Hauchdünn hat Damian Warner die 9.000-Punkte-Marke im Zehnkampf verpasst. Der Kanadier gewann am Sonntag beim Mehrkampfmeeting in Götzis mit 8.995 Zählern vor seinem Landsmann Pierce Lepage (8.534) und dem Belgier Thomas van der Plaetsen (8.430), es war sein sechster Erfolg im Mösle-Stadion.
Damien Warner gewinnt Götzis-Zehnkampf
Damien Warner gewann zum sechsten Mal den Zehnkampf beim Meeting in Götzis. Neben diesem Rekord kratzte der Kanadier mit 8.995 hauchdünn an der 9.000-Punkte-Marke.
Bis zum Speerwurf lag Warner auf Weltrekordkurs, dort ließ er mit 59,46 Metern zu viele Punkte liegen. Den abschließenden 1.500-m-Lauf gewann er vor 500 Zuschauern in 4:25,19 Minuten, das war aber knapp zu wenig. Die 9.000 Punkte im Zehnkampf übertrafen bisher nur der Tscheche Roman Sebrle (9.026/2001), zweimal der US-Amerikaner Ashton Eaton (9.039/2012 und 9.045/2015) sowie der französische Weltrekordhalter Kevin Mayer (9.126/2018). Warner sorgte damit für die fünftbeste Leistung.
„Der nächste Sieg hier bedeutet mir sehr viel. Unglücklicherweise fehlen fünf Punkte auf die magischen 9.000. Kugel und Speerwurf waren nicht, wie ich es erhofft hatte. Aber ich bin sehr stolz auf meine Leistung. Ich habe eine Marke gesetzt und freue mich auf Tokio“, sagte Warner. Es gebe einen Grund, warum bisher erst drei Leute die 9.000 Punkte erreicht haben. „Das muss passieren.“
Mit 4.743 Punkten und dem beste Halbzeitergebnis eines Zehnkämpfers in der Geschichte hatte Warner am Samstag groß aufgezeigt. Er verpasste über 100 Meter in 10,14 Sekunden den von ihm gehaltenen Weltrekord nur um 2/100 und flog im Weitsprung mit dem kanadischen Rekord von 8,28 Metern zum neuen Disziplinenweltrekord – jeweils freilich Weltbestmarken innerhalb eines Zehnkampfes.
Am Sonntag schaffte er das auch über 110 Meter Hürden in 13,36 Sekunden. Den Diskus schleuderte er auf die Siegerweite von 48,43 Metern, so gut war er noch nie in einem Mehrkampf gewesen. Im Stabhochsprung stellte er mit 4,80 Metern seine Zehnkampf-Bestleistung ein. Den Disziplinsieg schnappte sich der Franzose Baptiste Thiery mit starken 5,40 Metern, den Speerwurf gewann der Deutsche Niklas Kaul mit 71,49 Metern.