Rapid Cheftrainer Dietmar Kuehbauer.
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Bundesliga

Kühbauer sieht Rapid als zweiten Meister

Rapid bleibt die zweitstärkste Kraft in der tipico-Bundesliga. Die Hütteldorfer gingen wie 2020 als Vizemeister durch die Ziellinie und waren einmal mehr hinter Serienchampion Salzburg das konstanteste Team. Trainer Dietmar Kühbauer sieht deshalb seine Mannschaft als zweiten Meister. Ähnlich zufrieden Bilanz zog der Dritte Sturm Graz, der nur wegen des Torverhältnisses Rang zwei verpasst hatte. Der LASK und WAC waren hingegen bedient.

„Wir haben es von den Mannschaften, die nach Salzburg sind, am besten gemacht. Wir haben wieder Platz zwei, den wir machen mussten, und das verdient geschafft“, resümierte Rapid-Trainer Kühbauer. Man habe gegen die Teams auf ähnlichem Niveau ein sehr gutes Niveau bewiesen. „In dieser Meisterschaft sind wir Meister“, betonte der Burgenländer. Sein Team hatte zwei Punkte weniger als 2019/20 auf dem Konto, der Abstand zu Salzburg ist von zwölf auf 15 Zähler angewachsen. Diese große Differenz ist Standard, nach 2016 (Rapid/9 Punkte) lag diese immer im zweistelligen Bereich.

Nach dem 3:0 gegen den LASK ist Pause angesagt. „Fußball muss ganz weit weg von den Köpfen. Alles, was rund ist, sollen die Spieler nicht berühren, ich will jetzt auch keine Kugel mehr sehen. Jetzt gilt es die Batterien aufzuladen“, verlautete Kühbauer. Zukunftssorgen hat er in seinem Urlaub keine, sein Vertrag wurde Anfang April bis 2023 verlängert. Kühbauer schaffte das Kunststück aufeinanderfolgender Vizemeistertitel, wie es zuletzt zwischen 2014 und 2016 gelungen war.

Rapid bezwingt den LASK

Rapid verteidigt Platz zwei mit einem 3:0-Heimsieg gegen den LASK.

Rapid bastelt am Kader für die neue Saison

Mit welchem Kader die Wiener versuchen wollen, kommende Saison die Schere zu schließen, steht noch nicht fest. Fixabgang ist bis jetzt nur Kapitän Dejan Ljubicic, den es zum 1. FC Köln zieht. Marcel Ritzmaier war nur vom englischen Zweitligisten Barnsley ausgeliehen. Noch nicht verlängert sind die auslaufenden Verträge von Mateo Barac und Christoph Knasmüllner. Laut Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic steht die Zukunft von Innenverteidiger Barac „noch in den Sternen“. Knasmüllner hat scheinbar bessere Karten, sich im Saisonfinish in den Vordergrund gespielt. „Ich hoffe, dass wir verlängern können“, sagte Barisic gegenüber Sky nach dem abschließenden 3:0 gegen den LASK.

Kein wirkliches Thema mehr für die Profis ist hingegen Abwehrroutinier Mario Sonnleitner, der sich am Samstag wie Ljubicic vom Publikum offiziell verabschiedete. Seine Zukunft könnte trotzdem bei „Grün-Weiß“ liegen – eventuell als Führungsspieler bei der zweiten Mannschaft. „Er hat für Rapid sehr viel getan. Da gibt es eine sehr innige Beziehung. Die Tür ist sperrangelweit offen, auch was seine Zukunft betrifft und auch, was seine zweite Karriere betrifft“, sagte Barisic. Sonnleitner ist für vieles offen: „Rapid ist man lebenslang oder gar nicht. Ich werde immer alles für Rapid machen.“

Bei Yusuf Demir schaut die Sache anders aus, der 17-jährige Rohdiamant könnte schon im Sommer den Absprung machen, ist auf dem Transfermarkt trotz gültigen Vertrags heiß begehrt. Was Zugänge betrifft, fiel zuletzt der Name Kevin Wimmer. Der 28-Jährige war im Frühjahr leihweise beim KSC und gehört noch Stoke City. „Es ist ein Spieler, der für uns interessant ist“, so Barisic.

Sturm feiert Europacup-Rückkehr

Sturm Graz hat die Bundesliga zum dritten Mal in fünf Jahren auf den ersten drei Plätzen abgeschlossen. Die erfolgreiche Premierensaison unter der sportlichen Führung Christian Ilzer/Andreas Schicker nach zwei verkorksten Jahren mündete in der Europacup-Qualifikation.

Sturm feiert Sieg in Wolfsberg

Sturm Graz hat seine starke Saison mit einem 3:1-Sieg beim WAC beschlossen.

Sturm blieb trotz des 3:1 beim WAC auf Platz drei, weil Rapid das um sechs Tore bessere Torverhältnis aufweist. „Rapid hat es sich das Stück weit mehr verdient, weil sie das heutige Spiel in der eigenen Hand gehabt haben“, sagte Ilzer. Enttäuschung über die knapp verpasste CL-Chance wollte sich in seine Analyse nicht mischen. „Ob Zweiter oder Dritter, ist gerade wirklich egal. Für uns war es eine grandiose Saison.“

Ilzers Wechsel macht sich bezahlt

Der fliegende Wechsel von der Austria im vergangenen Sommer machte sich für den Trainer bezahlt. „Ich bin von einem überragenden Trainerteam umgeben und werde von einem Topsportdirektor (Andreas Schicker, Anm.) begleitet“, sagte der 43-Jährige und sprach vielsagende Worte: „Für mich war es ein richtig einfacher Job.“

Sturm Trainer Christian Ilzer.
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Trainer Christian Ilzer führte Sturm auf Anhieb auf den dritten Platz, am zweiten Rang schrammten die Grazer vorbei

16 Siege und die zweitbeste Defensive (34 Gegentore) hinter Salzburg (33) führten Sturm in den Europacup. Eine Runde muss für die Teilnahme an der Europa League überstanden werden, erstmals seit zehn Jahren wird Sturm in einer Gruppenphase dabei sein, im schlechtesten Fall in der Conference League. Schon jetzt darf mit knapp drei Millionen Euro geplant werden, die es als Startgeld für den neuen Bewerb gibt, eine Etage höher würde es noch 600.000 Euro mehr geben. Hinzu kommen diverse Prämien (Punkte, Marketpool).

„Wirtschaftlich passt mir das auch ganz gut“, schmunzelte Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker. „Es wird wichtig, dass wir diese Mannschaft so gut wie möglich halten.“ Priorität hat vorerst eine erneute Leihe von Innenverteidiger David Nemeth (20), dessen Stammclub Mainz 05 erstklassig blieb. Ein Vorteil von Platz drei ist auch, dass Sturm am 19. August und damit einen Monat nach Rapid international einsteigt.

Austria-Lichtblick Manprit Sarkaria dürfte eine erste Verstärkung darstellen, Schicker hat auf dem Transfermarkt keine Eile. „Ich denke, dass sich das Transferrad eher erst später beginnen wird zu drehen. Aber unsere Achsen werden stehen.“

LASK mit Meistergruppe nicht zufrieden

Der LASK blieb als Vierter hinter den Erwartungen zurück. Besonders in der Meistergruppe, in der von zehn Partien nur zwei gewonnen wurden bei fünf Niederlagen – am Ende zwei in Folge – und drei Remis.

„Die Meisterrunde war nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben, die Punkteausbeute war nicht gut“, so Coach Dominik Thalhammer. Mit Rang vier hat man sich aber eine Europacup-Teilnahme gesichert und zudem im Cup (Finale) und in der Gruppenphase der Europa League aufgezeigt. Auch deshalb rechnet er fix mit einem Verbleib. „Eine Garantie hat man in dem Job nie, aber ich denke, dass wir unsere Minimalziele erreicht haben. Von daher denke ich, dass es gut sein muss“, so Thalhammer.

Störgeräusche begleiten Linzer

2020 hatten die Linzer auch im Finish eine bessere Platzierung als Rang vier verspielt, Valerien Ismael hatte kurz nach Saisonende den Hut nehmen müssen. Damals wie auch heute gab es Störgeräusche. Aktuell ist es das Disziplinarverfahren des Senat 5 wegen möglicher Verstöße der Linzer gegen das Verbot des Dritteigentums an Spielerrechten. Thalhammer wollte das nicht als Ausrede hernehmen. „Das ist sehr spekulativ, ich glaube nicht, dass das unsere Leistung beeinflusst hat.“

Enttäuschte LASK Spieler und jubelnde Rapid Spieler
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Der LASK schleppte sich aus einer Saison, die im Frühjahr immer wieder von Störgeräuschen begleitet wurde

Eine neue Baustelle hat sich zudem im Vorfeld der letzten Partie aufgetan, wurde doch Kotrainer Emanuel Pogatetz, der seinen gesperrten Chef beim 4:0 beim WAC an vorderster Front vertreten hatte, ausgebootet. „Sie können mir glauben, dass ich keine spontane Entscheidung treffe, sondern, dass ich meine Entscheidung sehr bedacht und aus gewissen Gründen getroffen habe“, so Thalhammer. Details blieb er schuldig. Die Kicker hoffen darauf, dass „jetzt endlich ein bisschen Ruhe einkehrt“, wie Peter Michorl betonte.

WAC muss ins Play-off

Der WAC, der mit einem Sieg gegen Sturm den LASK überholt hätte, bestreitet nun das Liga-Play-off um das letzte internationale Ticket. Gegner ist am kommenden Donnerstag in einem Auswärtshinspiel der Sieger des Duells Hartberg – Austria Wien, das am Montag (17.00 Uhr) ausgetragen wird. Trainer Roman Stary war bedient, sprach von einer riesengroßen Enttäuschung. „Das haben wir einmal zu verdauen.“