Meisterteller der Bundesliga
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Bundesliga

Was am Ende der Saison stehen bleibt

Die 47. heimische Bundesliga-Saison ist bis auf das finale Play-off um das letzte Europacup-Ticket und die Relegation geschlagen. Red Bull Salzburg war einmal mehr nicht zu biegen und gewann das Double. Neue Rekorde, was Siege, Punkte oder Tore betraf, gab es zwar keine, doch auch am Ende dieser Saison stehen wieder viele Zahlen und Fakten zu Buche.

Der Salzburger Vorsprung auf die distanzierten „Verfolger“ Rapid und Sturm betrug 15 Punkte, ohne Teilung wären es sogar 18 (Rapid) und 21 (Sturm) gewesen. Der Rekord steht seit der Saison 2006/07 bei 19 Zählern, damals war die SV Ried Vize. Die Innviertler hielten letztlich souverän die Klasse, durchaus möglich, dass es wie vor einem Jahr aus der Bundesliga keinen Absteiger gibt. Heuer kann das St. Pölten per Relegation gegen Klagenfurt verhindern. Voriges Jahr rettete die Auflösung des SV Mattersburg Wattens vor dem Gang in die 2. Liga.

Die WSG Tirol trat in der abgelaufenen Saison deutlich verbessert auf und qualifizierte sich sogar für die Meistergruppe, wo sie Endrang sechs erreichte. Auch der SK Sturm verbesserte sich um drei Ränge, es ist der bisher letzte Club, der den Salzburgern den Cup entriss (2018). Die „Bullen“ holten ansonsten seit 2014 alle nationalen Titel und sind wie gewohnt auch in diversen Statistiken ganz vorne zu finden.

Siege: Die Salzburger schafften in der Abschiedssaison von Trainer Jesse Marsch zum sechsten Mal in der Liga 25 Siege. Salzburgs Punkterekord in der Zehnerliga (36 Spiele und ohne Punktehalbierung nach 22 Runden) steht seit der Saison 2017/18 auf 83, jener in der Zwölferliga seit 2018/19 (ebenfalls ohne Punkte-Halbierung) auf 80 (25-5-2). Als einziger Club seit Einführung der Bundesliga mit der Zehnerliga 1974/75 schaffte die Austria übrigens 26 Saisonsiege.

Die Ära Jesse Marsch

Nach zwei Jahren verlässt der US-Amerikaner Salzburg in Richtung Leipzig. Marsch hat mit Red Bull zweimal das Double geschafft und setzt mit seinem Abschied einen bestehenden Trend fort: Bisher ist kein „Bullen“-Trainer länger als zwei Saisonen geblieben.

Tore: Mit 588 Toren (Schnitt 3,06) in 192 Spielen wurden in dieser Saison um 55 weniger als 2019/20 (643/3,35) geschossen. 2018/19, in der ersten Saison der Zwölferliga neu mit Punkteteilung nach 22 Runden, waren es 558 (Schnitt 2,91) gewesen. Torfabrik war Meister Salzburg mit 94 Volltreffern. Als höchste Siege feierten die „Roten Bullen“ ein Heim-7:1 gegen Hartberg (4. Oktober) und ein 8:2 in St. Pölten (28. November). Nur ein einziges Mal – beim 0:1 in der Südstadt gegen die Admira am 5. Dezember – schossen sie kein Tor.

Torschützenkönig: Nach dem Israeli Shon Weissman, der 2019/20 für den WAC 30-mal traf, ist diesmal mit Patson Daka wieder ein Salzburger dran. Mit 27 Treffern holte sich der Sambier, der auch als bester Spieler der Saison ausgezeichnet worden war, den Schützentitel vor dem Dänen Nikolai Baden Frederiksen (WSG Tirol), der 18-mal scorte, und dem Serben Dejan Joveljic (WAC/17 Tore).

Jubel des Salzburg-Spielers Patson Daka
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Patson Daka jubelte auf ganzer Linie: Der Salzburg-Stürmer wurde Meister, Cupsieger, Torschützenkönig und Spieler der Saison

Serien: Gleich dreimal feierten die Salzburger sechs Siege in Folge, allerdings waren die „Bullen“ nie länger als sieben Runden (1. bis 7. Runde) ungeschlagen. Auch Rapid blieb über dieselbe Zeitspanne ungeschlagen, jedoch mit zwei Unentschieden (Salzburg ein Remis). Die Wiener freuten sich einmal über fünf Siege (12. bis 16. Runde).

Weitere Topwerte:

Assists: 16 – Liendl (WAC)

Standardtore: 21 – Salzburg

Kopfballtore: 11 – LASK bzw. WAC, 4 – Trauner (LASK)

„Joker“-Tore: 16 (Salzburg), 7 – Koita (Salzburg)

Tore bis 16. Minute: 13 – Salzburg

Tore ab 76. Minute: 27 – Salzburg

Gelbe Karten: 11 – Kerschbaum (Admira), Pokorny (St. Pölten)

Rote Karten: 3 – Lotschoschwili (WAC)

Auffallend ist Sturms Auswärtsunserie von neun sieglosen Spielen 2021, während die Grazer von der 8. bis 16. Runde fünf Heimsiege nacheinander feierten. Bemerkenswert auch die schlechte Heimbilanz des WAC, der in 16 Spielen nur zu drei Siegen bei drei Remis und zehn Niederlagen kam, dafür aber auswärts mit zehn Siegen, zwei Remis und nur vier Niederlagen reüssierte. Die schlechteste Serie legte St. Pölten hin: 14 Runden (0-4-10) von der 19. bis 32. Runde sieglos, das Fundament für Rang zwölf.

Einsatzrekordler: Gleich zwölf Spieler waren in allen 32 Spielen ihrer Mannschaften im Einsatz, die zwei Torleute Patrick Pentz (Austria) und Andreas Leitner (Admira) die volle Zeit. Von den Feldspielern verpasste der Rapidler Maximilian Ullmann nur rund 15 Minuten, als er beim 0:2 in Salzburg in Minute 79 ausgetauscht wurde. Die weiteren „Eisernen“ – Andras Andrade, Reinhold Ranftl (beide LASK), Michael Liendl, Dejan Joveljic (beide WAC), Ercan Kara (Rapid), Stefan Hierländer, Ivan Ljubic (beide Sturm), Thomas Reifeltshammer (Ried), Florian Rieder (WSG Tirol) – wurden öfter ein- und ausgetauscht.

Meiste Spieler eingesetzt: Die Admira setzte in dieser Saison nicht weniger als 41 Spieler ein, wobei in der Schlussrunde wegen eines Clusters gleich sechs Nachwuchskicker zum Zug kamen. Weiters: je 30 Salzburg, Ried, je 29 Austria und WAC, je 27 LASK, Altach, St. Pölten und Hartberg, 26 Sturm, 25 Rapid, 23 Tirol.

„Elfmeterkiller“: Jörg Siebenhandl (Sturm) und Maniel Kuttin (WAC) parierten je zwei Elfmeter, Martin Kobras (Altach), Patrick Pentz (Austria), Andreas Leitner (Admira), Alexander Schlager (LASK), Ferdinand Oswald (Tirol), Christoph Riegler (St. Pölten) und Nico Mantl (Salzburg) je einen. Außerdem traf Dario Tadic gegen Ried die Stange, Philipp Wiesinger (LASK) verfehlte gegen Tirol das Tor. Die meisten Elfmeter schoss Michael Liendl (WAC), er verwertete sechs von acht.

Sturm-Graz-Spieler Jörg Siebenhandl
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Sturm-Goalie Jörg Siebenhandl konnte wie Manuel Kuttin gleich zwei Elfmeter parieren

Elfer: 53 der insgesamt 66 verhängten Elfer wurden verwandelt, elf gehalten, zwei verschossen. Salzburg (neun von 10) und der LASK (sechs von zehn) bekamen die meisten Penaltys zugesprochen, am wenigsten Altach und St. Pölten mit nur je zwei. Nur ein Elfer wurde gegen Rapid gepfiffen. Zwei gab es gegen Salzburg, gleich neun gegen den WAC und gegen Ried, acht gegen St. Pölten und Tirol.

Trainerwechsel: Die Admira und Ried verbrauchten jeweils vier Trainer. So wechselte die Admira von Zvonimir Soldo über Interimscoach Patrick Helmes zu Damir Buric. Der Kroate musste jedoch fünf Runden vor Schluss Klaus Schmidt Platz machen, der 14 Monate vorher hatte gehen müssen. Er erhielt trotz Klassenerhalts keinen neuen Vertrag und musste Andreas Herzog Platz machen.

Beim Aufsteiger Ried folgte Mitte Dezember Kotrainer Gerhard Schweitzer für ein erfolgreiches Spiel Gerald Baumgartner. Ab Jänner 2021 leitete Miron Muslic die Geschicke, nach zehn sieglosen Runden kam im März die Trennung, seitdem hat Andreas Heraf das Kommando.