten Platz attackieren“, erklärte Julius Ertlthaler. Hartberg wurde wie die Austria nach dem Grunddurchgang abgerundet, bei Punktegleichheit wie aktuell ist das Torverhältnis entscheidend. Da stehen die Wiener gleich um 16 Treffer besser da. Die Austria gastiert am Freitag in Ried, Hartberg in St. Pölten beim fixen Schlusslicht.

Admira jubelt trotz Niederlage

Während die Niederösterreicher noch nicht wissen, ob und gegen wen sie Relegation spielen oder vielleicht doch noch fix absteigen müssen, ist für die Admira der Klassenerhalt fix. „Ich muss mich bei den Fans entschuldigen, aber heute ist es wirklich egal, dass wir verloren haben. Nach dem Spiel herrscht pure Erleichterung, dass wir es wieder geschafft haben. Da sind ein paar Kilo Last abgefallen“, resümierte Admira-Tormann Andreas Leitner.

Sein Team war von der 19. bis zur 25. Runde am Tabellenende, schaffte im Saisonfinish aber die Wende. „Wir waren vor geraumer Zeit in einer aussichtslosen Lage, Damir Buric hat uns auf einen guten Weg gebracht, und Klaus Schmidt hat die Saison phänomenal mit uns zu Ende gebracht“, fasste Leitner zusammen. Schmidt ist der vierte Trainer in dieser Saison, nach Zvonimir Soldo, Interimscoach Patrick Helmes und Buric.

Schmidt erfüllt seine „Mission“

„Eine Niederlage ist nie schön, aber man muss das große Ganze sehen. Wir haben versucht, die Liga zu halten, das war meine Mission, die ist mit heutigem Tag erfüllt“, sagte Schmidt. Einmal mehr bewies er seine Fähigkeiten als Retter in der Not. „Es hat wieder funktioniert, das macht mich ein wenig stolz, ist aber nicht nur meine Arbeit“, betonte der 53-Jährige. Die Mannschaft sei zusammengerückt und habe sich dagegengestemmt. „Das waren feine Wochen“, sagte Schmidt.

Auch für Altach nahm die Saison ein gutes Ende. Mit drei Punkten Vorsprung auf den letzten Platz in die Qualigruppe gestartet, sind es nach dem verdienten 3:0 über Ried nun neun. „Der Schlusspfiff war ein toller Moment und eine sehr, sehr große Erleichterung. Das kann man sich nicht kaufen“, sagte Trainer Damir Canadi nach dem sechsten Sieg im 13. Spiel seiner zweiten Altach-Ära. „Es freut mich, dass der Verein es geschafft hat, in der Liga zu bleiben. Da merkt man, dass allen und auch mir ein großer Stein vom Herzen gefallen ist.“