Andreas Kuen (Sturm Graz) nach seinem Treffer zum 3:1
APA/Erwin Scheriau
Bundesliga

Sturm schließt mit Heimsieg zu Rapid auf

Der Kampf um Rang zwei in der Bundesliga wird zum Krimi. Rapid kassierte am Sonntag in der 31. Runde bei Sturm Graz nach 1:0-Führung noch eine klare 1:4-Niederlage und liegt nur noch aufgrund des besseren Torverhältnisses vor den Steirern. Die beiden Teams beenden die Saison fix in den Top Drei, da der drei Zähler dahinterliegende LASK nach dem Grunddurchgang bei den Punkten nicht abgerundet wurde und daher bei eventuellem Gleichstand nicht mehr vorbeiziehen kann.

Die Wiener haben am Samstag den LASK zu Gast, die Steirer treten beim fünftplatzierten WAC an. Nach dem Führungstreffer von Ercan Kara (20.) war der Vizemeistertitel für die Hütteldorfer zum Greifen nahe. Otar Kiteishvili (60.), Kelvin Yeboah (72.), der Ex-Rapidler Andreas Kuen (79.) und Ivan Ljubic (92.) sorgten aber für die Wende. Damit ging Sturm nach acht sieglosen Anläufen als Gewinner aus einem Duell mit Rapid hervor. Die Wiener kassierten die dritte Niederlage in Folge.

Sturm-Coach Christian Ilzer nahm im Vergleich zum Erfolg in Tirol eine Änderung vor. Jon Gorenc-Stankovic rückte statt Gregory Wüthrich in die Innenverteidigung. Dafür kam Ljubic ins Mittelfeld. Bei Rapid gab es vier Änderungen im Vergleich zum 0:2 in Salzburg, wo Dietmar Kühbauer nicht die beste Elf ins Rennen geschickt hatte. Filip Stojkovic, Dejan Petrovic, Christoph Knasmüllner und Kara waren neu dabei.

Sturm schließt mit Heimsieg zu Rapid auf

Rapid kassierte am Sonntag in der 31. Runde bei Sturm Graz nach 1:0-Führung noch eine klare 1:4-Niederlage und liegt nur noch aufgrund des besseren Torverhältnisses vor den Steirern.

Rapidler legen vor

Vor den Augen von ÖFB-Teamchef Franco Foda musste sich Sturm-Tormann Jörg Siebenhandl bei einem Ullmann-Abschluss erstmals auszeichnen (11.). Die Grazer erarbeiteten sich ein Chancenplus, Richard Strebinger parierte einen Jantscher-Kopfball (15.), zudem fehlte bei Abschlüssen von Yeboah mit links (16.) sowie dem Kopf (19.) nicht viel.

Ausgerechnet in dieser Drangphase der Grazer trafen die Gäste. Ein Fountas-Schuss aus spitzem Winkel landete an der Stange und sprang genau vor die Füße von Kara, der keine Mühe hatte, zum 15. Mal in dieser Saison zu vollenden. In der 39. Minute ließ der brandgefährliche Yeboah auch seine dritte Topchance aus, neuerlich per Kopf.

Perfektes Finish für Gastgeber

Nach Wiederbeginn hatten die Rapidler die Chance, den Sieg zu fixieren. Nach Ullmann-Flanke rettete die Stange bei einem Fountas-Kopfball (47.). Die Wiener schienen die Partie gut in der Hand zu haben, was sich nach einer Standardsituation änderte. Nach einem Jantscher-Freistoß brachte Dejan Petrovic den Ball nicht weg, via Fallrückzieher von David Nemeth und dem Kopf von Stojkovic landete das Leder genau bei Kiteishvili, der via Direktabnahme traf.

Yeboah (69.) und Jusuf Gazibegovic (71.) ließen Chancen auf die Führung aus. Nach einem Ljubic-Schussversuch verlängerte Yeboah den Ball aber glücklich ins lange Eck. Bei seiner fünften Möglichkeit belohnte er sich für einen starken Auftritt. Sieben Minuten später schoss Kuen aus 15 Metern ins Kreuzeck. In der Nachspielzeit wurde Ljubic von Dejan Ljubicic zu wenig attackiert und sorgte mit einem Schuss ins lange Eck für den Schlusspunkt. Rapid verließ wie schon gegen den WAC (1:2) und Salzburg (0:2) mit hängenden Köpfen den Platz.

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): "Ein wunderschöner Abend, ein großartiges Gefühl. Die Mannschaft hat mit einem guten Spiel das Traumziel Top Drei realisiert. Dieses Spiel hat die Saison widergespiegelt. Nach einem guten Beginn waren wir durch das Gegentor verunsichert, hatten nach der Pause bei dem Stangentreffer noch Glück, mit dem 1:1 haben wir aber alle Energiereserven wachgerufen. Es war sehr emotional nach dem Spiel und in der Kabine, wir haben in einem extrem intensiven Jahr wirklich Großes erreicht.

In den schwierigen Phasen im Jänner und Februar haben wir uns mit viel Mentalität wieder raufgearbeitet und dann eine sehr gute Meistergruppe absolviert. Was mich besonders freut, ist die innere Stärke der Mannschaft, wie sie immer wieder aufsteht auch nach Niederlagen, und die fantastische Mentalität."

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): "Das Spiel ist mit der 1:0-Führung in eine gute Richtung gegangen, obwohl wir auch da schon nicht so kombiniert haben, wie ich mir das vorgestellt habe. Nach der Pause hatten wir bald die Chance auf das 2:0, nach dem Ausgleichstreffer haben wir aber alles vermissen lassen. Fußball ist Zweikampf, Arbeit gegen den Ball, da haben wir vieles vermissen lassen, so verliert man zu Recht das Match.

Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen, Sturm hat dann mit langen Bällen und Freistößen agiert, und wie auch das zweite Tor abgefälscht wurde, passt in die Situation dieses Spieles. Ich bin nicht erregt, aber verärgert über die Tatsache, wie wir aufgetreten sind. Das wird jetzt alles analysiert, das war viel zu wenig. Die Zweikämpfe, die wir gewonnen haben, damit gewinnt man einen Luftballon. Sturm hat die Chance gesucht und verdient gewonnen."

Tipico-Bundesliga, 31. Runde

Sonntag:

Sturm – Rapid 4:1 (0:1)

Graz, Merkur Arena, keine Zuschauer, SR Altmann

Torfolge:
0:1 (20.) Kara
1:1 (60.) Kiteishvili
2:1 (72.) Yeboah
3:1 (79.) Kuen
4:1 (92.) Ljubic

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Nemeth, Gorenc-Stankovic, Dante – Hierländer (68. Wüthrich), Ljubic, Kiteishvili, Kuen (87. Jäger) – Yeboah (87. Balaj), Jantscher (84. Shabanhaxhaj)

Rapid: Strebinger – Stojkovic, D. Ljubicic, Greiml – Schick, Schuster, Petrovic, Ullmann – Knasmüllner (67. Ritzmaier) – Kara, Fountas (77. Demir)

Gelbe Karten: Dante bzw. Greiml, Petrovic, Fountas

Die Besten: Gazibegovic, Yeboah, Kiteishvili, Jantscher bzw. Fountas, Kara