Manprit Sarkaria
GEPA/Oliver Lerch
Bundesliga

Fernduell um Play-off-Heimrecht

Am Freitag beginnt in der Qualifikationsgruppe der tipico-Bundesliga der letzte Akt der heurigen Meisterschaft. In der unteren Tabellenhälfte sind die Positionen so gut wie bezogen, nur zwischen Austria Wien und TSV Prolactal Hartberg geht es im Fernduell noch um Platz eins – und damit das Heimrecht im anstehenden Play-off zwischen beiden Teams.

Die Wiener und die Oststeirer sind von den ersten beiden Plätzen nicht zu verdrängen. Nur wer im Entscheidungsspiel am 24. Mai Heimrecht und damit die Aussicht auf Zuschauereinnahmen hat, ist noch nicht geklärt. Die Austria gastiert dabei bei der SV Guntamatic Ried, die Hartberger bestreiten ihr letztes Spiel in dieser Saison bei Schlusslicht spusu SKN St. Pölten.

Ein Fragezeichen stand hinter FC Flyeralarm Admira gegen Cashpoint SCR Altach, denn bei Erstgenannten hatte sich die Mannschaft in einen Coronavirus-Cluster verwandelt. „Aktuell stehen nur sieben Feldspieler und zwei Torhüter aus dem 30-Mann-Kader zur Verfügung“, hatte die Admira am Donnerstag mitgeteilt.

Da aber mindestens 14 gesunde Feldspieler und zwei Torhüter vorgeschrieben sind, um eine Partie durchzuführen, entschieden sich die Niederösterreicher dazu, ihren Kader mit Spielern aus dem Amateur- und U18-Team aufzufüllen, um ein planmäßiges Saisonfinish zu ermöglichen. Klaus Schmidt nimmt dabei das letzte Mal auf der Admira-Trainerbank Platz, sein auslaufender Vertrag wird nicht verlängert.

Tipico-Bundesliga, 32. Runde

Freitag, 19.00 Uhr:

Ried – Austria

Josko-Arena, SR Kijas

Mögliche Aufstellungen:

Ried: Gütlbauer – Reifeltshammer, Lackner, Boateng – Wießmeier, Ziegl, Offenbacher, Lercher – Bajic, Nutz, Grüll

Austria: Pentz – Teigl, Handl, Schösswendter, Poulsen – Ebner, Zwierschitz – Sarkaria, Fitz, Jukic – Monschein

Austria hat es in der Hand

Die Wiener Austria hat es im Kampf um das Heimrecht im Play-off der Qualigruppe in eigener Hand. Die Aussichten, dass die „Veilchen“ sich den Bonus von bis zu 3.000 Zuschauern am 24. Mai im entscheidenden Spiel um das Duell mit dem Fünften der Meistergruppe sichern, stehen aufgrund der Statistik nicht schlecht. Denn die Austria hat nicht nur die um 16 Treffer bessere Tordifferenz, sondern verteidigt gegen Ried eine stolze Serie von neun ungeschlagenen Spielen.

Trotz der Ausgangslage wird Peter Stöger in seinem letzten Spiel als Austria-Trainer im Innviertel Kräfte schonen. „Wir haben einen gemischten Plan: Wir möchten das Spiel gewinnen und die nötigen Punkte für Platz eins sammeln, wollen aber nicht die volle körperliche Belastung für alle Spieler, die am Montag zum Einsatz kommen sollen“, sagte Stöger. Palmer-Brown, Madl und Wimmer sind angeschlagen, dafür sollen Pichler und Ebner wieder einsatzfähig sein.

Die Rieder feiern vor – nach siebenmonatiger Sperre – 2.640 zugelassenen Zuschauern ihren Klassenerhalt. Trainer Andreas Heraf sprach vor dem „kleinen Abschiedsspiel mit Zuschauern und Fans“ von einer „super Sache“ für den Club. „Wir wollen einen sauberen Abschluss haben und die Saison, wenn es geht, mit einem Sieg beenden.“ Am Ende wird für den Aufsteiger Platz neun oder zehn zu Buche stehen. Beim 2:2 in Wien wäre laut Heraf auch ein Sieg möglich gewesen. „Das wollen wir wieder probieren.“ Defensivspieler Constantin Reiner gab sich angriffslustig: „Ich denke, dass die Austria qualitativ nicht so viel besser ist als wir. Wir brauchen uns deshalb auch nicht verstecken.“

St. Pölten übt für Relegation

Für Hartberg ist die Rechnung ebenfalls einfach. Die Steirer müssen aufgrund der klaren Austria-Vorteile in Sachen Torverhältnis in der letzten Runde zumindest einen Punkt mehr holen, als die Wiener. Für Trainer Markus Schopp hat die eigene Ausbeute daher oberste Priorität. „Wir brennen auf das letzte Spiel in der Qualifikationsgruppe“, sagte Schopp, „wir haben die Situation, dass wir in St. Pölten voll punkten müssen, um Platz eins erreichen zu können, und dementsprechend werden wir das auch anlegen. Wir fahren nach St. Pölten, um zu gewinnen und um die Meisterschaft mit einem guten Gefühl zu beenden. Dafür werden wir alles investieren.“

Tipico-Bundesliga, 32. Runde

Dienstag, 19.00 Uhr:

St. Pölten – Hartberg

NV-Arena, SR Schüttengruber

Mögliche Aufstellungen:

St. Pölten: Riegler – Blauensteiner, Muhamedbegovic, Drescher, Steinwender, Schulz – Luxbacher, R. Ljubicic, Pokorny – Hugi, Tetteh

Hartberg: Swete – Kainz, Gollner, Luckeneder, Klem – Horvat, Nimaga – Flecker, Rep, Horvath – Tadic

Für St. Pölten, die seit der vergangenen Runde auf dem letzten Platz einzementiert sind, geht es vor allem um ein Erfolgserlebnis zum Ligaabschluss. 13 Runden sind die Niederösterreicher sieglos, seit November gab es in 25 Partien sage und schreibe nur zwei volle Erfolge. Auch „Feuerwehrmann“ Gerald Baumgartner konnte den Brand nicht löschen.

Und so finden sich die Landeshauptstädter so wie 2018 in der Relegation wieder. Damals war Wiener Neustadt der Gegner, St. Pölten blieb verdientermaßen oben. Heuer wird es ein Duell mit einem der beiden ambitionierten Zweitligisten Wacker Innsbruck und Austria Klagenfurt. Das erste Duell steigt am Mittwoch.

„Es ist noch einmal eine Möglichkeit, die eine oder andere Variante zu optimieren“, betonte Baumgartner, der aber „nicht mehr probieren“ will. Personell hat er weiter einige verletzte und angeschlagene Spieler, so wird etwa Stürmer George Davies wegen einer Muskelverletzung nicht mitwirken können. Auch die Relegation könnte für den Mann aus Sierra Leone noch zu früh kommen. Immerhin kehren in der Defensive wieder Michael Blauensteiner und Michael Steinwender zurück.

Admira-Abschluss in Quarantäne

Hauptdarsteller vor dem letzten Spiel in der Südstadt war im Vorfeld einmal mehr das Coronavirus. Denn bei der Admira erlebt der Großteil des Clubs das Bundesliga-Finale nach einem Coronavirus-Cluster großteils in Quarantäne. Nach kolportierten 15 CoV-Fällen unter Spielern der ersten Mannschaft betrifft die Quarantäne nach einer Entscheidung der Gesundheitsbehörde teils auch negativ getestete Kontaktpersonen.

CoV-Cluster bei der Admira

Vor der letzten Bundesliga-Runde sind 15 Spieler der ersten Admira-Mannschaft positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das geplante Match gegen Altach soll aber dennoch stattfinden, da Spieler vom Amateure-Team und der U18 eingesetzt werden.

Dennoch wird die Partie gegen Altach wie geplant stattfinden. Der Matchkader wird mit Spielern vom Amateure-Team und der U18 ergänzt. Die Admira entschied sich am Donnerstag gegen eine Vertagung, sie lässt ihre jungen „Panther“ von der Leine. Die Youngsters könnten im letzten Saisonspiel gemäß der seit Kurzem gültigen Verordnung vor theoretisch bis zu 3.000 Zuschauern spielen.

Tipico-Bundesliga, 32. Runde

Dienstag, 19.00 Uhr:

Admira – Altach

BSFZ-Arena, SR Weinberger

Mögliche Aufstellungen:

Admira: Nach CoV-Fällen stehen nur neun Kaderspieler plus Amateure- und U18-Spieler zur Verfügung

Altach: Kobras – Karic, Dabanli, Subotic, Zwischenbrugger, Schreiner – Oum Gouet, Haudum, Fischer – Meilinger, Maderner

Trainer Schmidt, dessen Vertrag nicht verlängert wird, wie am Donnerstagabend bekanntwurde, verbrachte die Stunden der Matchvorbereitung damit, „überhaupt ein wettkampffähiges Team auf die Beine zu stellen“. Der 53-Jährige ist laut Eigenaussage bereits geimpft und wird laut dem Club am Freitag an der Seitenlinie stehen. Die Krankheitsverläufe der Infizierten sind laut Schmidt „überschaubar, sie sind noch alle am Anfang“.

Zunächst nur Büromitarbeiter betroffen

Die gesunden Spieler werden nun täglich neu getestet. Schmidt: „Wir müssen jeden Tag noch mit neu infizierten Leuten rechnen.“ SARS-CoV-2 grassiert schon längere Zeit im Club, zunächst waren Büromitarbeiter betroffen gewesen. Immerhin haben beide Teams den Klassenerhalt geschafft und kämpfen nicht mehr um den Europacup. „Es ist keine massive Verzerrung des Bewerbs, wir nehmen kaum mehr Einfluss auf andere Platzierungen. Das ist das einzige Positive dabei“, sagte Schmidt.