Olympische Spiele „sind der größte Traum jedes Sportlers“, so 3x3-Sportdirektor Stano Stelzhammer. Bei den Herren stellt Österreich im „Thunderdome“ auf dem Grazer Hauptplatz ein Team ehemaliger Bundesligaspieler und Auslandsprofis, das sich seit mittlerweile fast einem Jahr voll und ganz auf 3x3 spezialisiert hat.
Angeführt wird die Auswahl von Lokalmatador Moritz Lanegger, dem der eingebürgerte Fabricio Vay, Filip Krämer sowie Matthias Linortner zur Seite stehen. Das ÖBV-Team will laut Stelzhammer der „Hecht im Karpfenteich“ sein. „Wenn wir mit kompletter Intensität und mit dem Kopf zu 100 Prozent da sind, haben wir die Chance, das große Ziel Olympia zu erreichen“, sagte Lanegger. „Das Kribbeln wird immer stärker. Wir freuen uns, dass wir bald ins Turnier starten können.“
Überraschung bei den Damen nicht ausgeschlossen
Die österreichischen Spielerinnen sind durchwegs „im herkömmlichen Basketball zu Hause“. Camilla Neumann spielt für UBI Graz, Sarah Sagerer und Anja Fuchs-Robetin waren zuletzt in Polen bzw. Deutschland tätig. Rebekka Kalaydjiev studiert und spielt an der Southeastern University in Florida.

Neumann und Fuchs-Robetin wissen, wie sich 3x3-Erfolg anfühlt. Sie sind im Herbst 2019 mit der Silbermedaille von der Universitätsweltmeisterschaft in China heimgekehrt. Das Damen-Team könne „für Überraschungen sorgen“, sagte Sportdirektor Stelzhammer zuversichtlich. „Wir werden unser Bestes geben“, kündigte Sagerer an. „Wir wollen als Team auftreten und unsere Stärken ausspielen.“ Die Vorfreude auf das Event sei riesig, fügte die 25-Jährige hinzu.
Jeweils zwei Top-Ten-Teams in der Gruppe
3x3-Basketball ist in Tokio erstmals olympisch. Bei der Qualifikation in Graz treten je 20 Teams bei Damen und Herren an. Sie kämpfen um je drei Tickets für die Spiele. Zieht man die aktuellen 3x3-Weltranglisten heran, sind die heimischen Teams als Außenseiter anzusehen. Die Gruppengegnerinnen Italien (Platz sieben), Spanien (neun), Schweiz (16) und Taiwan (20) liegen vor den ÖBV-Damen (29).
Auf Österreichs Herren (27) warten mit Lettland (fünf) und den Niederlanden (sieben) ebenfalls zwei Top-Ten-Teams in der Gruppenphase. Kanada ist Elfter, Kroatien findet sich auf Platz 26. Aus den Pools steigen der jeweils Erst- und Zweitplatzierte ins Viertelfinale auf.
Die heimischen Herren bekommen es zudem – einmal mehr – mit dem aktuell weltbesten Spieler zu tun. Der Lette Nauris Miezis führt die individuelle Rangliste an. Bei den Damen ist die Italienerin Raelin D’Alie die Nummer sechs, gefolgt von den Spanierinnen Aitana Cuevas und Vega Gimeno. Auch das zeigt, welche „Kaliber“ auf die ÖBV-Teams warten.