Das Finale ist für den Norweger sein erstes als Trainer. Solskjaer weiß, was von ihm erwartet wird: „Du fühlst bei United immer Druck, Trophäen zu gewinnen.“ Als Spieler konnte er damit gut umgehen. Sechsmal wurde er mit den „Red Devils“ Meister, im legendären Champions-League-Finale 1999 gegen Bayern München erzielte er in der Nachspielzeit das Siegestor. Als Coach wartet Solskjaer, der das Amt in Manchester im Dezember 2018 von Jose Mourinho übernommen hat, aber noch auf seinen ersten Titel mit ManUnited.
Insgesamt fünf Europacup-Erfolge (Champions League 1968, 1999 und 2008, Cup der Cupsieger 1991 sowie Europa League 2017) stehen beim englischen Rekordmeister auf der Habenseite. Nach dem eigenen Selbstverständnis gehört man in die Champions League. Dort schied die Mannschaft um Paul Pogba, Spielmacher Bruno Fernandes und Torjäger Edinson Cavani jedoch gegen Paris Saint-Germain und RB Leipzig bereits nach der Gruppenphase aus. Nach dem Umstieg in die Europa League gelang über Hürden aus Spanien (Real Sociedad und Granada) sowie Italien (AC Milan und AS Roma) der Einzug ins Finale.
ManUnited soll „nächsten Schritt“ machen
Solskjaer will auch Werbung in eigener Sache machen. Dezidiert sprach der 48-Jährige vor der Reise an Polens Ostseeküste die Fortschritte an, die United in den vergangenen Saisonen gemacht habe. Heuer beendete der Club die Premier League als Zweiter hinter Manchester City. Den Stadtrivalen wolle man künftig angreifen. „Der nächste Schritt für das Team ist, Trophäen zu gewinnen und dann hoffentlich den Champion in der Premier League herauszufordern“, so der ehemalige Stürmer.
Europa-League-Finale
Mittwoch, 21.00 Uhr:
Villarreal–Manchester United
Gdansk, SR Turpin (FRA)
Mögliche Aufstellungen:
Villarreal: Asenjo – Gaspar, Albiol, Torres, Pedraza – Trigueros, Capoue, Parejo, Yeremy – G. Moreno, Alcacer
ManUnited: De Gea – Wan-Bissaka, Lindelöf, Bailly, Shaw – McTominay, Fred – Rashford, B. Fernandes, Pogba – Cavani
Solskjaer bangt weiter um den Einsatz von Kapitän Harry Maguire, der mit einer Sprunggelenksverletzung zu kämpfen hat und zuletzt nicht richtig trainieren konnte. Definitiv fehlen werden ManUnited-Offensivmann Anthony Martial und Verteidiger Phil Jones. „Anthony hat es nicht geschafft, Phil hat es nicht geschafft“, sagte der Trainer auf der offiziellen Pressekonferenz am Dienstag. „Abgesehen davon sieht’s gut aus.“
„Gelbes U-Boot“ will hoch hinaus
Villarreal bäckt in Spanien kleinere Brötchen. Die Saison in La Liga beendete der Club aus der Kleinstadt nahe Valencia als Siebenter. Mit dem Europa-League-Sieg würde Villarreal ein Ticket für die kommende Champions League ergattern. Noch nie gewann das „Submarino Amarillo“ (Gelbe U-Boot), wie das Team in Anlehnung an den Beatles-Hit „Yellow Submarine“ und die gelben Trikots genannt wird, einen großen Titel. Bisher war in der Champions League (2006) und in der Europa League (dreimal) stets im Halbfinale Endstation. In Spanien durfte der Verein ebenfalls noch keine Trophäe bejubeln.
Wie es sich anfühlt, den UEFA-Pokal in die Höhe zu stemmen, weiß einer ganz genau: Trainer Emery gewann die Europa League dreimal mit dem FC Sevilla und ist damit gemeinsam mit Giovanni Trapattoni Rekordsieger. Auf dem Weg in Emerys fünftes EL-Finale – 2019 verlor er mit Arsenal gegen Chelsea – eliminierte Villarreal im Sechzehntelfinale auch Österreichs Meister Red Bull Salzburg (2:0 und 2:1) und im Halbfinale Emerys Ex-Club Arsenal.
An Selbstvertrauen mangelt es den Spaniern nicht. „Wir werden mit der Zuversicht spielen, die wir im gesamten Bewerb gezeigt haben“, sagte Emery. Man habe sich immer als Anwärter auf den Titel gesehen, sagte der 49-jährige Baske selbstsicher. Villarreal trifft übrigens nicht zum ersten Mal im Europacup auf Manchester United: Viermal standen sich die beiden Clubs in der Gruppenphase der Champions League bereits gegenüber – und alle Duelle endeten torlos.