In allen Stadion soll vor Zuschauern gespielt werden. Abhängig ist die Entscheidung zur Zulassung von Fans von der jeweiligen CoV-Lage an Ort und Stelle. Bisher ist Budapest die einzige Stadt, die von Beginn an vor voll besetzten Rängen spielen lassen will. Die Zuschauerangaben sind laut UEFA-Angaben der aktuelle Stand, Änderungen sind noch möglich.
Österreich spielt am 13. Juni in Bukarest gegen Nordmazedonien, am 17. Juni folgt in Amsterdam das Match gegen die Niederlande, am 21. Juni wieder in Bukarest jenes gegen die Ukraine. In der rumänischen Hauptstadt sollen 13.000 Zuschauer erlaubt sein, in den Niederlanden 16.000.

London
Alle 24 Mannschaften wollen nach London. Denn im dortigen Wembley-Stadion steigt am 11. Juli das EM-Finale. Wie viele Fans dann in die 90.000 Zuschauer fassende Arena dürfen, ist noch unklar. In den drei Gruppenspielen und in den zwei Achtelfinal-Partien soll mindestens ein Viertel der Plätze besetzt werden, das wären 22.500. Für die beiden Halbfinale und das Endspiel könnte sich die erlaubte Kapazität erhöhen.
Und wer nicht ins Stadion darf, wird die Spiele wohl in einem der zahlreichen Pubs der britischen Hauptstadt verfolgen können. Die Impfkampagne der Engländer kam relativ schnell in Gang, viele Restaurants und Bars sind längst wieder geöffnet. So könnten während der EM auch wieder zahlreiche Touristen in der Stadt unterwegs sein. Denn London bietet schließlich nicht nur Fußball. Für kulinarische Höhepunkte sind die Briten zwar nicht bekannt, dafür gibt es in London aber viele Sehenswürdigkeiten zu bestaunen.
Rom
Neben Tiber, Vatikan und Kolosseum steigt am 11. Juni in Rom das EM-Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Italien und der Türkei. Mindestens ein Viertel der Plätze im ehrwürdigen Stadio Olimpico soll dann besetzt sein, das wären 16.000 im weitläufigen Leichtathletik- und Fußballstadion. Eröffnet wurde die Heimstätte der beiden Hauptstadtclubs AS Roma und Lazio bereits 1932 und seitdem immer wieder umgebaut. Zahlreiche große Fußballabende gab es hier seitdem, unter anderem das WM-Finale 1990.
Doch auch abseits des Fußballs hat die italienische Hauptstadt, in der es im Juni meist schon um die 30 Grad heiß wird, einiges zu bieten. Die „Ewige Stadt“ ist vor allem für ihre historischen Sehenswürdigkeiten und Kunstschätze, die in den engen Gassen an jeder Ecke zu entdecken sind, bekannt. Und auch kulinarisch können Besucher hier bei Pizza, Pasta, Gelato und Co. voll auf ihre Kosten kommen.
München
Deutschland trägt seine Gruppenspiele gegen Weltmeister Frankreich, Europameister Portugal und Ungarn in der Münchner Allianz Arena aus. Nach aktuellem Stand sollen bis zu 14.500 Zuschauer, das sind 22 Prozent der Normalkapazität, im Stadion des FC Bayern erlaubt sein.
An ausufernde Fanfeste in der bayrischen Landeshauptstadt rund um den Marienplatz ist dennoch nicht zu denken. Immerhin erlaubt sein dürfte die Außengastronomie in den weltweit bekannten Münchner Biergärten. Im Sommer, wenn unter anderem der Englische Garten lockt, reisen unter normalen Umständen Tausende Touristen in die grüne Millionenstadt mit etlichen historischen Sehenswürdigkeiten.

Sevilla
Die andalusische Metropole sprang für die baskische Stadt Bilbao ein, die keine Garantien für die Zulassung von Fans im Stadion abgeben wollte. Das Estadio La Cartuja wurde 1999 eröffnet. Keiner der beiden Topclubs FC und Betis Sevilla spielt in dem Stadion, das einst als Teil der Bewerbung von Sevilla für die Olympischen Spiele 2004 am Fluss Guadalquivir gebaut wurde. Dafür wurden die Endspiele des spanischen Cups bis einschließlich 2023 hierher vergeben. Die Arena bietet knapp 60.000 Zuschauern Platz, die Behörden wollen bei den EM-Spielen eine 30-prozentige Auslastung ermöglichen.
Sevilla gilt als eine der schönsten Städte Spaniens. Bis Cadiz an der Küste sind es rund 120 Kilometer, Spaniens Hauptstadt Madrid ist gut 530 Kilometer entfernt. Sevilla ist reich an touristischen Sehenswürdigkeiten, „kulturelle Reizüberflutung par excellence“, heißt es auf der Tourismuswebsite der Stadt.
St. Petersburg
Wer zu den Spielen nach St. Petersburg reist, kann täglich die „Weißen Nächte“ erleben, in denen es gar nicht richtig dunkel wird. Die 1703 von Zar Peter I. gegründete Stadt ist die nördlichste Millionenmetropole der Welt und die zweitgrößte Stadt Russlands nach Moskau. Mit wichtigen Fußballspielen hat man in St. Petersburg Erfahrung, schließlich fanden dort 2018 insgesamt sieben WM-Begegnungen statt.
Das weitläufige historische Zentrum ist UNESCO-Welterbe und wird wegen seiner malerischen Flüsse und Kanäle auch als „Venedig des Nordens“ bezeichnet. Vor den Toren St. Petersburgs bieten die Zarenschlösser Peterhof und Zarskoje Selo einen Einblick in das Leben bei Hof. Auch an Bars und Restaurants mangelt es nicht.

Doch dafür haben die Fußballfans kaum Zeit, denn St. Petersburg ist die einzige Stadt, in der gleich sechs Gruppenspiele stattfinden, weil man kurzfristig die Partien von Dublin übernahm. Auch das russische Team absolviert im mit 30.000 Zuschauern vermutlich zur Hälfte gefüllten St.-Petersburg-Stadion seine drei Gruppenpartien.
Glasgow
Schottland freut sich nicht nur über die lange vermisste Qualifikation der Nationalmannschaft für eine Endrunde, sondern ist auch stolz auf seine Rolle als Ausrichter. Glasgow, die größte Stadt Schottlands und die drittgrößte Großbritanniens, liegt rund 70 Kilometer von der schottischen Hauptstadt Edinburgh entfernt und gilt im Gegensatz zu dieser als Arbeiterstadt. Glasgow befindet sich am Fluss Clyde, der in einen Meeresarm des Atlantik mündet. In der Fußballgeschichte hat Glasgow einen besonderen Platz, denn hier fand im Jahr 1872 das erste Länderspiel überhaupt statt: Schottland und England trennten sich 0:0.
Gespielt wird bei der EM im traditionsreichen Hampden Park, der Anfang des 20. Jahrhunderts über Jahrzehnte das größte Stadion der Welt war. Laut UEFA waren im Jahr 1937 bei einem Spiel zwischen Schottland und England 149.415 Zuschauer dabei. Bei der EM werden die Tribünen mit rund 12.000 Fans allerdings nur zu einem Viertel gefüllt sein. Der Hampden Park ist die Heimstätte des schottischen Nationalteams, die Stadtclubs Celtic und Rangers haben beide ihre eigenen Stadien. Abseits des Fußballs bietet Glasgow viele Kunstgalerien und eine spannende Musikszene.
Bukarest
In der rumänischen Hauptstadt sind vier Spiele vorgesehen, darunter die ÖFB-Gruppenspiele gegen Nordmazedonien und die Ukraine. Die Arena Nationala hätte bei der EM theoretisch Platz für 56.000 Zuschauer bieten können. Zuletzt zugesagt wurde aber CoV-bedingt nur eine Auslastung von 25 Prozent. Theoretisch möglich seien auch 50 Prozent, sofern das die Lage gestatte. Das Stadion war 2012 Schauplatz des Europa-League-Endspiels. Bitter für Bukarest: Die Rumänen qualifizierten sich nicht für die EM-Endrunde.
Die rumänische Hauptstadt wird wegen der Einflüsse der französischen Architektur auch „Paris des Ostens“ genannt. Bukarest liegt in einer besonders von Erdbeben gefährdeten Region.
Budapest
Als einziges Veranstalterland hat Ungarn trotz CoV-Pandemie potenziell volles Haus zugesagt. Die Impfkampagne ist weit fortgeschritten, auch dank der massiven Verwendung chinesischer und russischer Vakzine, die in der EU nicht zugelassen sind. Zu den Matches dürfen nur Fans, die entweder geimpft oder genesen sind. Für ausländische Besucher soll aber eine Ausnahme gelten: Sie brauchen einen PCR-Test für die Einreise ins Land und einen für den Matchbesuch. Die Puskas Arena ist ein 2017 errichtetes Stadion mit 67.000 Plätzen. Benannt ist sie nach der ungarischen Fußballlegende Ferenc Puskas (1927–2006).
Budapest hat einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die Budaer Burg bietet einen schönen Blick auf die Donau, die mitten durch die Stadt fließt. Berühmt sind auch die Bäder. Sie stehen allerdings nur Geimpften und Genesenen offen.

Kopenhagen
Dänemark war eines der ersten Länder, das der UEFA den Einlass von 12.000 Zuschauern ins Parken-Stadion garantierte. Dieses ist mit einer Kapazität von 38.000 Plätzen das kleinste des EM-Turniers.
Kopenhagen zählt zu den schönsten Hauptstädten Europas und ist bei Touristen sehr beliebt. Die Lage am Meer, ein beispielhaftes Netz an Fahrradwegen und die vielen kleinen bunten Häuser am Hafen machen die Stadt so attraktiv. Mit dem Vergnügungspark Tivoli und dem Königsschloss Amalienborg liegen zwei der Hauptsehenswürdigkeiten zudem mitten in der Stadt.
Amsterdam
Die niederländische Regierung hat die Covid-19-Beschränkungen so weit gelockert, dass zumindest 16.000 Fans in die Johan-Cruyff-Arena dürfen – so auch beim Match Niederlande gegen Österreich. Neben den drei Gruppenspielen der „Elftal“ findet in Amsterdam auch ein Achtelfinale statt. Normalerweise absolviert in der 55.500 Zuschauer fassenden Arena Rekordmeister Ajax Amsterdam seine Heimspiele. Im Jahr 2000 ging dort bereits ein EM-Finale über die Bühne.
Amsterdam ist weltbekannt für die Grachten und Kanäle. Der historischen Stadtkern lockt normalerweise jährlich Millionen Touristen an, die die lockere und internationale Atmosphäre genießen.
Baku
Die am Kaspischen Meer gelegene Hauptstadt Aserbaidschans gilt als exotischstes EM-Spielort. Das 2015 eröffnete Baku-Olympiastadion ist Heimstätte der nicht für die EM qualifizierte Nationalmannschaft der Kaukasusrepublik. Im Europa-League-Finale 2019 besiegte Chelsea hier den Londoner Stadtrivalen Arsenal mit 4:1. Zu den EM-Spielen soll das Stadion mit jeweils bis zu 35.000 Fans halbvoll sein.

Das historische Zentrum Bakus hat seit 2000 den Status eines UNESCO-Welterbes. Paläste, Moscheen und Festungsbauten stehen neben den Glitzerfassaden der Neuzeit. Politisch passt die EM-Gastgeberrolle ins Konzept der autoritären Führung von Aserbaidschan. Seit Jahren nutzt die ehemalige Sowjetrepublik die Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft, um mit Großereignissen Imagepflege zu betreiben. Vor der EM sorgten bereits der Eurovision Song Contest (ESC) und der Formel-1-Grand-Prix für schöne Bilder aus Baku. Kritiker wie die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) beklagen aber das Fehlen demokratischer Prinzipien.