Felix Auboeck (AUT)
GEPA/Philipp Brem
Schwimm-EM

Auböck nimmt erste Medaille ins Visier

Die zweite Woche bei Schwimm-Europameisterschaften steht wie stets im Zeichen der Langbahn-Bewerbe, das österreichische Team tritt ab Montag in Budapest mit neun Frauen und zehn Männern an. Aus OSV-Sicht steht vor allem Felix Auböck im Mittelpunkt. Der 24-Jährige wurde 2016 und 2018 über 400 m jeweils EM-Vierter. Nun soll es mit seiner ersten Medaille bei einem Großereignis klappen.

Auböck hat über 200, 400 und 800 m Kraul das Olympialimit unterboten, das bedeutet für Tokio jeweils eine fixe Startberechtigung. In Budapest tritt der Niederösterreicher nur über 400 m an und begibt sich unmittelbar danach wieder ins Training für Olympia. Mit einem starken Vorlauf stieg er am Montagvormittag sicher ins EM-Finale auf.

Er musste sich im fünften Heat nur dem Italiener Gabriele Detti um 0,05 Sekunden geschlagen geben. In 3:47,61 Minuten wurde er nach allen Vorläufen Gesamtvierter und kämpft damit am Abend in der Final Session um sein erstes Edelmetall bei einem Großereignis. Auböck war ab 200 Metern bis zur letzten Länge in Führung gelegen, musste sich dann aber doch noch Detti knapp beugen.

Felix Auboeck (AUT)
GEPA/Philipp Brem
Die Zeit ist reif für Felix Auböcks erste Medaille bei einem Großereignis

Vor der Rückkehr an seinen Studienort wird Auböck am Dienstag einen Zwischenstopp mit einem Gesundheitscheck in Wien machen. Vor sieben Jahren hat Lisa Zaiser in Berlin mit Bronze über 200 m Lagen die bisher letzte EM-Medaille für den OSV auf der Langbahn geholt. Auböck hat nun zweifellos die beste Chance, da anzuknüpfen. Alle Finalsessions in Budapest sind übrigens jeweils ab 18.00 Uhr live in ORF Sport + zu sehen.

Reitshammer setzt auf 200 m Lagen

Ebenfalls drei Fixtickets für Tokio hat Bernhard Reitshammer. Der Tiroler hat für fünf Strecken genannt, wird aber nur auf drei antreten. Denn 50 m Rücken und 100 m Brust am Montag sowie 200 m Lagen und 100 m Rücken am Mittwoch folgen jeweils unmittelbar hintereinander. Die Entscheidung pro und kontra Bewerb fällt nach dem Studium der Nennlisten. „Am meisten Chancen rechne ich mir über 200 m Lagen aus“, meinte der 26-Jährige zur APA. Reitshammer hofft auf ein bis zwei Semifinal-Teilnahmen, aber auch eine Finalteilnahme käme nicht unerwartet.

Gleiches gilt für Caroline Pilhatsch über 50 m Rücken. Die Vizeweltmeisterin auf dieser Strecke auf der Kurzbahn 2018 setzt sich das auch als Ziel, zudem geht es für sie über 100 m Rücken noch um das Olympialimit. „Wenn der 100er jetzt so klappt wie erhofft, ist das Limit auf jeden Fall möglich“, ließ die 22-Jährige wissen. „Aber ich versuche, mir nicht allzu viel Druck zu machen.“

Noch mehrere Anwärter auf Olympia

Für Christopher Rothbauer werden die EM-Ergebnisse auch Aufschluss in Richtung Olympia geben. Weitere Qualifizierte für die Sommerspiele sind Lena Grabowski und Marlene Kahler. Valentin Bayer ist einer der weiteren Olympiakandidaten. Auch der Kärntner Heiko Gigler versucht, über 50 m Kraul noch auf den Olympiazug aufzuspringen.

Von seinem österreichischen Rekord fehlen dem 24-Jährigen 0,29 Sekunden auf die zu erreichende Norm. Claudia Hufnagl wiederum hofft auf ein Limit über 200 m Delfin am Mittwoch, ihr fehlen von ihrer OSV-Bestleistung freilich 1,33 Sekunden darauf. Die Wienerin bleibt daher realistisch: „Sicher will ich Rekord und Olympialimit schwimmen. Aber mir ist gerade wichtig, das Finale zu erreichen.“

Schon mit Olympiaerfahrung, aber ohne große Hoffnung auf Tokio ist Lena Kreundl. Die Oberösterreicherin klagt über Langzeitfolgen einer CoV-Infektion vom Dezember. „Die vergangenen Wochen waren für mich nicht leicht“, sagte die 23-Jährige. Nach einigen medizinischen Tests habe sie sich für ein EM-Antreten entschieden. „Momentan geht es einen Tag besser und einen Tag schlechter, deshalb wird es ein kleines Überraschungspaket.“