Valentino Lazaro beim Training der österreichischen Nationalmannschaft in Bad Tatzmannsdorf
GEPA/Philipp Brem
Fußball-EM

Lazaro brennt auf seine erste Endrunde

Während viele österreichische Teamspieler in den vergangenen Tagen ihre berufliche Zukunft geklärt haben, ist bei Valentino Lazaro so manche Frage offen. Der einjährige Leihvertrag mit Mönchengladbach lief aus, daher kehrt der 25-Jährige nach der EM wohl zum Stammverein Inter Mailand zurück. Ob er mit dem italienischen Meister die Saison bestreiten wird, muss noch geklärt werden – eine weitere Leihe scheint möglich.

Lazaro wartet entspannt auf das, was nach der EM kommen wird. „Ich habe noch drei Jahre Vertrag beim italienischen Meister, deswegen habe ich überhaupt keinen Stress oder Angstgedanken. Da geht es anderen Spielern nicht so gut, die ohne Vertrag dastehen“, sagte Lazaro bereits vor einiger Zeit im ÖFB-Teamcamp.

Das Jahr bei Mönchengladbach möchte Lazaro nicht missen. „Es war auf alle Fälle der richtige Schritt.“ Trotz mancher Verletzung brachte es der Steirer auf 28 Pflichtspiele für die „Fohlen“ und erzielte zwei Treffer, darunter im November der „Skorpion-Kick“ gegen Bayer Leverkusen, der in Deutschland zum Tor des Jahres 2020 gewählt wurde.

Valentino Lazaro (Borussia Moenchengladbach) trifft gegen Bayer Leverkusen
Reuters/Martin Meissner
Das Tor des Jahres in Deutschland erzielte Valentino Lazaro

Bilanz macht Mut für nächste Aufgaben

„Ich durfte bei Gladbach besondere Momente feiern“, sagte Lazaro und nannte in diesem Zusammenhang auch den Aufstieg ins Champions-League-Achtelfinale. Zumindest nach derzeitigem Stand geht es aber zurück zu Inter. „Auch dort gibt es einen Umbruch. Ein neuer Trainer kommt, Spieler werden gehen. Ich werde dort die Vorbereitung machen, und dann wird man sehen, ob es diesmal passt oder ob man etwas anderes macht“, sagte der 30-fache Internationale (3 Tore).

Vorerst dreht sich bei Lazaro alles um die EM. „Man spürt, dass sich jeder auf die kommenden Wochen extrem freut. Für das haben wir die schwierige Quali gespielt. Jetzt steht das Turnier vor der Tür.“ Diesmal war seine Kaderzugehörigkeit unbestritten, vor fünf Jahren wurde Lazaro als letzter Spieler aus dem Aufgebot eliminiert. „Das war extrem hart, wenn man im Camp dabei ist und gestrichen wird. Jetzt wollte ich um jeden Preis dabei sein und kann es kaum erwarten.“

Lainer sieht Spielweise des Teams positiv

Auch sein Gladbacher Noch-Clubkollege Stefan Lainer berichtete von Vorfreude. Optimistisch stimmt ihn auch die Tatsache, dass 2019 beide Duelle mit dem EM-Auftaktgegner Nordmazedonien gewonnen wurden. Beeindruckend war dabei das 4:1 in Skopje, bei dem acht von zehn Feldspielern in der Startformation Red-Bull-Bezug hatten – darunter auch Lainer. „Wenn man solche Spiele schon gehabt hat, ist das eine gute Grundlage, auf der man aufbauen kann. Da haben gewisse Dinge gut funktioniert“, erinnerte sich der Rechtsverteidiger.

In anderen Partien war es um die Offensivleistung des Teams weniger gut bestellt, was Lainer nicht überbewertet. „Aus meiner Sicht spielen wir einen Fußball, der Spaß macht. Ich bin nicht derselben Meinung, wie sie in der Öffentlichkeit diskutiert wird“, so der Salzburger. Nach der EM wartet auf Lainer in Gladbach mit Adi Hütter ein neuer Trainer. „Ich habe nie mit ihm trainiert, aber ihn schon öfters getroffen und dann mit ihm ein bisschen geplaudert. Wie er als Trainer und Mensch tickt, da kenne ich ihn zu wenig. Aber ich bin voller Vorfreude, weil ich viel Positives über ihn gehört habe“, erklärte der 28-Jährige.