Pöstlberger startete seine erfolgreiche Attacke aus einer fünfköpfigen Fluchtgruppe und fuhr die finalen 17 Kilometer solo ins Ziel. „Ich wusste, dass ich super in Form bin und habe schon vor zwei Wochen geplant, hier so einen Coup zu landen. Natürlich kann man so etwas schwer planen, aber nachdem nur wenige Sprinter hier am Start sind, war klar, dass Fluchtgruppen hier gute Chancen haben werden“, sagte der Bora-Profi in einer Mitteilung seines Teams.
Auf den letzten sechs Kilometern habe er „unfassbar gelitten“, meinte Pöstlberger. Das Feld kam mit jedem Kilometer näher. Der Führende konnte den Vorsprung aber ins Ziel retten. Colbrelli hatte als Zweiter elf Sekunden Rückstand, Dritte wurde Alejandro Valverde. Der spanische Altmeister hat als Dritter der Gesamtwertung 20 Sekunden Rückstand auf Pöstlberger. „Morgen in Gelb zu starten macht mich jetzt schon sprachlos“, sagte der Oberösterreicher.
„Eine außergewöhnliche Leistung“
Sein Teamkollege Patrick Konrad wurde Tagessechster und ist auch Gesamtsechster (+24 Sekunden). Felix Gall (Teams DSM) wurde nach einem Ausreißversuch wieder vom Peloton gestellt und klassierte sich am Ende auf Platz 15. „Das war schon eine außergewöhnliche Leistung von Lukas. Mit Patrick (Konrad, Anm.) auf dem sechsten Platz ist das ein toller Tag für uns“, sagte Enrico Poitschke, der sportliche Leiter des Bora Teams.
Die dritte Etappe führt am Dienstag über 172,2 Kilometer von Langeac nach Saint-Haon-Le-Vieux und könnte eine Angelegenheit für die Sprinter sein. Das achttägige Rennen gilt für viele Radprofis als Härtetest für die Tour de France. Unter anderem sind die früheren Tour-Champions Geraint Thomas und Chris Froome am Start.