Der neue Cheftrainer der Wiener Austria Manfred Schmid.
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Bundesliga

Schmid übernimmt Kommando bei Austria

Die Wiener Austria geht mit einem neuen sportlichen Führungsduo in die nächste Saison der tipico-Bundesliga. Manfred Schmid wird Nachfolger von Peter Stöger als Cheftrainer. Zum Sportdirektor wurde Ex-Spieler Manuel Ortlechner bestellt. Beide erhielten einen Vertrag bis 2023 plus Option auf ein weiteres Jahr, gaben die Wiener am Freitagabend bekannt.

Schmid ist langjähriger Trainerassistent des aktuellen Cheftrainers Peter Stöger, Ortlechner war unter dem Duo Kapitän der letzten Meistermannschaft 2012/13. Vom einstigen Glanz der Austria war zuletzt wenig geblieben, die beiden Heimkehrer sollen die Austria nun wieder in eine sportlich erfolgreiche Zukunft führen.

Die Wiener hatten in der auslaufenden Saison die Meistergruppe der Top Sechs verpasst, kamen aber im Saisonfinish noch in Fahrt und stehen nach einem 4:0 über Hartberg und einem 3:0 im Finale des Europacup-Play-offs gegen den WAC vor der Teilnahme an der neu geschaffenen UEFA Conference Leauge.

Schmid freut sich auf Herausforderung

Schmid freut sich auf die Herausforderung. „Bei meinem Herzensverein Cheftrainer zu werden ist eine sehr emotionale Geschichte für mich, das ist mir bei der Vertragsunterzeichnung noch einmal bewusst geworden“, sagte der 50-jährige Wiener. Die Austria befinde sich wahrscheinlich in der schwierigsten Situation, seit er den Verein kenne.

„Ich will diesen Neuanfang mitgestalten und meine nationalen und internationalen Erfahrungen aktiv einbringen“, meinte Schmid, der damit vor allem die wirtschaftliche Situation ansprach. Die mit 78 Millionen Euro verschuldete Austria hat erst in zweiter Instanz und durch finanzkräftige Unterstützung von „Freunden der Austria“ die Lizenz erhalten, der neue Investor Insignia hat noch nicht überwiesen, Stöger hat bereits im April seinen Abschied angekündigt.

Dessen Nachfolger ist nun sein ehemaliger Kotrainer, auch in der Meistersaison 2012/13. Schmid folgte Stöger als Assistent auch nach Köln (2013 bis 2017) und Dortmund (2017/18) und kehrte danach in verschiedenen Funktionen zum 1. FC Köln zurück, zuletzt als Entwicklungstrainer. Schmid war zudem Cheftrainer des damaligen Zweitligisten Schwanenstadt und der Austria Amateure. Als Spieler bestritt der 50-Jährige zwischen 1989 und 2002 fast 300 Pflichtspiele für die Austria und gewann dreimal die Meisterschaft.

„Ich brenne auf diese Aufgabe“

Der neue Sportdirektor Ortlechner bedankte sich beim Verein für das große Vertrauen, das ihm entgegengebracht werde. „Ich brenne auf diese Aufgabe. In den nächsten Wochen stehen viele wichtige Entscheidungen an“, sagte der 41-jährige Oberösterreicher. Er kann als Spieler auf einen Meistertitel in Violett zurückblicken und will das Potenzial am Verteilerkreis wieder wecken.

Der neue Sportdirektor der Wiener Austria Manuel Ortlechner.
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Ortlechner freut sich schon auf seine Aufgabe als Austria-Sportdirektor

„Ich werde mich mit vielen Menschen zusammensetzen, Ideen abstimmen und versuchen, meine Vorstellungen einzubringen. Wir alle wissen, dass die aktuelle Situation keine einfache ist. In diesem Verein steckt viel Potenzial, gemeinsam muss es uns gelingen, dass Austria Wien wieder Spaß macht.“ Ortlechner war ab Sommer 2009 acht Jahre für die Austria im Einsatz war und spielte mit den „Veilchen“ auch in der UEFA Champions League. Nach seiner Zeit als Aktiver blieb er Austria Wien als Projektleiter des Bildungsprogramms „Violafit“ erhalten, das Spieler, Trainer und Mitarbeiter des Vereins aus- und weiterbildete.

Schmid und Ortlechner waren Wunschkandidaten

Austria-Vorstand Gerhard Krisch freute sich, „dass es uns gelungen ist, mit Manuel Ortlechner und Manfred Schmid unsere Wunschkandidaten für die Positionen des Sportdirektors und Trainers für uns zu gewinnen“. Es gebe noch viele offene Personalfragen, und die finanziellen Rahmenbedingungen seinen weiterhin herausfordernd. „Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt gemeinsam als Team daran arbeiten, die Austria neu aufzustellen und langfristig in eine positive Zukunft zu führen“, sagte Krisch.