ÖFB-Teamchef Franco Foda
GEPA/Daniel Goetzhaber
Fußball

ÖFB-Team wird bei EM „performen“

Österreichs Nationalteam hat sein Quartier in Bad Tatzmannsdorf bezogen und damit die unmittelbare EM-Vorbereitung gestartet. Im Südburgenland will Teamchef Franco Foda seine Spieler in Form bringen, damit bei der Endrunde die beste Leistung abgerufen werden kann. Foda ist jedenfalls guter Dinge, dass sein Team bereit sein wird. „Ich bin überzeugt, dass wir bei der EM performen werden“, sagte der Deutsche im APA-Interview.

Bei Foda ist die Vorfreude auf das Turnier bereits sehr groß. Nach Wochen der Vorbereitung kann der Teamchef endlich mit den Spielern auf dem Platz arbeiten und seine Ideen für die Endrunde vermitteln. „Es wird wichtig sein, in der Vorbereitung ein gutes Feingefühl für die Spieler zu entwickeln, intensiv zu arbeiten, aber auch auf Regeneration, Freizeit, Spaß und Freude zu achten“, umriss der 55-Jährige seine Vorstellungen eines gelungenen Teamcamps.

Zu einer konkreten Zielsetzung wollte sich Foda aber nicht äußern. „Wir wollen gut spielen. Es ist nicht selbstverständlich für Österreich, dass man sich qualifiziert. Jetzt sind wir dabei und wollen neue Ziele festlegen. Klar wollen wir die Gruppe überstehen und ins Achtelfinale kommen. Aber ich kann nichts damit anfangen, was erfolgreich ist oder nicht. Wenn Deutschland im Viertelfinale gegen Spanien ein starkes Spiel macht und im Elfmeterschießen ausscheidet, war das dann ein schlechtes Abschneiden?“

Bad Tatzmannsdorf erwartet ÖFB-Team

Für Österreichs Nationalteam beginnt am Freitag das erste Trainingslager in Bad Tatzmannsdorf. Dort befindet sich das Team abgeschottet in einer „Bubble“.

Vorbereitung in drei Phasen

Aktuell gilt die volle Konzentration ohnehin der Vorbereitung, die Foda bis zum Auftaktduell am 13. Juni in Bukarest gegen Nordmazedonien in drei Abschnitte eingeteilt hat. In der ersten Phase in Bad Tatzmannsdorf steht vor allem das eigene Spiel im Vordergrund. „Da müssen wir einiges aufarbeiten, weil der letzte Lehrgang nicht zufriedenstellend war. Es gilt, Schwerpunkte vor allem im Spiel mit dem Ball zu erarbeiten“, erklärte der Teamchef.

Danach liegt der Fokus auf den Spielen bei der Endrunde. „In der zweiten Phase rund um die Testspiele geht es auch schon um die Vorbereitung im taktischen Bereich, was wir spielen wollen, was uns gegen unsere Gegner erwartet. In der dritten Phase in Seefeld geht es um den letzten Feinschliff, um die explizite Vorbereitung auf den jeweiligen Gegner“, sagte Foda.

Schwacher WM-Quali-Start nicht beunruhigend

Die aktuelle Skepsis rund um das Nationalteam bereitet dem Teamchef indes keine Sorgen. Den verpatzten Start in die WM-Qualifikation, der in der 0:4-Heimpleite gegen Dänemark gipfelte, wollte Foda nicht zu negativ sehen. „Man muss immer das Gesamte bewerten. Wir hatten viele Ausfälle, mussten viel improvisieren. Wir analysieren intern, sehr sachlich und ruhig. Es ist wichtig, dass man Ruhe bewahrt. Was von außen kommt, können wir eh nicht beeinflussen“, sagte Foda, der darauf verwies, dass sein Team bisher alle Ziel erreicht hat.

Mit der Kritik, dass er das Team seine Pressing- und Offensivstärke nicht entfalten lässt, weil sie in ein zu sehr auf Sicherheit bedachtes Korsett gezwängt werde, kann Foda nichts anfangen. „Es gibt Statistiken, dass wir die meisten Balleroberungen in der gegnerischen Hälfte haben. Mittlerweile agieren viele Gegner gegen uns schon so, dass wir gar nicht ins Pressing kommen können, zum Beispiel mit hohen Bällen. Meine Spieler dürfen sich auf dem Platz alle entfalten, vor allem im Angriff“, stellte der Teamchef klar.

Sturmduo Arnautovic/Kalajdzic vorstellbar

In der Offensive kann Foda wieder auf Marko Arnautovic zurückgreifen. Der China-Legionär fehlte aufgrund der Reisebeschränkungen in der WM-Qualifikation. Ob der 32-Jährige solo oder etwa mit Sasa Kalajdzic als Partner im Angriff agieren wird, ließ Foda offen. „Dass beide spielen, ist sicher eine Variante und spielt in unseren Überlegungen auch eine Rolle. Ob wir es machen, hängt davon ab, welchen Spielplan wir haben“, erklärte der Teamchef.

Bild zeigt den österreichische Fußballer Marko Arnautovic.
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Ein Marko Arnautovic in Form sollte dem ÖFB-Team bei der EM offensiv weiterhelfen

Auch über die Rolle von David Alaba bei der EM ließ sich Foda nicht in die Karten blicken. „Ich bin froh, dass Ex-Bayern-Trainer Hansi Flick gesagt hat, dass er auf mehreren Positionen Weltklasse ist, das waren auch immer meine Worte. Wir werden mit ihm besprechen, wo er der Mannschaft am meisten helfen kann. Er ist für uns auf jeder Position von großer Bedeutung“, sagte Foda.

Auch bezüglich einer Nummer eins im Tor gab sich der Deutsche weiter zugeknöpft. Dass er dadurch eine unnötige Baustelle vor der EM offenlässt, sieht Foda nicht. „Wir werden vor dem Nordmazedonien-Spiel eine Nummer eins bekanntgeben, bis dahin kann noch viel passieren. Ein ganz wichtiger Ansprechpartner in dieser Thematik ist Tormanntrainer Robert Almer. Wir haben unsere Gedanken, jetzt warten wir einmal die Trainingseindrücke ab. Derjenige, der spielt, wird es einige Tage vor dem Nordmazedonien-Match erfahren.“