Basketballerin Camilla Neumann (Graz)
GEPA/Johannes Friedl
Basketball

3x3-Teams bereit für Olympiaquali

Von 26. bis 30. Mai wird der Grazer Hauptplatz zum Basketball-Court. Im neuen 3x3-Format geht es im eigens errichteten Thunderdome im Zentrum der steirischen Hauptstadt um die Tickets für die Olympischen Spiele in Tokio. Österreich will dabei bei Damen und Herren ein kräftiges Wort mitreden. Am Dienstag wurden die Aufgebote für den Kampf um einen Platz bei der Olympiapremiere präsentiert.

Je 20 Damen- und Herren-Teams aus 36 Ländern kommen in die steirische Landeshauptstadt und rittern in zunächst jeweils vier Vorrundengruppen um den Aufstieg. Ab dem Viertelfinale geht es in K.-o.-Duellen um die je drei Olympiatickets. ORF Sport + überträgt das Turnier live, die Spiele der österreichischen Teams werden zudem auch auf ORF1 zu sehen sein.

Bei den Damen werden Lokalmatadorin Camilla Neumann, die Oberösterreicherin Sarah Sagerer sowie die beiden Wienerinnen Anja Fuchs-Robetin und Rebekka Kalaydjiev für Österreich spielen. Neumann und Fuchs-Robetin waren 2019 Vizeweltmeisterinnen bei der Universitätsweltmeisterschaft. Die Vorbereitung der Österreicherinnen, die seit Ende April läuft, wurde jedoch von einem positiven Coronavirus-Test im Team etwas durcheinandergebracht.

Der „Thunderdome“ in Graz
GEPA/Christian Walgram
Unter dem Dach des temporären Thunderdome werden die Olympiatickets vergeben

In der Vorrunde warten auf das heimische Quartett jedenfalls schwere Brocken. Die Österreicherinnen treffen in der Gruppe D auf Taiwan, die Schweiz, auf Italien und Spanien. Spanien sei „klarer Favorit“, wurde Österreichs Sportdirektor und Coach Stano Stelzhammer in der APA zitiert, die Italienerinnen als ehemalige Weltmeisterinnen ebenfalls hoch einzuschätzen. Die Schweiz zähle laut Trainer ebenfalls zu den Top-Ten-Nationen im 3x3. Einzig die Analyse von Auftaktgegner Taiwan sei schwer. Die Asiatinnen sind die „große Unbekannte“ im Pool D.

Herren „können jeden schlagen“

Das Herren-Team bilden die 3x3-Profis Moritz Lanegger aus Graz, Fabricio Vay aus Niederösterreich, Matthias Linortner aus Oberösterreich sowie Filip Krämer aus dem Burgenland. Stelzhammer sagte am Dienstag in einer Pressekonferenz, dass er in Graz ein „Event auf höchstem Niveau“ erwarte. „Die besten Teams der Welt“ seien am Start, so der Teamchef. Im Hinblick auf das Turnier sei es „erstes Ziel“, am Finaltag (30. Mai) noch im Turnier zu sein. „Wir werden alles tun“, versprach der Sportdirektor: „Wir können jeden schlagen, das haben wir schon bewiesen.“

Moritz Lanegger (AUT)
GEPA/Michael Riedler
Lanegger führt die nicht zu unterschätzende österreichische Combo an

Die Herren des Österreichischen Basketballverbands (ÖBV) bereiten sich seit Juli vergangenen Jahres mit zwölf bis 14 Trainingseinheiten an sechs Tagen pro Woche auf das Event vor. Bei der World Tour haben sie zuletzt in Doha Platz sechs belegt. Für Lanegger und Co. geht es im Pool D gegen Lettland, Kroatien, die Niederlande und Kanada. Lettland ist laut Stelzhammer der Topfavorit auf ein Olympiaticket. Die Niederlande hätten mit dem Sieg bei der World Tour in Doha bewiesen, wie stark sie seien. Kanada habe „super Potenzial“, Kroatien traditionell gute Spieler. „Es wird sehr viel von der Tagesverfassung abhängen“, sagte der Sportdirektor.

Spektakel vor Zuschauern

Das Turnier in Graz wird vor Zuschauern stattfinden. 1.000 pro Tag werden es sein, sagte ÖBV-Generalsekretär Stefan Laimer am Dienstag. Es gebe jeweils zwei Slots (später Vormittag/Nachmittag bzw. später Nachmittag/Abend, Anm.). Die Fans, die ihre Tickets per Lotterie zugelost bekamen, erwartet ein strenges Sicherheitskonzept: Je acht Personen werden in einer Loge sein, um eine bessere Rückverfolgbarkeit im Fall einer Infektion zu garantieren. Die „3-G-Regel“ wird ebenso Bestandteil der Sicherheitskonzepte sein wie eine „Bubble“-Lösung für die Spielerinnen und Spieler. Diese sind abgeschottet in Hotels in Graz untergebracht – daneben baut man jeweils Warm-up-Courts auf.

Der für das Spektakel eigens errichtete Thunderdome hat einen Durchmesser von 30 Metern und einen Umfang von etwa 96 Metern. Darunter wird ein etwa 60 Zentimeter hoher Aufbau errichtet, um den leicht geneigten Hauptplatz auszugleichen, und zwar mit einer doppelten Schicht Holzplatten. Darauf kommt ein Teppich und auf diesen dann der Basketballboden. Der Court selbst wird 15 mal 19 Meter groß sein. Nach den fünf Spieltagen wird die Konstruktion zwei Tage lang für die Sport Austria Finals 2021 von 3. bis 6. Juni umgebaut.