Miller gewann als erster Australier seit Casey Stoner im Jahr 2012 zwei Rennen hintereinander. Damit verbesserte sich der 26-Jährige in der WM-Wertung mit 64 Punkten auf Rang vier und zählt zu den Titelanwärtern. Die Führung übernahm Quartararo (80) mit einem Punkt Vorsprung auf Francesco Bagnaia (ITA/Ducati), der im Rennen auf Platz vier landete. Auf WM-Rang drei liegt Zarco mit 68 Zählern.
„Es war total hektisch. Als der Regen und der Wind kamen, war alles anders. Es waren zwei unterschiedliche Rennhälften. Dann habe ich auch noch die Strafe (überhöhte Geschwindigkeit in der Box, Anm.) bekommen. Danach habe ich mir Fabio geschnappt. Als dann aber Johann angeflogen kam, habe ich mir sogar noch einmal einen Wechsel überlegt. Aber am Ende haben wir es noch gut rübergebracht“, erklärte ein überglücklicher Miller.
Marquez stürzt in Führung liegend
Das Rennen begann bei trockenen Verhältnissen, wobei der von Rang drei gestartete Miller die Führung übernahm. Danach setzte aber Regen ein. Die Boxengasse wurde geöffnet, um den Wechsel auf das Motorrad mit den Regenreifen zu ermöglichen. Weltmeister Joan Mir kam aufgrund eines Sturzes gar nicht mehr an die Box. Auch Miller musste ins Kies, rettete sich aber zurück auf die Strecke.
In der Box absolvierte Marc Marquez den Wechsel am schnellsten und ging als Erster zurück auf die Strecke. Der spanische Honda-Pilot setzte sich von Quartararo ab und führte überlegen. Der erste Sieg nach einem Comeback blieb dem mehrfachen Weltmeister aber versagt. Marquez kam spektakulär zu Sturz, konnte das Rennen aber fortsetzen. Nach einem weiteren ungewollten Abstieg von seiner Honda war das Rennen für den Spanier auf Position elf liegend aber endgültig vorbei.
Miller rettet Sieg ins Ziel
An der Spitze lagen Quartararo und Miller klar in Führung. Das Duo bekam aufgrund von Fehlern beim Bikewechsel allerdings Long-Lap-Penalties aufgebrummt. Miller lag danach vor Quartararo, dahinter pirschte sich Zarco heran. In der Schlussphase trocknete bei Sonnenschein die Strecke auf, die Reifen wurden zum entscheidenden Faktor. Quartararo bekam Probleme und wurde von seinem Landsmann überholt. Miller brachte indes seine Führung ins Ziel.
Obwohl es nicht mit dem Heimsieg klappte, waren die Franzosen sehr zufrieden mit ihren Podestplätzen. „Es ist großartig, ich bin total glücklich“, sagte Zarco. „Wenn wir vielleicht eine Runde früher zum Bikewechsel gekommen wären, hätte es mit dem Sieg klappen können.“ Auch Quartararo, der aus der Poleposition gestartet war, bilanzierte positiv. „Der dritte Rang fühlt sich wie ein Sieg an“, sagte der 22-Jährige nach dem abwechslungsreichen Rennen.
Spanier Garcia siegt in Moto3-Klasse
Den Sieg in der Moto3-Klasse feierte Sergio Garcia. Der Spanier sorgte damit für den ersten Sieg für Hersteller Gasgas seit dem Einstieg. Dahinter landeten der Tscheche Filip Salac (Honda) und der Italiener Riccardo Rossi. Pedro Acosta verpasste erstmals in dieser Saison das Podest. Der Jungstar, der in den ersten vier Rennen einmal Zweiter und dreimal Erster geworden war, belegt den achten Rang.
Der 16-Jährige war nur von Startplatz 21 ins Rennen gegangen, arbeitete sich aber auf Position sechs vor. Nach einem Sturz fiel Acosta erneut weit zurück, kämpfte sich aber noch in die Top Ten. In der WM-Wertung baute der spanische KTM-Pilot sogar seine Führung aus und führt nun 54 Punkte vor dem neuen Zweiten Garcia.
Für Maximilian Kofler ging es sich unterdessen knapp nicht mit dem vierten WM-Punkt in dieser Saison aus. Der 20-jährige Oberösterreicher lag zwischenzeitlich sogar auf Platz zehn und griff nach seinem besten Karriereresultat. Auf der auftrocknenden Strecke bekam der KTM-Pilot aber Probleme und fiel Platz um Platz zurück. In der letzten Runde wurde Kofler dann sogar noch aus den Punkterängen verdrängt.