Enttäuschung von Reza Asadi (St. Pölten)
GEPA/Daniel Goetzhaber
Bundesliga

St. Pölten untermauert Zweitklassigkeit

Nach dem blamablen 0:4 (0:2) im Relegationshinspiel in Klagenfurt kann nur ein Wunder den Abstieg des SKN Pölten nach fünf Jahren im Oberhaus verhindern. Der Bundesliga-Letzte präsentierte sich am Mittwoch jedenfalls in keiner Phase der Partie reif für den Klassenerhalt. Im Gegensatz zu Austria Klagenfurt – die Mannschaft von Trainer Peter Pacult überzeugte und stieß die Tür zur Bundesliga damit weit auf.

Die 3.000 Zuschauer im Klagenfurter Wörthersee Stadion waren schon lange vor dem Schlusspfiff in Feierlaune. Zu souverän und überlegen spielten die aus der zweiten Liga nach oben drängenden Hausherren. Und zu harmlos agierten die am Ende völlig verunsicherten Gäste. Kärnten dürfte in der kommenden Saison neben dem WAC und mehr als ein Jahrzehnt nach dem Klagenfurter Vorgängerverein Austria Kärnten zwei Clubs in der höchsten Spielklasse stellen.

Pacult versuchte vor dem Rückspiel am Samstag (17.00 Uhr) die Spannung hochzuhalten. „Es gibt wie immer im Fußball bei solchen Sachen eine zweite Halbzeit“, mahnte der Trainer. „Aber es sieht sehr gut aus.“ Der 61-Jährige verwies auf den Negativlauf des Gegners, der eigentlich seit Oktober anhalte. „Das sieht man natürlich am Spielfeld.“ Das Gesamtlob für seine Mannschaft fiel dem letzten Meistertrainer von Rapid leicht. „Da kann man nur den Hut davor ziehen, wie sie dieses Spiel gesteuert hat.“

Klagenfurt steht vor Aufstieg

Durch den klaren 4:0-Sieg im Relegationshinspiel gegen St. Pölten, darf Austria Klagenfurt schon für die Bundesliga planen. Für die Kärntner wäre es nach elf Jahren wieder die Rückkehr in die höchste Spielklasse.

Die Niederösterreicher waren bis auf die Anfangsphase nur Passagier. Für Daniel Schütz war die Vorstellung schlicht nicht reif für die Bundesliga. „Die Leistung ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten, da brauchen wir nichts schönreden“, sagte der Mittelfeldspieler. „Wie wenn wir gegen eine Bundesligamannschaft spielen als Zweite-Liga-Mitläufer. Das ist ein Skandal, es muss sich jeder hinterfragen.“

Baumgartner in der Kritik

Auch Trainer Gerald Baumgartner stand nach der Partie für seine Aufstellung in der Kritik. Der Salzburger sprach von einem erzwungenen Umbau in der Abwehr und meinte lediglich: „Es war schwierig in allen Belangen.“ Jedenfalls vermied er es, auf seine Mannschaft öffentlich draufzuhauen. „Es ist ein sehr enttäuschendes Ergebnis.“

Gerald Baumgartner (Trainer St. Pölten)
GEPA/Daniel Goetzhaber
Die Mission Klassenerhalt von Trainer Gerald Baumgartner dürfte scheitern

Baumgartner war erst vor knapp einem Monat als „Feuerwehrmann“ vorgestellt worden. Vier Niederlagen und ein Remis später wirkte er ratlos. St. Pölten hat seit Dezember nur ein Spiel gewonnen, am Samstag ist ein Kantersieg notwendig, um wie 2018 gegen Wiener Neustadt mittels Relegation die Klasse zu halten. „Eine Minimalchance haben wir noch, aber dafür muss ein frühes Tor fallen, müssen wir so einen Tag wie diesmal Klagenfurt erwischen“, sagte Baumgartner.

Klagenfurt hat längst Lunte gerochen. „Wir haben eine überragende Leistung auf den Platz gebracht, besser hätten wir es uns nicht erträumen können. Aber noch haben wir gar nichts geschafft“, sagte Fabian Miesenböck, der das 1:0 erzielte. Doppeltorschütze Markus Pink legte verbal nach. „4:0 ist die Ausgangslage, die wir uns höchstens erspielen wollten. Dass es uns gelungen ist, ist umso schöner. Wir müssen das am Samstag bestätigen und dann sehen wir, wo wir stehen“, sagte der Torjäger.