Jubelnder Taxiarchis Fountas (Rapid).
GEPA/Michael Meindl
Bundesliga

Rapid spielt wieder um die Königsklasse

Rapid hat die tipico-Bundesliga-Saison als Vizemeister beendet. Die Hütteldorfer feierten am Samstag im Schlager der 32. Runde gegen den LASK einen 3:0-Erfolg und verteidigten damit Rang zwei erfolgreich vor Sturm Graz. Die Wiener dürfen damit neben Meister Salzburg wieder in der Champions-League-Qualifikation ihr Glück versuchen. Die Linzer gingen als Vierte durchs Ziel und treten in der Quali der neuen Conference League an.

Taxiarchis Fountas (47.) und Doppeltorschütze Christoph Knasmüllner (73., 95.) bescherten der Truppe von Coach Dietmar Kühbauer einen erfolgreichen Saisonausklang, nachdem man zuvor erstmals in der Amtszeit des Burgenländers drei Spiele in Folge verloren hatte. Für den seit Samstag 51-jährigen Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic war es ein ideales Geburtstagsgeschenk. Die Oberösterreicher bleiben ein gern gesehener Gegner, von den jüngsten sieben Duellen gewann Rapid gleich sechs bei einem Remis.

Beide Teams begannen bei der Fanrückkehr vor 3.000 Anhängern äußerst ambitioniert, die Folge war eine hart umkämpfte, temporeiche erste halbe Stunde, in der es schon nach fünf Minuten den ersten Aufreger gab. Husein Balic umkurvte Rapid-Tormann Richard Strebinger und ging dann zu Boden, Schiedsrichter Sebastian Gishamer entschied allerdings nicht auf Elfmeter, sondern zeigte dem ÖFB-Teamspieler für eine Schwalbe die Gelbe Karte. Die Entscheidung war äußerst umstritten.

Rapid bezwingt den LASK

Rapid verteidigt Platz zwei mit einem 3:0-Heimsieg gegen den LASK.

Keine Tore vor der Pause

Rapid war in der 18. Minute erstmals brandgefährlich – nach einem groben Schnitzer von Andres Andrade. Der LASK-Abwehrspieler „schenkte“ Yusuf Demir den Ball, der alleine auf Alexander Schlager zuzog, den allerdings nicht bezwingen konnte. Nur drei Minuten später zeigte Peter Michorl erstmals seine Schussqualitäten, zudem traf Rene Renner nach einem von Thomas Goiginger eingeleiteten Konter aus spitzem Winkel die Außenstange (24.).

Rapid konnte wiederum aus einer Schlager-Unsicherheit nach einem Demir-Eckball kein Kapital schlagen (31.), Strebinger zeigte bei einem wuchtigen Michorl-Freistoß aus rund 25 Metern sein Können (35.). Zu dem Zeitpunkt war die Partie nicht mehr auf jenem Niveau wie zu Beginn, viele Ballverluste prägten das Geschehen.

Knasmüllner schnürt Doppelpack

Nach Wiederbeginn legten die Hausherren einen Traumstart hin. Der Ball lief über mehrere Stationen wie geschmiert, vor allem dank Demir, der die Aktion selbst eingeleitet hatte und dann im Strafraum Stojkovic bediente, der wiederum Fountas gekonnt einsetzte, und der Grieche verwertete trocken. „Joker“ Knasmüllner schuf mit einem platzierten Schuss ins Eck aus 20 Metern klare Verhältnisse und schnürte tief in der Nachspielzeit gar noch seinen Doppelpack. Von den Linzern war nach dem Seitenwechsel offensiv kaum mehr etwas zu sehen.

Sie müssen auf dem Weg zu einer europäischen Gruppenphase zwei Runden in der Conference-League-Quali überstehen. Rapid startet in der zweiten Qualirunde zur Königsklasse und würde bei einem Out in der Quali der Europa League sowie bei einer dortigen weiteren Niederlage in der Quali der Conference League weitere Chancen für eine Gruppenphase bekommen. Die hat der Dritte Sturm Graz schon sicher, sollte es im Europa-League-Play-off nichts werden.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Das Spiel war so, dass wir von der ersten bis zur letzten Minute sehr konsequent in allen Aktionen waren. Wir haben sehr wenig zugelassen, wenn man vom Lattenschuss von Renner absieht. Wir hätten es uns erste Hälfte schon leichter machen können. Wir haben in der zweiten Halbzeit kurz nach der Pause das 1:0 gemacht, damit das Spiel in unsere Richtung gedreht. Der Sieg war sehr verdient, ein schöner Abschluss. Wir haben wieder Platz zwei, den wir machen mussten, und das verdient geschafft. Ich glaube auch, dass wir die zweitbeste Mannschaft waren, deshalb muss ich dem Team ein Riesenlob aussprechen.“

Dominik Thalhammer (LASK-Trainer): „Ich habe ein Spiel auf Augenhöhe gesehen, vor allem erste Hälfte, von zwei sehr strukturierten Mannschaften, die taktisch gut agiert haben. Am Ende war Rapid in den entscheidenden Momenten besser, das muss man auch so anerkennen. Die Meistergruppe war nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben, die Punkteausbeute war nicht gut. Die ganze Saison dürfen wir deshalb aber nicht als schlecht hinstellen. Ich weiß schon, dass wir mehr erreichen und den einen oder anderen Punkt mehr machen hätten können, am Ende des Tages haben wir aber viele Saisonziele erreicht.“

Tipico-Bundesliga, 32. Runde

Samstag:

Rapid – LASK 3:0 (0:0)

Wien, Allianz Stadion, 3.000 Zuschauer, SR Gishamer

Torfolge:
1:0 Fountas (47.)
2:0 Knasmüllner (73.)
3:0 Knasmüllner (95.)

Rapid: Strebinger – Greiml (66./Schick), Hofmann, Barac (78./Sonnleitner) – Stojkovic, Schuster, Petrovic (78./D. Ljubicic), Ullmann – Demir (78./Kitagawa), Kara, Fountas (58./Knasmüllner)

LASK: Schlager – Filipovic (85./Ramsebner), Trauner, Andrade – Ranftl, Madsen, Michorl, Renner – Goiginger, Eggestein (51./Reiter), Balic (71./Griger)

Gelbe Karten: Hofmann bzw. Balic, Renner

Die Besten: Demir, Stojkovic, Hofmann bzw. Renner, Madsen