DFB-Präsident Keller tritt nach Nazi-Eklat zurück

Der bisherige Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Fritz Keller, ist wie angekündigt zurückgetreten. „Ich übernehme damit persönlich Verantwortung für meine Entgleisung in der Präsidiumssitzung vom 23. April 2021, die trauriger Tiefpunkt der desolaten Führungssituation des DFB bleiben soll“, so Keller in einer Mitteilung des DFB am Montag. Der DFB müsse „sich verändern“.

DFB-Präsident Fritz Keller
Reuters/Maja Hitij

Interimsweise wird der tief in der Krise steckende Verband bis auf Weiteres von den beiden Vizepräsidenten Rainer Koch und Peter Peters geführt, wie der DFB bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt hatte. Keller war wegen seiner Nazi-Äußerung gegen Koch während einer Präsidiumssitzung Ende April schwer in die Kritik geraten.

Dritter Präsidentenrücktritt seit 2015

Der frühere Präsident des SC Freiburg hatte Koch als „Freisler“ bezeichnet. Roland Freisler war Vorsitzender des Volksgerichtshofes im Nationalsozialismus. Am Freitag verhandelte die Ethikkammer des Sportgerichts in der Sache, ein Urteil wird für diese Woche erwartet. Einfluss auf die Rücktrittsentscheidung hat es nicht mehr.

Keller ist nach Wolfgang Niersbach im November 2015 und Reinhard Grindel im April 2019 der dritte DFB-Präsident, der sein Amt innerhalb kurzer Zeit wegen eigener Verfehlungen räumen muss.