Nikita Zadorov (Russland) gegen Rickard Rakell (Schweden) bei der Eishockey-WM in Lettland
AP/Roman Koksarov
Eishockey-WM

Historisches Scheitern von Schweden

Erstmals seit 1937 schließt der elfmalige Champion Schweden die Eishockey-Weltmeisterschaft nicht unter den Top Acht ab. Das „Drei Kronen“-Team verlor am Montag in Riga gegen Russland 2:3 (1:0 0:0 1:2) nach Penaltyschießen und hat damit keine Chance mehr auf den Einzug ins Viertelfinale. 1937 waren die Schweden Neunter geworden.

Die Schweden, die zuletzt 2017 in Deutschland und 2018 in Dänemark Weltmeister wurden, gewannen nur drei ihrer sieben Vorrundenspiele in der Gruppe A. Die Schweden waren mit Niederlagen gegen Dänemark (3:4) und Belarus (0:1) ins Turnier gestartet. Gegen diese Teams hatten sie zuvor kein WM-Spiel verloren. Diese Hypothek wog letztlich zu schwer.

Russland zog hingegen ebenso in die K.-o.-Runde der Top Acht ein wie die Schweiz und Slowakei, ohne zu spielen, sowie Tschechien. Am Dienstag kann sich die „Sbornaja“ gegen Belarus den Gruppensieg sichern.

Zwei Russland-Tore in zwölf Sekunden

Für die Schweden sah es gegen Russland zunächst gut aus. Sie gingen in der neunten Minute im Powerplay durch ein Tor von Jesper Fröden in Führung und hielten diese bis zur 53. Minute. Dann kassierten sie innerhalb von zwölf Sekunden zwei Gegentore, dafür verantwortlich zeichneten Anton Slepischew und Alexander Barabonow. Zwar rettete Victor Olofsson die Schweden mit dem 2:2 (56.) in die Verlängerung, es hätte jedoch mehr gebraucht.

Anton Slepyshev (Russland) kämpft mit dem schwedischen Torhüter Adam Reideborn und mit Andreas Wingerli
APA/AFP/Gints Ivuskans
Mit allen Mitteln arbeitete Russland, um gegen Schweden zu Toren zu kommen

Die Tschechen hatten zuvor ihr erstmaliges Ausscheiden in der Vorrunde (zuvor einmal 1930 als Tschechoslowakei) mit einem 2:1-Sieg nach Penaltyschießen gegen Dänemark noch abgewendet. In Gruppe B steht neben Titelverteidiger Finnland auch die USA im Viertelfinale. Die Amerikaner bezwangen Deutschland am Montag 2:0 und feierten in Gruppe B den fünften Sieg in Serie.

Deutschland im „Finale“ gegen Lettland

Deutschland hat den Einzug ins Viertelfinale trotz der Niederlage dennoch weiterhin in der eigenen Hand. Beim 0:2 gegen die USA hatten die Deutschen Übergewicht, das Schussverhältnis lautete 33:15. Dennoch kam der bei den Los Angeles Kings tätige Goalie Calvin Petersen zu seinem zweiten Shutout bei diesem Turnier. Gewinnen die Deutschen am Dienstagabend gegen Gastgeber Lettland nach 60 Minuten, stehen sie in der K.-o.-Runde. Das Gleiche gilt für die Balten.

„Wir haben es schon mal gemacht hier in Riga. Jetzt machen wir es noch mal“, kündigte Kapitän Moritz Müller nach dem 0:2 gegen die USA forsch an und gab an, sich „auf eine Schlacht“ vorzubereiten. In diesem Spiel sind mit rund 2.600 Menschen erstmals wieder Zuschauer dabei. Vor knapp fünf Jahren war das Duell mit den Letten das entscheidende für die Olympiaqualifikation. Damals traf Tom Kühnhackl rund fünf Minuten vor dem Ende zum Sieg.

Aufsteiger Kasachstan verpasste mit der 1:3-Niederlage gegen die bereits ausgeschiedenen Norweger am späteren Abend hingegen den möglichen vorzeitigen Viertelfinal-Einzug und beendet die Gruppenphase mit zehn Punkten.