Nationalteam-Spieler Sasa Kalajdzic beim Training in Bad Tatzmannsdorf
GEPA/Christian Walgram
Fußball-EM

Kalajdzic im Duell mit Arnautovic

Jahrelang hat Marko Arnautovic als unumstrittener Einserstürmer in der österreichischen Nationalmannschaft gegolten. Rechtzeitig vor der EM gibt es für den 32-Jährigen aber ernstzunehmende Konkurrenz – Sasa Kalajdzic erzielte in der abgelaufenen Saison 17 Pflichtspieltreffer für Stuttgart und traf im März auch dreimal für die ÖFB-Auswahl.

ÖFB-Teamchef Franco Foda deutete zwar an, dass eine Startvariante mit Arnautovic und Kalajdzic denkbar sei. Allerdings werde es auch Partien geben, in denen einer der beiden auf der Bank Platz nehmen muss. Kalajdzic geht mit dieser Situation gelassen um. „Wenn es so sein sollte, dass Marko spielt und ich Ersatz bin, akzeptiere ich das und wünsche ihm alles Gute, so wie jedem anderen Spieler auch“, sagte der Ex-Admiraner in Bad Tatzmannsdorf. „Jeder Offensivspieler ist ein Konkurrent von mir, aber auch ein Teamkollege. Ich sehe das eher so.“

Im Testspiel am Mittwoch gegen England (21.00 Uhr, live in ORF1) wird Arnautovic wegen seiner Muskelverletzung fehlen. Das Duell in Middlesbrough könnte damit für Kalajdzic zur Chance werden, sich noch mehr für die EM zu empfehlen. Arnautovic äußerte sich zuletzt in der ORF-Sendung „Willkommen Österreich“ wohlwollend über Kalajdzic. Auch der Stuttgart-Legionär kann nur Gutes über Arnautovic berichten: „Er versucht jeden Tag, auf seine Art und Weise Freude und Qualität in die Mannschaft zu bringen. Es macht einfach Spaß, mit ihm in einem Team zu sein.“

Nationalteam-Spieler Marko Arnautovic beim Training in Bad Tatzmannsdorf
GEPA/Christian Walgram
Sasa Kalajdzic sieht den Konkurrenzkampf mit Marko Arnautovic als zusätzliche Motivation

Kalajdzic mit hohen Ansprüchen

Bei allem Respekt vor Arnautovic rechnet Kalajdzic dennoch mit so manchem EM-Einsatz. „Mein Anspruch kann schon sein, dass ich das eine oder andere Mal von Anfang an spiele beziehungsweise spielen möchte, aber das will jeder hier. Es wäre auch ein Blödsinn, wenn du herkommst und nur wegen dem guten Essen hier bist. Du kommst, weil du spielen willst, weil du Österreich vertreten willst“, betonte der 23-Jährige.

Sollte Kalajdzic sein Land bei der EM erfolgreich vertreten, stünden ihm wohl die Türen zu noch größeren Clubs offen. „Doch damit spekuliere ich gar nicht. Ich mache nur meinen Job und habe Freude am Kicken. Wenn ich irgendetwas wüsste, wissen es die Medien meistens eh schon vor mir, also mache ich mir keine Gedanken“, meinte der Zwei-Meter-Stürmer. Druck verspürt Kalajdzic nach eigenen Angaben keinen. „Für mich ist eine EM mehr ein Turnier, wo man Freude hat, wo Nationen Fußballfeste feiern.“

Trimmel kommt an Lainer nicht vorbei

Etwas weniger Aussichten auf EM-Einsatzzeiten als Kalajdzic hat Christopher Trimmel, schließlich gilt Stefan Lainer in der Rolle des Rechtsverteidigers als gesetzt. Trotzdem fühlt sich Trimmel gerüstet, sollte Not am Mann sein.

„Ich kenne meine Position, doch im Fußball kann es schnell gehen. Bei Verletzungen oder Sperren muss man da sein. Mein Ziel ist es, dem Trainer zu zeigen, dass er jederzeit auf mich zurückgreifen kann“, erklärte der Burgenländer. Als klassischer Reservist sieht sich Trimmel ohnehin nicht. „Von der Qualität her hat es sich jeder verdient zu spielen. Da geht es nur um Nuancen.“

Für den 34-Jährigen gab es in den vergangenen Tagen mehrfach Grund zur Freude – zunächst wurde sein Vertrag bei Union Berlin um ein weiteres Jahr verlängert, dann sicherte er sich mit seinem Club das Ticket für die Conference-League-Qualifikation. Eine erfolgreiche EM wäre die perfekte Draufgabe.