RBS-Coach Jesse Marsch
GEPA/Jasmin Walter
Bundesliga

Meisterfeier zwischen Abschied und Umbau

Nach der Feier des achten Titels in Folge sind die Blicke bei Serienmeister Red Bull Salzburg bereits wieder auf die Zukunft gerichtet. Die größte Veränderung wird die Rochade auf der Trainerbank, wo statt Jesse Marsch künftig der junge Matthias Jaissle Platz nehmen wird. Aber auch im Kader steht der eine oder andere Umbau bevor. Davor wurde am Samstag noch unter Konfettiregen und vor 3.000 Zuschauern und Zuschauerinnen im Stadion gefeiert.

Nach dem standesgemäßen 4:0-Sieg gegen die WSG Swarovski Tirol und dem Gewinn des achten Meistertitels in Serie zogen sich die Salzburger ihre Feiershirts mit einem weißen Achter auf goldenem Hintergrund an. Kapitän Andreas Ulmer durfte den von Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer übergebenen Meisterteller bei seiner elften Meisterehrung in die Höhe stemmen.

Dabei waren auch die Familien der Salzburger Kicker. Antoine Bernede und Karim Adeyemi bahnten sich mit artistischen Einlagen ihren Weg zur Medaillenvergabe. Geehrt wurden auch Patson Daka als Spieler und Jesse Marsch als Trainer der Saison. Für Letzteren war es die Abschiedsvorstellung in Salzburg. „Das war heute eine große Belohnung, ich bin richtig stolz“, so der US-Amerikaner nach dem Match.

Tellerübergabe an Red Bull Salzburg

Anschließend an das Spiel gegen den WSG Tirol durften die Salzburger fast schon wie gewohnt die Meisterschale entgegennehmen.

Neo-Coach Jaissle tritt in große Fußstapfen

Sportdirektor Christoph Freund kündigte schon jetzt eine hohe Qualität an: „Wir haben nächstes Jahr eine richtig geile Mannschaft.“ Für Neo-Coach Jaissle werde es darauf ankommen, „die Mannschaft emotional richtig zu kriegen“. Die Fußstapfen von Marsch sind jedenfalls groß, denn in beiden Saisonen holte er mit den Salzburgern das Double aus Meisterschaft und Cup. Hinzu kamen Teilnahmen an der Champions-League-Gruppenphase.

Jubel der Salzburg-Spieler bei der Meisterfeier
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Der Salzburger Meistertruppe dürfte bis zum Saisonbeginn noch der eine oder andere Umbau bevorstehen

Der scheidende „Bullen“-Trainer nimmt zu seinem neuen Arbeitgeber wichtige Erfahrungen aus Salzburg mit: „Ich habe viel gelernt hier mit dieser Mannschaft.“ Neben den Abgängen der Assistenztrainer Rene Aufhauser (zu Liefering) und Franz Schiemer, dessen neuer Hafen noch offen ist, sieht Sportdirektor Freund auch einen neuerlichen, fast schon traditionellen Umbau auf sich zukommen: „Die Mannschaft wird sich schon wieder ein bisschen verändern. Wenn man gut Fußball spielt, ist das so.“

Auch Ramalho steht vor dem Absprung

Freund hält es etwa für denkbar, dass Andre Ramalho Abschied nehmen wird. Das wäre für den Funktionär besonders emotional, denn mit dem Brasilianer „verbindet mich so viel, weil ich ihn schon so lange kenne“. Der Verteidiger könnte beim PSV Eindhoven andocken, der von seinem Ex-Coach Roger Schmidt trainiert wird.

Kapitän Ulmer hält eine gute Mischung aus Routine und frischem Wind für wichtig. „Es ist gut, dass es Veränderungen gibt. Kontinuität und Konstanz braucht man trotzdem. Wir sind doch einige Spieler, die schon einige Jahre da sind“, so der mittlerweile elffache österreichische Meister.

Gratulationen kamen auch von der WSG Tirol, dem Gegner in der finalen Runde, der dem Meisterteam schon beim Einlaufen Spalier gestanden war. „Man hat es heute wieder gesehen, wie beeindruckend sie Fußball spielen“, so Fabian Koch. Mit dem 4:0 sorgten die Salzburger für einen würdigen Saisonabschluss, in den Vorjahren war das nicht immer der Fall gewesen.

Die Zahlen sprachen am Abend der Meisterfeier für sich: 25 Siege in 32 Saisonspielen – ein neuer Rekord seit der Modusänderung der Liga. Im 37. Ligaheimspiel in Serie erzielten die Salzburger zumindest ein Tor. Die Ehrungen für Jesse Marsch als Trainer und Patson Daka als Spieler des Jahres waren da noch eine Draufgabe.