„Wir haben uns sicher noch nicht aufgegeben", sagte Wolfsbergs Mario Leitgeb trotz eines völlig misslungenen Auftritts in Wien. „Wir haben aber natürlich nicht mehr so viele Trümpfe in der Hand.“ Ein schnelles Tor, wie es der Austria im Hinspiel in der Generali Arena jeweils zu Beginn der beiden Halbzeiten gelang, ein dadurch verunsicherter Gegner – dem Tabellenfünften der Meistergruppe bleibt noch die Hoffnung auf den idealen Spielverlauf.
Das wissen natürlich auch die Wiener, die deshalb volle Konzentration versprachen. „3:0 ist super, aber es sind erst 50 Prozent. Ich habe leider schon schlimme Sachen erlebt“, meinte Doppeltorschütze Marco Djuricin. „Wir wollen dort ein Tor schießen, dann wird es (für den WAC, Anm.) schwierig. Aber wir müssen aufpassen.“ Trifft die Austria in der Lavanttal-Arena nur einmal, benötigt der WAC bereits fünf Tore, um die Wende zu schaffen.
Austria überrascht im Play-off-Hinspiel
Die Austria ist einem internationalen Startplatz mit dem 3:0-Sieg über den WAC im Play-off-Hinspiel einen großen Schritt näher gerückt. Im Rückspiel am Sonntag soll die Teilnahme dann fixiert werden.
Stöger kann aus dem Vollen schöpfen
Dass die Austria personell aus dem Vollen schöpfen kann, ist ein weiterer Pluspunkt für die „Veilchen“. Andreas Poulsen darf sich zur U21-EM verabschieden, wo er mit Dänemark am Montag im Viertelfinale antritt. Markus Suttner wurde von Stöger deshalb im Hinspiel eine Stunde lang geschont. Im Angriff präsentierte sich Djuricin als permanenter Unruheherd, aber auch Benedikt Pichler und Christoph Monschein sind bereit. Ähnlich in der Abwehr: Christoph Schösswendter wurde wegen muskulärer Probleme geschont, Johannes Handl lieferte jedoch eine tadellose Vorstellung ab.
Play-off-Finale, Rückspiel
Sonntag, 17.00 Uhr:
WAC – Austria
Wolfsberg, Lavanttal-Arena
Mögliche Aufstellungen:
WAC: Kuttin – Novak, Baumgartner, Muharemovic, Giorbelidze – Taferner, Leitgeb, Liendl, Wernitznig – Dieng, Joveljic
Austria: Pentz – Teigl, Schösswendter, Palmer-Brown, Suttner – Martel, Demaku – Sarkaria, Fitz, Wimmer – Djuricin
Beim WAC scheinen weniger Optionen verfügbar. Thorsten Röcher ist gesperrt, Gustav Henriksson leidet noch an den Folgen einer schweren Gehirnerschütterung. Eliel Peretz und Sven Sprangler fallen schon länger aus. Die Kaderdecke der Wolfsberger ist dünn geworden. Für Stary ergeben sich wenige Alternativen von der Bank, die Erfahrung mitbringen. Cheikhou Dieng könnte im Angriff beginnen. Grundsätzlich, so der WAC-Trainer, gehe es vor allem darum, die Köpfe für Sonntag freizubekommen.
Wolfsberger hoffen auf schnelles Tor
„Wir müssen in allen Bereichen was den Kopf, die Fitness und den Willen betrifft, regenerieren. Die ‚Watschn‘ gestern hat wehgetan“, sagte Stary am Tag nach dem Spiel. Prinzipiell sei es der Mannschaft zuzutrauen, dass sie noch einmal Spannung ins Duell bringt. „Wenn uns rasch das 1:0 gelingt, ist es möglich. Solange die theoretische Chance besteht, müssen wir es versuchen“, meinte Stary.
Stöger will das verhindern. Der Meistermacher von 2013 lobte die Einstellung seiner Spieler über den grünen Klee: „Sie haben nun ganz klar im Fokus, unser Ziel zu erreichen.“ Im Erfolgsfall darf die Austria in der zweiten Runde der Qualifikation zur Conference League antreten.