Ancelotti hatte zuvor seinen Vertrag beim englischen Premier-League-Club FC Everton im gegenseitigen Einvernehmen vorzeitig aufgelöst. Damit war der Weg für ein Comeback auf der Trainerbank des „Weißen Balletts“ frei. Der Italiener war schon einmal von 2013 bis 2015 Trainer der „Königlichen“. 2014 führte er Real nach zwölf Jahren zum zehnten Champions-League-Titel und kürte sich zum ersten Trainer, der dreimal die Champions League (2 x AC Milan, 1 X Real) gewann. Ein Meistertitel in La Liga blieb ihm allerdings verwehrt.
Nun löst er Zinedine Zidane ab, der seinen Vertrag vorzeitig gekündigt und sich anschließend in einem bitteren Abschiedsbrief über die Führung von Real Madrid beklagt hatte. Von Juli 2016 bis Ende September 2017 war Ancelotti Bayern-Trainer, Alaba gab damals noch fast immer den Linksverteidiger. Gemeinsam durften sie sich über den Gewinn der deutschen Meisterschaft und zweimal über den Triumph im DFL-Supercup freuen.

Real empfängt verstoßenen Sohn mit offenen Armen
Real empfing den 61-jährigen Italiener jedenfalls mit vielen Vorschusslorbeeren. Ancelotti kehre zum Club zurück, bei dem er zwischen 2013 und 2015 „Geschichte geschrieben“ habe, hieß es in der Mitteilung. Er habe 2014 mit dem Gewinn der Champions League den insgesamt zehnten europäischen Königsklassen-Titel für den Verein geholt. Auf die symbolisch so wichtige „Decima“ habe man nach dem neunten Titelgewinn zwölf Jahre lang warten müssen, hieß es.
Nicht erwähnt wurde in der Mitteilung des Vereins allerdings, dass der noch amtierende Clubboss Florentino Perez Ancelotti nur ein Jahr nach der „Decima“ vor die Tür setzte, weil der Club in der Saison 2014/2015 keinen einzigen wichtigen Titel gewinnen konnte.
Ancelotti beweist nun, dass er nicht nachtragend ist. Und er wird in Madrid auch tatsächlich dringend benötigt. Er komme als „Helfer in der Not“, sei Teil eines „Notfallplans“, schrieb etwa die Madrider Fachzeitung „AS“, da Präsident Perez von der Kündigung Zidanes überrascht worden sei und eine schnelle Lösung sucht. Medienberichten zufolge wären seine Wunschkandidaten der von Inter Mailand jüngst trotz des Gewinns des Serie-A-Titels beurlaubte Antonio Conte oder der Argentinier Mauricio Pochettino gewesen.