Jublende Austria Klagenfurt Spieler.
GEPA/Daniel Goetzhaber
2. Liga

Klagenfurt erkämpft Chance auf Bundesliga

Austria Klagenfurt darf weiter auf den Aufstieg in die Fußballbundesliga hoffen. Die Kärntner gewannen am Sonntag in der 30. und letzten Runde der 2. Liga bei der zweiten Mannschaft von Rapid mit 2:1, zogen in der Tabelle noch an Wacker Innsbruck vorbei auf Rang drei und sicherten sich damit den Relegationsplatz. Die Tiroler unterlagen nach zuvor acht Siegen zu Hause den Juniors OÖ mit 0:1. Klagenfurt misst sich am Mittwoch und Samstag mit Oberhaus-Schlusslicht St. Pölten. Meister der 2. Liga wurde Blau Weiß Linz.

Die Oberösterreicher sicherten sich den Titel dank eines 1:1-Remis im direkten Duell bei Verfolger FC Liefering. Am Ende entschied bei Punktegleichheit das um einen Treffer bessere Torverhältnis. Für die Linzer traf einmal mehr der 26-jährige Stürmer Fabian Schubert, der sich mit 33 Toren konkurrenzlos die Torjägerkrone der Liga holte. Der Ausgleich von Forson Amankwah (81.) änderte nichts mehr.

Die Oberösterreicher hatten nicht um eine Bundesliga-Lizenz angesucht, die Lieferinger sind als Farmteam von Serienmeister Red Bull Salzburg grundsätzlich nicht aufstiegsberechtigt.

Übergabe des Meisterschilds an Blau Weiß Linz

Die Linzer haben sich am Sonntag zum Zweitligameister gekürt.

Die Klagenfurter hätten für einen Direktaufstieg unter die Top Zwei kommen müssen, verfehlten dieses Unterfangen aber am Ende um vier Zähler. Sie treten in der Relegation zuerst zu Hause (18.00 Uhr) an.

„Erste Halbzeit haben wir ein großartiges Spiel gemacht, zweite Halbzeit sind wir ins Schwimmen gekommen, die Mannschaft hat aber bis am Schluss alles gegeben und ich bin froh, dass wir das Unmögliche noch geschafft haben“, verlautete Klagenfurt-Trainer Peter Pacult im ORF-Interview. Mit einem Wacker-Patzer habe man nicht rechnen können. Pacult jubelte darüber erst nach Schlusspfiff, erst da hatte er die Information vom Ergebnis im Parallelspiel erhalten.

Traumstart für Klagenfurt

Die Klagenfurter legten in Hütteldorf dank tatkräftiger Mithilfe der Wiener und dem nötigen Glück einen Traumstart hin. Rapid-Goalie Bernhard Unger sprang an einer Straudi-Flanke vorbei und Fabian Miesenböck (8.) beförderte den Ball mit Hilfe der wohl angelegten Hand über die Linie. Schiedsrichter Dieter Muckenhammer gab den Treffer. Die jungen Rapidler wirkten aber nicht geschockt, drängten auf den Ausgleich, der Lukas Sulzbacher (20.) auch verdient gelang.

Klagenfurt siegt bei Rapid II

Austria Klagenfurt darf weiter auf den Aufstieg in die Bundesliga hoffen. Die Kärntner gewannen in der letzten Runde der 2. Liga bei der zweiten Mannschaft von Rapid mit 2:1 und verdrängten Wacker Innsbruck noch vom Relegationsplatz.

In der Folge hatten aber die Klagenfurter mehr Spielanteile und legten neuerlich vor, diesmal passte ein Abschluss von Christopher Cvetko (33.) aus 17 Metern genau ins lange Eck. Die Höhe des Sieges war im Fernduell mit Innsbruck egal, deshalb war die Pacult-Truppe nach dem Seitenwechsel auch darauf bedacht, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Das gelang mit Bauchschmerzen. Nach dem fünften Sieg in Folge, dem achten in den jüngsten neun Runden, lebt der Bundesliga-Traum der Klagenfurter weiter.

Wackers Siegesserie reißt am Ende

Jener der Tiroler ist hingegen auf der letzten Saisonetappe geplatzt. Sie wirkten den Erfolg vor Augen gehemmt, konnten nicht an die jüngsten starken Leistungen anschließen und gerieten auch nicht unverdient in Rückstand. Jan Boller verwandelte einen Juniors-Freistoß aus rund 25 Metern über die Mauer (19.). Der Ball war platziert, schien für Alexander Eckmayr aber zumindest nicht unhaltbar. Eine Reaktion der Hausherren blieb vor der Pause eigentlich aus, einzig Lukas Fridrikas kam nahe an den Ausgleich heran (28.).

Wacker verliert gegen Juniors OÖ

Wacker hätte gegen die Juniors aus Oberösterreich unbedingt gewinnen müssen, um das Fernduell mit Austria Klagenfurt für sich zu entscheiden – unterliegt den Oberösterreichern jedoch 0:1.

Nach Wiederbeginn drückten die Tiroler mehr auf das 1:1, bei den wenigen Chancen fehlte aber die Effizienz. Atsushi Zaizen traf das Leder aus der Drehung aus vier Metern nicht richtig (52.), „Joker“ Alexander Gründler fand in Goalie Nikolas Polster seinen Meister (64.). Zudem reklamierten die Tiroler bei einem Zweikampf von Okan Aydin mit Enrique Wild vergeblich Elfmeter (72.).

„Es war eine neue Situation für die jungen Spieler, mit so einem Druck in ein Spiel zu gehen. Uns hat die Leichtigkeit gefehlt, die uns in den letzten Wochen so stark gemacht hat. Wir hatten viele Ballverluste, unnötige Fehler. Klar tut es weh“, so Wacker-Coach Daniel Bierofka.

„Finale“ um Meistertitel an Linz

Der Titelkampf wurde zum dritten Mal in Folge erst in der letzten Runde entschieden – diesmal sogar in einem „Finale“. Und Blau Weiß Linz behielt die Oberhand dank eines mehr erzielten Tores bei gleicher Anzahl an Gegentreffern im Vergleich zu Liefering. Für die Linzer ist es der größte Erfolg der Clubgeschichte, nachdem der Verein 1997 als ideeller Nachfolger des früheren SK Voest gegründet wurde. Platz fünf war bis dato die beste Platzierung gewesen.

BW Linz holt Meistertitel in 2. Liga

Blau Weiß Linz sicherte sich mit einem 1:1 bei Liefering den Meistertitel.

Auch die individuellen Titel räumten die Linzer ab. Schubert wurde nicht nur Schützenkönig, sondern war auch der beste Spieler der Saison. „Es ist ein neues Gefühl, wenn man nicht bei Salzburg spielt, gewinnt man nicht jedes Jahr Titel. Wir können einschätzen, wie wahnsinnig gut die Saison war und sind alle extrem happy“, so Schubert. Ronald Brunmayr wurde Trainer der Saison.

„Wie verdient der Titel ist, zeigt ein Blick auf die Statistiken und die individuellen Auszeichnungen der Akteure. Wenn neben der Mannschaft mit dem geplanten neuen Stadion auch die Infrastruktur bundesligatauglich ist, wird man in Linz vielleicht schon bald wieder auch blau-weißen Erstligafußball sehen“, sagte Bundesliga-Vorstandsvorsitzender Christian Ebenbauer, der den Meisterteller überreichte. Die Linzer sorgten dafür, dass Salzburg dieses Jahr nicht alle Titel – neben dem Double des Oberhaus-Teams wurden auch auf Nachwuchsebene alle möglichen Meisterschaften gewonnen – holte.

Jaissle ohne Titel zu Salzburg

Matthias Jaissle verabschiedet sich damit titellos von Liefering nach Salzburg. „Es schmerzt unheimlich, der Schock sitzt immer noch tief, es herrscht einfach nur große Enttäuschung“, sagte der 33-jährige Deutsche. Eng war die Liga übrigens auch am anderen Ende der Tabelle, wo die letzten vier Teams Austria Lustenau, Rapid II, SV Horn und Vorwärts Steyr punktegleich waren. Sie alle dürfen nächstes Jahr wieder ihr Glück versuchen, Absteiger gibt es keinen.

2. Liga, 30. und letzte Runde

Sonntag:

Rapid II – Austria Klagenfurt 1:2 (1:2)

Tore: Sulzbacher (20.), Miesenböck (8.), Cvetko (33.)

Wacker Innsbruck – Juniors OÖ 0:1 (0:1)

Tor: Boller (19.)

Liefering – BW Linz 1:1 (0:1)

Tore: Amankwah (81.) bzw. Schubert (35./Elfmeter)

Gelb-Rote Karte: Dobras (87./Linz)

Lafnitz – Austria Lustenau 4:4 (1:2)

Tore: Kröpfl (39, 61., 69./Elfmeter), Schloffer (92.) bzw. Tabakovic (3., 9., 86.), Bertaccini (88.)

Rote Karte: Siegl (32./Lafnitz)

GAK – Kapfenberg 1:0 (0:0)

Tor: Jessenitschnig (92.)

Dornbirn – FAC 0:4 (0:2)

Tore: Günes (23., 62.), Krasniqi (32.), Strmsek (71.)

Horn – Amstetten 3:0 (2:0)

Tore: Cosgun (19., 36.), Sittsam (75./Elfmeter)

Rote Karte: Markl (75./Amstetten)

Samstag:

Young Violets – Vorwärts Steyr 4:0 (1:0)

Tore: Mester (27.), Keles (47.), Pross (69.), Feiertag (89.)

Tabelle: