Österreichs Boxer in der Zuschauerrolle

Österreichs Boxsportler werden bei Olympia in Tokio nur zuschauen. Kurz vor dem Qualiturnier in Paris zog sich Superschwergewicht-Athlet Aleksandar Mraovic, der zuletzt in Tirol trainiert hatte, einen Absplitterungsbruch im rechten Handgelenk zu und muss passen. Ein Wiener Bezirksgericht lehnte indes den Antrag auf einstweilige Verfügung ab, mit dem der zweite Tokio-Kandidat Marcel Rumpler den Verband ÖBV zwingen wollte, ihn für Paris zu nominieren.

„Ein Jammer“, kommentierte ÖBV-Präsident Daniel Fleissner die Verletzung von Mraovic. „Er hätte noch zwei Kämpfe gehabt, die Gegner hätte er schlagen können.“ Mit dem 24-Jährigen hatte sich die Verbandsspitze zuvor in der Causa um Nationaltrainer Daniel Nader ausgesprochen und ihn für Paris nominiert. Nun wolle er sich auf die Weltmeisterschaften im Oktober konzentrieren.

Für Rumpler ist die Entscheidung des Bezirksgerichts Donaustadt im schwelenden Streit mit dem ÖBV und Nader eine Niederlage. Die letzte Möglichkeit zur Olympiaqualifikation steigt von 4. bis 8. Juni in der französischen Hauptstadt, der Niederösterreicher Rumpler wollte dafür seine Nominierung juristisch durchsetzen.

Der Verband hatte sie verweigert, weil er – im Gegensatz zu Mraovic – keine Haftungserklärung und andere Unterlagen habe abgeben wollen. Zudem habe Rumpler nach dem Austritt beim „Bounce“-Club von Nader eine aktive Vereinsmitgliedschaft gefehlt. Das Gericht entschied nun im Sinne des ÖBV.